Mittwoch, 30. November 2011

Meine gefiederten Sonnenanbeter

Nicht überall am See wird das Ufer mit Neubauten zugepflastert, es gibt auch Städte die etwas für die Natur tun und somit durch die Artenvielfalt von Flora und Fauna, auch für den erholungs- und ruhebedürftigen Menschen- sofern dieser überhaupt mit Stille und der Natur als Oase der Entspannung etwas anfangen kann. Ich krieg Zustände bei einer Entspannungsmassage mit einer doof tratschenden Massageetusse oder entsprechender Entspannungsmusik, am schlimmsten ist Pangeflöte, da ist bei mir der Moment der Entspannung gelaufen, weil mein sensibles Gehör "Aua" schreit. Aber beim Beobachten von Tieren in der Natur, da kann ich voll relaxen und total abschalten.

Vor geraumer Zeit habe ich entdeckt, wo sich die Reiher sonnen! Da stehn die graugefiederten Stelzvögel in Reih und Glied und ich glaube die haben da auch so was wie eine Standordnung. Anfangs waren es sieben bis neun Graureiher, am Montag habe ich 14 Stück gezählt. Sie sind nur da wenn die Sonne scheint, bei Nebel oder Bewölkung ist dieses kleine Strändchen einsam und verlassen.





Leider ist das Teleobjektiv meiner Kamera nicht so toll, ich hätte die Tiere gerne näher heran gezoomt.


Im Flug sehen die so majestätisch und erhaben aus, leider bin ich zu lahm um die fliegenden Graureiher "postkartenreif" abzulichten, aber trotzdem eine kleine Kostprobe.





Also ich finde diese gefiederten Seeanwohner wunderschön. Andernorts gibt es Wale, als Tourist bezahlt man für "Whale-Watching" teueres Geld. Ich finde "Reiher-Gucking" total spannend und es kostet mich keinen cent, nur 10 Minuten Fußweg.

Ganz besondere Freude hatte ich mit dem "Tölpel" der nachfolgenden Diashow. Zuerst war ich mir nicht sicher ob es überhaupt ein Reiher ist, aber es ist wohl ein ganz Junger, ein "Frischling" sozusagen.



Also ich find den richtig süß!

Sonntag, 27. November 2011

Was für ein Sonn(en)tag!

Exakt zum zweiten Mal in diesem Monat gab es schon morgens Sonnenschein. 25 Tage lang gab es keine Morgensonne, aber auch keinen Regen. Egal, ich hab mich heute warm eingepackt, hab den Zettel für den Volksentscheid gegen Stuttgart 21 in die Tasche gesteckt und hab mich auf' s Rad geschwungen. Habe natürlich mein Kreuz gemacht, wenn das Volk schon mal entscheiden darf.
Danach bin ich einfach der Nase nach, durch's Tägermoos, immer dem Rhein entlang, bis zum beschaulichen Fischerdörfchen Ermatingen. Mein Bild entstand bei Triboltingen, man hat einen herrlichen Blick über den Untersee, genau gegenüber die Pappelallee, welche auf die Insel Reichenau führt.

Das Niedrigwasser ist für diese Jahreszeit normal und es fehlt tatsächlich noch ein guter halber Meter, bis der drittniedrigste Stand vom 10.02.2006 bei 229m erreicht ist. Der Pegel steht derzeit bei 283,9m.

Könnt ich ja fast rüber schwimmen..... *lach*, 8,9° hat der See. :-D

Dankbar für den herrlichen Sonnenschein und die lange vermissten sonnig-herbstlichen Impressionen, hab ich zufrieden den Nachmittag über zu Hause rum gekrustelt, bis mir fünf vor sechse meine Benachrichtigung zum Volksentscheid Stuttgart 21 auf dem Küchentisch ins Auge fiel. Da stand: Frau Juana Seekönigin....
Ich war mit dem Schein meines Sohnes abstimmen- und keiner hat' s gemerkt!
Allerhand!

Eigentlich könnte ich doch nun die Abstimmung anfechten, falls sie nicht so ausfällt wie ich mir das vorgestellt habe, oder?

Samstag, 26. November 2011

Die Sympathieträger der Woche!

Am Donnerstag wurde hier am See schon der diesjährige Weihnachtsmarkt eröffnet. Ich habe das Gefühl, das wird jedes Jahr früher, sowie der Markt von Jahr zu Jahr größer wird.

Schon seit vorletzter Woche werden die Buden aufgebaut, Laster, Container und Handwerker säumen einen Teil meines täglichen Weges. An Entspannung ist da wirklich nicht mehr zu denken und den See sieht an vor lauter Büdchen auch nimmer!









Ich weiß, dass die Tannenbäume nur gepflanzt werden um als Christbäume und Weihnachtsdekoration auf Weihnachtsmärkten und in Wohnzimmern zu vertrocknen und doch habe ich kein Verständnis dafür. Wieso verwendet man dafür kein Plastik, in der heutigen Zeit ist doch eh alles unecht, wieso nicht auch die Hüttenverkleidung, der Weihnachtsmarktstände.






Das ist doch wirklich ein kleiner Wald was da an Tannen gefällt und gestapelt liegt!

Ich werde wie jedes Jahr diesen Weihnachtsmarkt boykottieren.
Billiger, meist in der 3. Welt, zu Hungerlöhnen gefertigter und hier teuer verkaufter Ramsch stelle ich mir nicht in meinen Palast und garantiert werde ich solch Kruscht auch an niemanden verschenken.
Billigen Glühwein, fettige Bratwürste und andere ungesunde Speisen, bei denen sich mir schon vom Geruch fast der Magen umdreht werde ich ganz sicher auch nicht konsumieren.

All das ist der Grund warum ich seit letzter Woche nicht mehr meinen Lieblingsweg laufe, sondern in die Schweiz ausweiche.

Gestern hab ich noch so ein paar Weihnachtsmarkt- und Adventsverweigerer getroffen!!! *lautlach*
Ich war recht erschrocken und im ersten Moment wie versteinert, als meinen Weg aus heiterem Himmel drei galoppierende Esel kreuzten.









Sichtlich in Panik, die Lastenkörbe die links und rechts an den Eselbäuchen hängen sollten, die waren etwas verrutscht vom wilden Galopp und hingen den verängstigten Tieren nun an Bauch und Rücken, hätten sie mich fast übern Haufen gerannt.

"Püh!", haben sie mir zuiaht, "Soll der Nikolaus doch seine Gaben selber schleppen! Stark genug ist der alte Fettwanst auf jeden Fall!".
Die Eselchen wussten genau wohin sie gehörten und ignorierten die aufgebrachten und sichtlich außer Puste geratenen "Eselhirten" und auch die hinzugerufene Kantonspolizei, um dann in einer Seelenruhe vor dem Eselsgehege die zurück gebliebenen Esel und Eselinnen zu begrüßen und ihnen aufgeregt von den Menschen zu erzählen die wieder einmal, wie jedes Jahr um diese Zeit, völlig außer Rand und Band und scheinbar nicht ganz beinander sind.

Da bleibt mir, der Seekönigin, die Ehre, die drei Eselchen, zu meinen Sympathieträgern der Woche zu ernennen!

Montag, 21. November 2011

Wer ist das größere Schaf?

Ungefähr einen Kilometer von meiner seeköniginnenlichen Residenz entfernt, befindet sich auf schweizer Seite ein wunderschön angelegter Park. Anders wie unser doofer Stadtgarten, am Hafen unten, ist der Kreuzlinger Park eine Oase der Entspannung.
Die ganzen Schweizer kaufen ja eh bei uns ein und so ist die grenznahe Schweiz nahezu menschenleer.
Immer auf der Jagd nach Models und Motiven bietet sich der "Seepark" mit seiner "Seeburg" nahezu an. Ein Teil ist gepflegt, ein Teil ist Spielplatz für kleine und große Kinder, ein großer Teil ist Biotop. Neben Eseln, Gänsen, Storchen, verschiedenen Wildtieren grasen dort Schafe.
Gestern hab ich ein totes Schaf entdeckt! Ehrlich, es lag über einen längeren Zeitraum bewegungslos und so anders da wie andere herumdösende Schafe.



Keiner der Passanten zeigte Reaktion, bezw. niemand hat sich für die Schafherde intressiert.
Sonntagnachmittag, hmm was macht man da als Seekönigin, wenn man ein totes Schaf sichtet?
Vor dem nahegelegenen "Seemuseum" kehrte der Museumswärter, ein schon recht betagter, buckliger Herr, den gepflasterten Museumsvorplatz und ich schilderte ihm wie leblos und komisch platt des Schaf da auf der Weide liegt.
"Johhh...." meinte der Musemumsvorplatzkehrer, " d' Schoof die sind scho amol reet abwesend, sennet uus wie scho g'schtorbe. Abr jungi Frau, des isch grad a se wildsch. Machet sie sich kei Sorge um es Schoof."
Ja aber vielleicht leidet das Schaf einfach, sein Ranze isch sooo aufgebläht erwiderte ich, vollkommen überzeugt davon, dass das Schaf dringend tierärztliche Hilfe benötigte, wenn es denn eventuell noch am Leben wäre und stumm leide, war meine Antwort.
Der alte Mann versprach sich zu kümmern und so ging ich wieder zur Schafswiese zurück. Immer noch lag das Schaf bewegungslos, komisch platt in der Wiese, alle anderen Schafe hielten sich von der vermeintlichen Schafleiche fern.
Auf einmal rannte ein kleines schwarzes Määh in Richtung dem toten Schaf und siehe da, das leblose, steif wirkende, Wollbündel hob den Kopf ein wenig und zuckte mit dem rechten Hinterlauf!

Ach du Scheiße! Das Schaf war wirklich nur "abwesend" wie der Museumsvorplatzkehrer mir erklärt hatte und quietschfidel kam es nach einem Nasenstüber vom schwarzen Schäfchen auf die Beine.

Öhhm, und die Seekönigin, die hat sich schnell, voll rotwerdend, vom Acker gemacht- wie oberoberoberpeinlich!
Ich bin mehr Schaf, als eine ganze schweizer Schafherde! *lautlach*

Mittwoch, 16. November 2011

Schlupfloch in mein kleines Wolkenschloss

Der Pegel vom See sinkt, wir haben zwar seit Wochen ungewohnt zähen, undurchdringlichen Nebel, aber keinen Tropfen Regen gesehen. Heut war es einmal freundlich und da ist es wieder, das Loch, das Türlein ins Land des ewigen Sommers. Immer wenn ich diesen Pfohl sehe muss ich stehn bleiben und ich frage ich mich, wie oder überhaupt wieso, das Loch da reingekommen ist. Es fasziniert mich irgendwie vollkommen.



Ja, und manchmal, ja manchmal, da mach ich mich ganz klein und dann mach ich mich da durch, geht grad noch so, wenn ich die Wampe recht einzieh...einfach weg, vom Acker, lass alles hinter mir, und dann tauch ich ein in eine andre Welt. Dort gibt es keinen Nebel und keine Kälte, keinen Krieg und kein Leid, weder Hass noch Neid, keine Grenzen, kein Konsum, keinen Lärm und keinen Stress. Dort hüpf ich barfuß und im Hemdchen über weiches Moos, nähre mich vom Licht der Sonne, vom Tanz der Schmetterlinge, vom Duft der unzähligen bunten Blumen auf einer grünen Sommerwiese, vom Ziehen der Schönwetterwolken über strahlend blauem Himmel, vom Südwind der mir sanft und warm über die Haut streicht und vom Lächeln das mir die Menschen schenken, die mir unterwegs begegnen.

Der Weg zurück ist komischerweise immer einfacher, da scheint' s als sei ich leichter und unbeschwerter geworden und hüpfe fröhlich durch mein Schlupfloch, zurück in diese Welt.

So, und nun wisst ihr wozu das Loch im Pfohl gut ist.

Montag, 14. November 2011

Ein trauriger Anblick

In einem wunderschönen, weitläufigen Garten mit herrschaftlichem Häuschen stehen viele alte Bäume.



Neben haushohen Pappeln, kahlen Buchen und immergrünen Tannenbäumen steht ein gar bemitleidenswertes Bäumchen. Den Wipfel hat man ihn abgeschnitten und er sticht in seiner Hässlichkeit nun, wo seine Nachbarbäume ihr Laub verloren haben, so richtig ins Auge.



Wie kann man nur, wo man solch einen herrlichen Garten hat, einen Baum, dazu einen sichtlich alten Baum, derartig verstümmeln? Wenn ich so was sehe, dann blutet mir mein Herz und ich stelle mir vor was für Höllenqualen dieser Baum erleiden musste und wohl noch erleidet, im Angesicht mit seinen stolzen, groß gewachsenen Nachbarn. Solchen Leuten gehört die Motorsäge verboten!
So was frustriert mich wirklich. Typisch Mensch, nichts bleibt naturbelassen, überall müssen wir alles zurechtstutzen, begradigen, überall müssen wir der Natur unseren Stempel aufdrücken.

Habt Ehrfurcht vor dem Baum.
Er ist ein einziges grosses Wunder,
und euren Vorfahren war er heilig.
Die Feindschaft gegen den Baum ist ein
Zeichen der Minderwertigkeit eines Volkes
und von niederer Gesinnung des einzelnen.
Alexander Freiherr von Humboldt (1769-1859)

Samstag, 12. November 2011

Nähnänänänä.....

Ihre kennt sie doch alle, diese kleinen Käferchen, die angeblich Glück bringen sollen. Meist sind sie rot und haben schwarze Punkte. Ab und an variieren sie ins Gelbe, genauso wie die schwarzen Punkte auf den Flügeln, in ihrer Zahl. Ich kenn sie als Marienkäferle. Die sind meist kräftig rot gefärbt, daher die lateinische Bezeichnung "Coccinellidae" (in Scharlach gekleidet) und recht klein., Dann gibt es die, welche ehr orangerot sind und doppelt so groß wie die scharlachroten. Es gibt schwarz Geflügelte mit roten Punkten, die nannten wir früher "Teufele". Ich habe in meiner Kindheit Jahre erlebt, da gab es wahre "Marienkäferplagen". Das Ufer des Sees war streckenweise übersät mit den Glückskäferlen, sodass man unweigerlich auf sie getreten ist. Wobei, in diesen Jahren gab es sicher keine Blattläuse in den Gärten, denn die Hopfenwürmlein ernähren sich von diesen Schädlingen, drum kann man eigentlich nicht von Plage sondern eher von Nutzen sprechen. So werden sie auch Blattlauskäfer, Leußfresser oder gar Himmelmietzchen genannt, im Bezug auf ihre Nützlichkeit. Der Sieben-Punkt-Marienkäfer wurde gar zum Insekt des Jahres 2006 gewählt!
Weitere Namen sind Gotteskäfer, Herrgottswürmchen, Frauenkäfer, Sonnenkäfer, Herrgottsöchslein, ect.....etc.
Im Sommer gibt es wenige Tage, da landen die Jesus-Chäferli auf der Oberfläche des Sees und ich muss immer ganz viele retten, während ich meine Runde schwimme. Ich sammel sie auf und setze sie mir ins Haar, in der Hoffnung sie vor dem Ertrinken oder den hungrigen Seeforellen zu bewahren.

Spätestens seit der Werbung einer bekannten Automarke wissen wir allerdings, dass es die süüüüüßen Glücksbringer faustdick hinter den Ohren haben. *lach*



Hab ich süüüße Käferle gesagt? Glücksbringer? Das ich nicht lache!
Dieser "Ladybird" ist eine rotzfreche Göre! Seht selbst!


ein käfer mischt auf von Clipfish



So wünsch ich einen sonnigen Sonntag und ende mit einem rotzefrechen, föhlichen Nähnänänänä!