Freitag, 29. Juli 2011

I´m the blind girl....

Ob ich wohl bisher blind durch`s Leben gegangen bin?
Vielleicht hat es auch nicht früher geschehen sollen.
Ich hab mich verliebt!

Nichts Schöneres hat mein Auge je erblickt!
Seit über eineinhalb Jahren laufe ich fast jeden Tag nach der Arbeit den selben Weg am See entlang. Ist nicht immer einfach konsequent zu bleiben und so suche ich mir Motivation. Das tägliche Bad im See zum Beispiel. Egal ob Wind und Wetter, dem trotze ich da schon seit Ostern und ich bin erstaunt was sone dauerverfrorene, heiße Badewannen liebende, Königin für frische Temperaturen ertragen kann.
Dann gibt es da einen Mann, dem ich seit 18 Monaten oft täglich begegne. Auch er ist ein bisschen ein Anreiz, jeden Tag diesen Weg nach der Arbeit zu laufen oder zu radeln um sein strahlendes Lächeln und seinen verlegenen Gruß abzuholen. Leider gibt es auch Wochen wo er mir nicht begegnet, so wie auch die letzten Tage. *seufz*
Aber ich habe einen kleinen Ersatz gefunden und ich weiß schon welche Schönheit mich im nächsten Jahr auf meiner Veranda vezaubern wird.

 

Wunderwunderschön! Oder etwa nicht?
Ich kann mich an diesen beiden Sträuchern nicht satt sehen und wenn ich jemals einen eigenen Garten haben werde, dann pflanze ich mir eine ganze Hibiskushecke.





Zu meiner Schande muss ich gestehen, dass ich dieses herrliche Gewächs nicht gekannt und ganz erstaunt bei Google erfahren habe, dass ich für einen Gartenhibiskus schwärme! Wie konnte ich den ganzen letzten Sommer an diesem Garten vorbei gehen und diese beiden Schönheiten übersehen?
Hibiskus kenne ich eigentlich nur dunkelrot und getrocknet. Er ist mir in meinem Ägyptenurlaub begegnet. Die Ägypter bereiten aus diesen purpurnen Blüten Tee zu, der dort Karkade heißt und kalt genossen herrlich erfrischend ist.

Jetzt muss ich "Dornröschen" nur aufpassen, dass meine Hecke nicht so riesengroß wächst und der schöne Mann mit seinem liebenswerten Lächeln mich dahinter nicht aus den Augen verliert. *schmunzel*
Ach was gäb ich drum wenn der Sommer nie zu Ende ging!

Donnerstag, 14. Juli 2011

Ein starkes Stück oder Nachbarschwein

Ab und an trinke ich gerne mal ein Bier oder auch zwei. Im Sternzeichen der Jungfrau Geborene sind ja außerordentlich praktisch veranlagt und gut organisiert. So kaufe ich mir eben eine Kiste Bier und nicht hie und da ein paar Flaschen. Letzte Woche hatte ich mir mit meinem Wägelchen eine Kiste Bier und eine Kiste Mineralwasser gekauft und wie üblich unten im Kellergang abgestellt.

Mit meiner Nachbarin, die welche unter mir wohnt, hause ich nun schon 16 Jahre in gegenseitig, tolerantem Verhältnis. Wir, also mein Kamel und ich, trampeln ihr, ich vornehmlich mit Holzcloggs, auf dem Kopf rum und müssen im Gegenzug ihre meist spätnächtliche, frühmorgendliche, mitunter sehr lautstarke Elvis- und Abbaleidenschaft ertragen. Looooove me tender, looooove me sweeeeet, never let you goooo..... *seufz* Ich hasse Elvis! Der Bruder der Elvisverehrerin wohnt seit ca. 5 Jahren in der Wohnung neben mir und hat den selben grauenvollen Musikgeschmack wie seine geliebte Schwester. Bei ihm sind es die Stunden um Mitternacht, da packt ihn die fehlende Leidenschaft und er mutiert zum Lonley Heartclub-Hardcore-Member oder zum Midnight Rambler , seine Anlage jault einen loooonesooome Looooooseeeeer-Bluuuues nach dem anderen.

Naja, jedenfalls wollte ich Sonntag dann wenigstens die Kiste Mineralwasser mit nach oben nehmen und blicke in eine (fast) leere Bierkiste, darunter. Aber Hallo? Es waren nur noch 2 volle Flaschen und komischer Weise 3 leere drin, 15 volle Flaschen haben gefehlt. Natürlich dachte ich an mein volljähriges Kamel und seine Kollegen, denn fremde Diebe hätten ja sicher den ganzen Karren samt Bier- und Sprudelkiste geschnappt und vor allem nicht drei leere Flaschen zurück gebracht. Das Kamel beteuerte seine Unschuld, was ich zu 100% geglaubt habe.

Abends hat das Söhnchen mich noch mal deswegen angesprochen und gefragt, was in unseren nachbarlichen, Elvis liebenden Geschwisterpaar vorgeht, es sei doch offensichtlich, dass nur eine der beiden Parteien den Diebstahl begangen haben kann. Ich hab dann nur gesagt, dass es mir grad egal ist, passt in mein Menschenbild.
Ein Garten ist die Welt (der Mensch, der ist ein Kraut),
Drinn Unkraut man vielmehr, als nütze Kräuter schaut.

Friedrich von Logau

Montag Früh hab ich mir dann erlaubt einen großen Zettel an die leere Bierkiste zu hängen.
An den oder die Bierdieb(e).
Freut mich, dass dir/euch mein Bier geschmeckt hat und ich wollte mich noch herzlich bedanken, dass man mir wenigstens 2 von 20 Flaschen übrig gelassen hat. Vor allem hat mich natürlich gefreut, dass ich dazu noch drei leere von 18 entnommenen Flaschen wieder zurück bekommen habe.

Das ist Diebstahl und ich finde es total Scheiße wenn man von seinen langjährigen Nachbarn beklaut wird.
Juana Seekönigin
Montag Nachmittag hab ich den Müll runter gebracht und ich traute meinen Augen nicht, die fehlenden 15 Flaschen wurden durch 15 leere ersetzt.
Kein "Sorry", keine "Wiedergutmachung", nichts.
Ich finde das wirklich unglaublich, vor allem sehr traurig.
Wenn die Party gefeiert hätten, was ich aber mitgekriegt hätte, und das Bier nachts ausgegangen ist, kein Problem. Ich leih gern mal was, man hätte am nächsten Tag Bescheid geben können und mir im Gegenzuge eine neue Kiste hinstellen können. Aber die volle Kiste Mineralwasser wieder so oben drauf stellen, dass es mir nicht so schnell auffällt, das finde ich ehrlich gesagt richtig dreist.
Und wenn die im Suff waren und es vielleicht peinlich war so einen faux pas einzugestehen, hey, das sind erwachsene Menschen, auch schon über 40, hocken sonntags auf ihrer Terrasse und schimpfen über Ausländer und Sozialschmarotzer und sind selbst Diebe, dreiste, feige Diebe.

Montag Abend kam er dann, der Bierdieb. Es war der neue Freund der Friseuse von unten, Dackelblick an und ich musste natürlich grinsen über die Jammergestalt. Ich wieder! Statt den anzugehen wie er es verdient hätte, grinse ich auch noch. *seufz*
Aber dann hab ich mich gefangen und ihn gleich angemacht, dass das ja voll unterste Schublade war und mein Verdacht natürlich auf meinen Sohn und seine Kumpels gefallen ist.
Dann erwiderte er mir, es sei unverzeihlich, aber er hätte mir schon Freitagnacht 20 Euro in Briefkasten geworfen und am Samstag wäre Kater angesagt gewesen, deswegen keine Entschuldigung.
Die 20 Euro waren tatsächlich im Briefkasten, aber weder am Samstag, nicht am Sonntag und auch nicht Montag in der Früh, sonst hätte ich den Zettel nicht an die leere Kiste gebappt.
Nun kommt also noch die dreiste Lüge dazu, der Typ ist mir kein Blick und kein Hallo mehr wert, der ist für mich Luft. Meine Nachbarin hat auch kein Wort der Entschuldigung hervorgebracht, was ich eigentlich erwartet hätte. Jedenfalls hab ich nun keine Hemmungen mehr weder mit meinen Cloggs, noch mit meiner Musik und auch nicht beim barfuß Seil hüpfen. Ich denke ich werde mich ab jetzt im Seil hüpfen mit Holzcloggs versuchen.

Montag, 11. Juli 2011

Seeköniginnenliche Abwesenheitsnotiz

Ich grüße alle Bewohner des Seereiches, auch die hinten am letzten Zipfele und natürlich alle werten Leser aus der Näh und auch aus der Fern.
Derzeit inspiziere ich die Randbezirke meines herrlichen Reiches und bin deswegen die letzten Wochen hier nicht wirklich präsent. Ich bitte meine Absence auf´s Außerordentlichste zu entschuldigen. Auf jeder Etappe meiner weiten Reise, bin ich täglich erneut überwältigt ab der Vielfalt der Vegetation die sich hier, in dieser kargen Abgeschiedenheit breit gemacht hat, beziehungsweise sich dem seeöniginnenlichen, wohlwollenden Auge bietet. *räusper*








Die heiße Sonne des Südens brennt, doch die anhaltenden Unwetter und heftigen Regenfälle im ausländischen Umland haben meinen See so gefüllt, dass selbst die entlegensten Fleckchen meines Reiches intensiv bewässert werden können.





Wilde Hauswurzteppiche und weite Majoranfelder wechseln sich ab mit üppigen Schnittlauchwiesen und ausladenden Thymianwäldern, dazwischen wuchern üppige Glockenblumenhaine und ein mannigfaltiger
Duft erfüllt diese, nur vom Zirpen der Grillen oder Summen der Hummeln, durchbrochene Stille.

Jaaa und weil Müßiggang aller Laster Anfang ist, verziehe ich mich nach meinem täglichen ausgibigen Bade im See, gerne in meine Basilikumwälder



oder lege mich in eine der unzähligen Basilikumwiesen



und lasse mich berauschen, von betörendem Duft, döse träge in bunte Tagträume hinein und genieße unbeschwert die sommerlichen Freuden.
In diesem Sinne sende ich Grüße in die virtuelle Welt, damit sie in jedem Falle, ein bisschen bunter und ein bisschen sonniger wird.