Sonntag, 29. September 2013

Es ist ein Brauch von alters her ...

In meiner Hinterhof-Eßbar auf Altanien ist schon langsam abgeerntet, einige Tomätchen wollen noch reif werden und hängen an mittlerweile unansehnlichen "Gerüsten" welche einmal üppige, grüne Tomatensträucher waren. Eine Gurkenpflanze hat dieser Tage noch einmal einen Schub bekommen - sie will wohl ganz hoch hinaus und trägt noch einmal eine Handvoll Blüten. Die zarten Ranken und Blätter der Inka-und der Mexikanischen Minigurke haben die Hitze im Sommer nicht so gut vertragen, vor allem hatte ich sie in zu kleine Tontöpfe gepflanzt, und so waren sie nach einer wirklich ertragreichen Ernte nun einfach am Ende ihrer Kräfte, ebenso die Zitronen- und die Baumarktgurke. Meine zig verschiedensten Paprika-, Peperoni- und Chiligewächse sind nun an dem freigewordenen, sonnigsten Teil Altaniens zusammengerückt - hier gibt es bald noch eine Menge Schoten zu ernten, die meisten sind fast reif. Auch die verschiedensten mehrjährigen Kräuter stehen nun dicht an dicht, denn die Sonne steht schon sehr tief über Altanien. Erdbeeren, Erdbeerchen und Tamarillos reifen immer noch, trotz Sonnenmangel und sehr, sehr herbstlichen Temperaturen - erstaunlich.

Naja, irgendwie macht es mir momentan Spaß durch die Gegend zu radeln und diese zu erkunden, oft querfeldein, aber auch ab und an zu Fuß durchs Dickicht. Mein Kronprinz der lacht schon immer, weil ich nie mit leeren Taschen, nie mit sauberen Schuhen und nie mit nicht zerzausten Haaren nachhause komme. Pilze, Beeren, Hasel- und Walnüsse, derzeit bevorzugt süße, gelbe Mirabellen - Dreckklattern zwischen dem Profil der Turnschuh, Blätter und Zweiglein im Haar - es ist Herbst!

Betonen möchte ich, daß ich mich nicht aus des Nachbars Garten bediene, sondern aus Feld, Wald, Weg, Wiese, Hain und Flur.

So viele Mirabellen, verschiedenster Sorten, verfaulen auf Wiesen und Wegen weil sie nicht geerntet werden. Der scharfe Ostwind und dazu ein sanftes Schütteln an einem Zweiglein, läßt Mirabellen regnen - mehr als man essen mag.








Und so schließe ich mich Wilhelm Busch an, welcher weise und vor langer Zeit erkannte:
Es ist ein Brauch von alters her,
Wer Sorgen hat, hat auch Likör.
Doch wer zufrieden und vergnügt,
Sieht auch zu, daß er welchen kriegt.


Samstag, 28. September 2013

Ein Konstanzer Radnetz oder Spinnen im Netz


Aus Augen-Blick - Juanas Bild des Tages
Die gemeine Kreuzspinne gehört zur Familie der Radnetzspinnen und ich mag sie eigentlich gerne. Die Webkunst ist vollkommen und noch fängt das gesponnene Radnetz Insekten aller Art.

Donnerstag, 26. September 2013

Hey Du!


Aus Augen-Blick - Juanas Bild des Tages
"Was guckst du?" -
scheint der fragende Blick zu sagen.

Dienstag, 24. September 2013

Kalte Füße

Die letzten Wochen stehe ich an meinen freien Tagen nicht schon um sechs Uhr, wie gewohnt, auf, ich schaffe es einfach liegenzubleiben, so bis gegen Achte. Ich war im warmen Fleece-Pulli, den ich auch im Winter meistens draußen trage, auf dem Markt und es war mit 11° so klamm und eklig, der Himmel mehr wie bedeckt - einfach nebelnieselscheußlich. Mit kalten Füßen bin ich in eine kalte Wohnung zurückgekehrt. Dort hatte es grad mal 17° und die Füße wurden nicht wärmer. Dann habe ich auf die Sonne gewartet, welche sich nicht durch den Dreck in der Luft durchsetzen konnte und bin nach Zwölfe - bevor der freie Tag ein Wartetag wurde - mit immer noch kalten Füßen losgeradelt. Die Temperatur betrug inzwischen 13°. Die Füße in Socken und Turnschuhen wurden immer kälter und so beschloß ich mich bei Bekannten, welche außerhalb der Metropole am See wohnen, aufzuwärmen.
Erst nach zwei Uhr mittags verzog sich dann die Wolkendecke - plötzlich, wie von Geisterhand aufgedeckt - und es zeigte sich endlich Himmelsblau ...

Aus Juanas Himmelsbeobachtungen

... wenn man dies so nennen kann.

Aus Juanas Himmelsbeobachtungen

Endlich Sonne! Und ich radelte, mit immer noch kalten Füßen zurück, um an meinem Steg ein bißchen in der Sonne und dem See zu baden. Vor allem wollte ich endlich warme Füße!
Da lag ich dann, der Boden war noch nicht recht erwärmt und ich mochte auch das T-Shirt nicht ausziehen, nach zwei Stunden sonnenbaden waren die Füße immer noch kalt und ich beschloß trotzdem, bevor ich nachhause radelte, einmal in den See zu tauchen. So quasi als Entschädigung für den weiterhin, bis zum Sonnenuntergang malträtierten Himmel.

Aus Juanas Himmelsbeobachtungen

17°, mehr brachte dieser, von den Meteorologen als weiterer Altweibersommertag deklarierte Tag nicht. Nichts von dem Himmel der sich gestern präsentierte, sondern ein unbeschreibliches Massaker spielte sich wieder überm See ab.
Nicht nur überm See war der Morgen kalt und düster , sondern fast deutschlandweit. Ich schaue mir immer verschiedenste Webcams aus ganz Deutschland an, da sieht man dann, daß die Wetterberichte mit ihrer Prognose und ihren aktuellen Daten immer falsch liegen. Ich finde dies ist Betrug am User. Schafft das Meteorologenpack einfach ab. Jeder der seinen Job schlecht macht, wird gekündigt, oder nicht? Warum bezahlt man die Wettermänner für ihre Lügen und Fehlinterpretationen?

Zum Sonnenuntergang waren die Streifen rosa gefärbt und ich hatte immer noch kalte Füße.
Das Thermometer zeigt immer noch, nur 17° Raumtemperatur an und ich gehe nun bald, mit immer noch kalten Füßen ins Bett.

Wettermanipulation? Ach - so etwas gibt es doch nicht!




Montag, 23. September 2013

Endlich Altweibersommer!

Genauso wie ich es morgens Helga im letzten Kommentar beschrieben habe war der Tag.
Es hat mich dann heute gejuckt mir einmal von der anderen Seeseite aus die Gegend zu betrachten und ich setzte spontan mit der Autofähre nach Meersburg über.

Aus Fast streifenfrei und schon ist das Wetter septemberlich warm!

Der Himmel war tatsächlich fast streifenfrei, der Himmel am Horizont wie ich geschrieben hatte, leicht verfärbt.

Aus Fast streifenfrei und schon ist das Wetter septemberlich warm!

Die Temperaturen waren heute richtig warm - wir haben Altweibersommer! Keine Aerosolausbringungen, keine Verschleierung des Himmels und schon kehrt ein Hauch von Sommergefühl zurück.

Aus Fast streifenfrei und schon ist das Wetter septemberlich warm!

Bis Immenstaad bin ich nicht gekommen, eine unüberwindbare Radsperre hat mir auf dem Wanderweg, kurz davor, das Weiterkommen verleidet und so bin ich umgekehrt - heiß wurde es mir bis ich wieder an der Fähre Richtung Konstanz war und ich freute mich auf ein Bad an meinem Steg.

Aus Fast streifenfrei und schon ist das Wetter septemberlich warm!

Und wie ich es in der Früh Helga prophezeit hatte, wurde am späten Nachmittag wieder fleißig am unnatürlichen Wetter gebastelt.

Aus Fast streifenfrei und schon ist das Wetter septemberlich warm!

Ich kenne den Himmel über meinem See inzwischen gut genug. Tägliche und intensive Beobachtungen sind etwas anderes, als die innert ein paar Ferientagen, in denen man mit den Eindrücken einer wunderbaren Landschaft völlig ausgelastet ist.

Aus Fast streifenfrei und schon ist das Wetter septemberlich warm!

Aus

Sonntag, 22. September 2013

Die gleißende Illusion eines wunderbaren Spätsommertages ...

oder wie Bilder lügen können.

Aus Augen-Blick - Juanas Bild des Tages

Derselbe Himmel, derselbe Tag, einmal nach West und dann nach Westsüdwest geblickt, innerhalb einer Stunde photographiert. In der Früh Nebel, den Vor- und den Nachmittag hochnebelartiges Gedöns - die Sonne verschleiert. Im Osten war der Himmel getrübt, im Süden gezeichnet, im Westen - eine Illusion von Blau. In der Sonne angenehm warm, im Schatten zu kühl, zu kühl für einen schönen Septembertag und dieses gleißende Licht.

Aus Augen-Blick - Juanas Bild des Tages
HAAR(P)STRÄUBEND

Freitag, 20. September 2013

„O' zapft is!“

Das letzte und zugleich dämlichste Fest in dieser Saison, in meiner Metropole am See ist eröffnet. Es zeichnete sich schon eine Weile ab, allüberall in den Schaufenstern sah ich Dirndln und Lederhosen - an schlanken Schaufensterpuppen. Mit alemannischen Fanfarenklängen von der hiesigen Fasnacht wurde heute mit einem Festumzug das Oktoberfest eröffnet. Mir sausen jetzt noch die Ohren von dem Gedöns - und was hat das eine mit dem anderen zu tun?

Mir sin mir! Baden-Württemberger und koa Bayern ned! Sonst würd es hoaßa "Mir san mir". Und mir ham mit Dirndln und Lederhosn nix am Hut. Und wenn die Dirndln, also ned die aus Bayern, sondern die hiesigen, wüßta wie schee se allewei san, dann dätens ihra Gwand, ihra damisches, glei ablegn! (Bitt schee, a rechts Dirndl, soll sich fei ned angspocha fühla!) Die oan, die ham Stampfer - öh, i werd aber aber ned rot wenn i dös sog - i moan die ham dicke, fette Wadeln, die könnta bessa a Lederhosn samt Wadlnwärma trogn! Die anderen Möcht-gern-a-dirndl-sei, die ham an Ranza, die kenna in den Schurz vom Gwandel koi Schleifa binda, do reichts grad alleweil bloß zu ma Knoda! Und die allerschenschta Dirndln, dös san die - die welche koa Holz vor der Hüttn ham! Mei Maderln, wenn er bloß sehn dadet wie schee ihr san! I sogs allaweil, bei dena, da dät koa Müllermilch helfa, die daden dadurch a ned scheena werdn! Un vun de Mannsbuider, vu dena red i am besten gloa goar ned. A so an dammischa Latschali, der kummt mer aber ned under dös Holz vun meina Hüttn, des sog i hier grad amol so ganz direkt, solla sich a Gschpusi mit Wadalnwärmer, odr so goar koam Holz vor der Hüttn suacha!

I bin koa Bayer ned, a Dirndl scho glei gor ned, un deswega find i oa des Gwandel, dös wo da Himmi heit zum Wiesnauftakt in moaner Metropole am See, anglegt hod, grad a se derb wie d' Dirnln, vum so gar ned bayuwarischen See.
Dr Himmi hod sich heut grad in so a dammisches Gwand g'schmissa, wia all die goar ned fescha Dirndln und Mannsbuider vum See. A weiß blauer Weißwursthimmi, und so gar ned zu dem schena Dog passend.

Aus Juanas Himmelsbeobachtungen

Und der Turm von unserem Bahnhof, so scheint's, der hat sich sogar für den Festauftakt, einen Gamsbart ans Hütchen gesteckt.

Aus Juanas Himmelsbeobachtungen

... und die Musi spuit dazu!

Donnerstag, 19. September 2013

Wolfswolken im Schafspelz

Der Fön gab leider nur ein kurzes Intermezzo am See. Der Westwind der seit drei Tagen heftig über den See weht macht es unangenehm kalt. Windgeschützt im Sonnenschein ist es noch herrlich warm, so wie es Mitte September auch sein sollte. Mit dem Fön gestern war der Wind spürbar wärmer und es war trotz gelegentlichen Schauern ein schöner Tag.
Ich liebe es den Wolken, vom mehr oder weniger auffrischenden Westwind getrieben, auf ihrem Weg am Himmel zuzusehen - das ist immer wieder ein faszinierendes Schauspiel.

Aus Fönwetter

Herrlich sind die, sich hoch auftürmenden Haufenwolken, Blumenkohlwolken die in ihrer Bizarrerie eine Menge Raum für Phantasien lassen und die so kompakt und voluminös sind, daß sie auf der Erde Schatten werfen.

Aus Fönwetter

Gestern, sah ich nicht einen einzigen Streifen am Himmel. Es war wohl mal wieder einer der seltenen Tage, an denen es lokale Piloten-, Stewardessen-, Bordcomputer- und Terminalstreiks gab.

Aus Fönwetter

Doch die unnatürlich geformten, substanzlosen und künstlich geschaffenen Schmierwolken zeugten von der täglichen Wettermanipulation.

Aus Fönwetter

Diese Wolken ziehen oft nicht mit dem Wind mit! Manches Mal ziehen sie entgegen der Windrichtung, sie bleiben lange auf der Stelle "kleben" und werfen keine Schatten. Gestern konnte man den Unterschied zwischen echten und künstlichen Wolken so richtig schön erkennen. Gäbe es nur Wolken, wie sie der Herrgott geschaffen hat, dann wäre unser Wetter derzeit spätsommerlich und angenehm warm.

Aus Fönwetter

Ach ja, und heute sah der Himmel wieder wie gewohnt aus.

Aus Fönwetter

Piloten und Stewardessen mußten heute wohl den Streik von gestern wieder gut machen und Sonderflüge einlegen, was die vielen, vielen Boeings und Airbusse dazu brachte, vor Energie nur so zu sprühen. Kreuz und quer, bis dann am späten Nachmittag der ganze Himmel dicht war.


Mittwoch, 18. September 2013

Dienstag, 17. September 2013

Zu früh - Herbstintermezzo am See

Bei uns am See gab es nur einen krassen Herbsteinbruch, auf den Bergen jenseits des Sees gab es einen frühen Wintereinbruch.
Ich kann mich erinnern - es war des Kronprinzen Geburtstag - am 30. Juni 2013 hat es auf dem Säntis noch geschneit und die Temperaturen fielen trotz Sommer weit in den Minusbereich.
Nur knapp zweieinhalb Monate blieben die Berggipfel der schweizerischen und österreichischen Voralpen ohne (sichtbaren) Schnee.
Nun liegt wieder Schnee auf den Bergen über meinem See und die Temperaturen dort oben lagen in der Früh bei ungefähr 6-7° minus, bei heftigem Schneefall und starken Sturmböen.

Aus Wetterlaunischer Herbsteinbruch Mitte September

Aus Wetterlaunischer Herbsteinbruch Mitte September

Aus Wetterlaunischer Herbsteinbruch Mitte September

Hier war es launisch, das Wetter. Morgens, wie vorausgesagt und erwartet, sehr kühle Temperaturen, unter dem zweistelligen Bereich, aber nur etwas Nieselregen. Eigentlich hätte es tagsüber trocken bleiben sollen und ich wagte eine Radtour über Land. Zweimal hat es mich angeschifft, nicht genieselt, sondern wie aus Kübeln gegossen, hat es.
Aber die phänomenale Fernsicht am See und die Westwind-Wolken-Show, hat für die kalten, klammen Hände und Füße und die nassen Klamotten reichlich entschädigt.

Aus Wetterlaunischer Herbsteinbruch Mitte September

Aus Wetterlaunischer Herbsteinbruch Mitte September




Montag, 16. September 2013

Gegen Blauentzug


Aus Augen-Blick - Juanas Bild des Tages

Regenwetters Sehnsucht




Sonntag, 15. September 2013

Ein Zwerg will hochhinaus!

Zwerg-Tamarillo! TA-MA-RIL-LO! Eine Zwerg-Baumtomate. Nie gehört! Was für ein schönes, wohlklingendes Wort. Wie spricht man es aus? Läßt man das das Doppel-l klingen oder spricht man es wie im spanischen aus, also „Tamariljo“? Das klang so wunderbar exotisch und fruchtig, irgendwie geheimnisvoll und bevor ich recht wußte was ich für ein Pflänzchen überhaupt erwerbe war es schon in meinem Einkaufskorb gelandet, denn Tomaten liebe ich, ob sie nun auf Bäumen oder auf Sträuchern wachsen spielt da keine Rolle.
Lange Zeit wuchs die Pflanze nur in die Höhe, die Blätter wuchsen an langen Stielen riesig, mehr als Handteller groß und haarig. Sie rochen recht stark, nicht unangenehm, aber unbekannt und extrem, dazu waren sie unangenehm klebrig und der betörende Geruch blieb an den Fingern lange haften. Um den immer höher und dicker wachsenden Stamm säumten sich kleine Blätter in einem fast regelmäßigen Muster. Wirklich sehr hübsch und dazu dieser Geruch, der wirklich nicht im entferntesten an eine Tomatenpflanze erinnerte.

Aus Blüten, Pflanzen, Gemüse und andere Kräutlein

Blütenstände ließen bis Mitte August auf sich warten, ich glaubte schon gar nicht mehr daran, daß mein riesiger Zwergtamarillo überhaupt Früchte tragen würde.
In Gärtnerforen erfuhr ich daß die Pflanze auch Brasilianischer Samtpfirsich genannt wurde – sie stammt also auch aus Mittel-, bzw. Südamerika, wie meine Inka-, und die Minigurke. In dem Fall also „Tamariljo“, ganz juanalike.

Aus Blüten, Pflanzen, Gemüse und andere Kräutlein

An eine Tomate erinnert die Frucht des Tamarillobäumchens weder im Aussehen noch im Geschmack, nur in halbiertem Zustand erinnert die Anordung der kleinen Kerne entfernt an die, in einer Tomate.
Ich erfuhr, daß die Haut der Tamarillofrucht unangenehm bitter sei und man diese schälen müsse, ansonsten sei die Frucht sehr nahrhaft und enthielt sehr viel Vitamin C.
Als sich dann Ende August die ersten dunkelgrünen, samtigen Früchtchen gebildet hatten, nicht größer als Mirabellen, da dachte ich bei mir, was für ein Aufwand das geben würde, die paar winzigen „Samtpfirsichchen“ zu enthäuten. Da lohnt ja fast der Aufwand nicht!

Aus Blüten, Pflanzen, Gemüse und andere Kräutlein

Nun, der Zwerg ist mittlerweile gut zwei Meter hoch und das in einem relativ kleinen Kübel, es verzweigen sich immer mehr Blütenstände in des Bäumchens Krone, aus denen sich jeweils 15-20 Früchte bilden.

Aus Blüten, Pflanzen, Gemüse und andere Kräutlein

Die ersten Früchte sind dieser Tage reif geworden, sie sehen wie Miniaprikosen aus, farblich und auch von haarig samtener Beschaffenheit – und sie sind nur ganz leicht bitter, wenn sie fast überreif und schon sehr weich sind, weicht der bittere Geschmack und es entfaltet sich ein unvergleichlich fruchtiges Geschmackserlebnis im Gaumen. Der Tamarillo - ein kleines Freudenfest für die Sinne des Geschmacks!

Aus Blüten, Pflanzen, Gemüse und andere Kräutlein

Die weiteren Früchte kann ich sogar unreif ernten, falls es zu wenig Sonne in der nächsten Zeit gibt, sie reifen nach.
Nach meinen letztjährigen Erfahrungen mit dem überwintern meiner Knoblauchgräser, dem Olivenbäumchen und den beiden Hibiskussträuchern traue ich mir durchaus zu auch den Tamarillo unbeschadet durch den Winter zu bekommen.
Diesen Winter werde ich meinen Nachbarn fragen, ob ich einige Pflanzen zum Überwintern in dessen kalten, aber hellen Hausflur stellen kann, denn in meiner Wohnung habe ich einfach schon so viele Pflanzen und bekomme nicht alle zu optimalen Bedingungen unter.

Der Tamarillo ist in jedem Fall eine schöne und süße Bereicherung meiner Eßbar auf Altanien. Jetzt wo die Gurken- und Tomatenernte dem Ende zugeht, habe ich nun samtenweiche, orange und wohlschmeckende kleine Vitaminbomben - genau das richtige für das kalte, nasse und viel zu sonnenlose Wetter des momentanen Spätsommers.

Aus Blüten, Pflanzen, Gemüse und andere Kräutlein

Mittwoch, 11. September 2013

Überlandfahrt

Das Wetter heute morgen lud zu einer kleinen Tour durchs Hinterland ein. Ein böig auffrischender Westwind und recht kühle Temperaturen trieben mich vom See weg und ich beschloß dorthin zu radeln, wo ich im letzten Jahr all die schönen Röhrlinge und Totentrompeten gefunden hatte.
Es ist erschreckend herbstlich geworden! Fast über Nacht.

Aus Übers Land

Der Wind wirbelte welkes Laub auf und trieb es, ebenso wie die Wolken am Firmament, vor sich her. In den grünen Wiesen blühen schon die Herbstzeitlosen, in den Gärten wachsen bereits stattliche Kürbisse heran und auch der Mais auf den Feldern scheint schon fast reif zu sein.
Irgendwann fahr ich mal in ein Schlagloch oder über eine Wurzel im Wald, oder ich schlittere durch ein tiefes Matschloch schmerzhaft in die Horizontale, weil ich immer überall rumgucken muß und den Weg vor mir so oft vergesse. Eine rechte Juana-Guckt-In-Die-Luft eben.

Aus Übers Land

Im Wald roch es nach Harz, nach Moos, nach feuchtem Holz und einfach - ach - nur wunderbar! Der Regen der letzten Tage hat dem Wald ein würziges Aroma gegeben!
Pilze sah ich fast keine und auch der intensive Pilzgeruch den ich im letzten Herbst so genossen hatte und der allgegenwärtig war, fehlte heute im Duftpotpourri des frühherbstlichen Waldes noch - wie ich sofort bemerkt habe.
Dafür gab es viele aufregende Dinge im feuchten Moos und zwischen feuchtem, frisch gewelktem Laub zu entdecken.

Aus Übers Land

Die Hexenbutter oder auch Gelbe Lohblüte genannt - ein Schleimpilz - hat mich vollkommen fasziniert. Ameisenhäufen, ebenso wie algenartige Mikropilze, grüne Schimmelsporen welche auf moosüberwachsenem Totholz wuchern.

Aus Übers Land

Der Wald hat durch Gewitter und Stürme recht gelitten. Das Säuseln des Windes in den Blättern der Laubbäume und das Ächzen der dürren, geknickten und morschen Fichtenbäume, durch die die Sturmböen schneidend fegten, machten mir ein bißchen Bammel und ich mochte schneller radeln als der Wind durch die Zweige fuhr! Manch einen hat der Blitz getroffen

Aus Übers Land

und manch einer thront als stummes Mahnmal über den grünen Wipfeln.

Aus Übers Land

Das Dingelsdorfer Ried ist immer wieder schön - idyllische Ruhe und die allerschönsten Wasserspiegelungen gibt es an diesem herrlichen Fleckchen Erde.

Aus Übers Land

Aus Übers Land

An dem Hang an dem ich im letzten Jahr so viele Röhrlinge und Totentrompeten gefunden hatte fand ich so gut wie keinen einzigen Pilz, ein paar winzige Feuerkorallen und - als ich schon fast wieder auf dem Weg zu meinem Fahrrad war - eine niedliche Krause Glucke, auch Fette Henne genannt!

Aus Übers Land

Ich habe sie fast ohne Strunk ordentlich mit dem Messer abgeschnitten und es gab heute abend "Juanas sautierte Henne mit frischem Spinat an Balsamico-Weißweinsößchen - frei nach apulischer Art".

Aus Übers Land

Es hat sogar geschmeckt und ich lebe noch! *lach*

Ansonsten habe ich wilden Holunder und eine stattliche Anzahl Schlehdornhecken - Prunus spinosa - also mit der Pflaume verwandte Baumfrüchte entdeckt. Ferner eine Edelkastanie und der mitunter recht heftig auffrischende Westwind ließ stachlige Maroni auf meinen Weg regnen.

Aus Übers Land

Mit offenen Augen und einem bißchen Wissen was da so wächst, könnte man sich fast seiner ursprünglichen Wurzeln besinnen - nicht grad als Jäger, aber als Sammler!
Es hat mir Spaß gemacht, es war ein aufregender und kurzweiliger Tag - und ich bin für wenig Geld satt geworden.



Dienstag, 10. September 2013

Unaufhaltsam


Aus Augen-Blick - Juanas Bild des Tages

Welkes Laub am Ufersaum -
der Sommer sich bald dem Ende zuneigt.
Recht wahrhaben will ich es kaum,
doch freu ich mich wenn wieder Ruh' einkehrt
und der See mit herbstlich buntem Kleid sich zeigt.
Bald wird ein jeder Sonnenstrahl - glühend heiß begehrt.