Sonntag, 31. August 2014

Der Jahreszeiten Tragik

Der letzte Augusttag endet trübe, stürmisch und naßkalt - charakteristisch für den ganzen Monat.

Aus Augen-Blick - Juanas Bild des Tages

Ich sag es mal ganz unverhohlen.
Den Sommer hat man uns gestohlen!

Den Winter hat man nicht gespürt,
in Frühlingslaune hat er uns geführt.

Der Lenz, der hat sich übertroffen,
lies auf einen tollen Sommer hoffen.

Der Juni kam mit schwüler Hitze.
Unwetterartig - mit Regen, Sturm und viel Geblitze.

Juli und August total verregnet, kraß manipuliert,
und immer wieder wird der Klimawandel propagiert.

Nun ist der Sommer offiziell vorbei,
wir hatten Regen, mitunter stark, von Dauer - einerlei.

Der stürm' sche Wind aus Westen - man glaubt es kaum,
fegt das erste gelbe Laub von manchem Baum.

Die Temperaturen schwanken,
die Jahreszeiten kranken -

die Menschheit ignoriert' s.

Donnerstag, 28. August 2014

Ohne Scheu

Die Graureiherpopulation rund um meine Metropole am See ist in diesem Jahr erstaunlich hoch. Dies liegt sicher am letzten überaus milden Winter und dem übermäßig warmen Frühjahr. Während dieser Zeit konnte ich ja, wie schon öfter berichtet, eine Graureiherkolonie im Schweizerischen Seeburgpark beobachten. Der Nachwuchs war sehr zahlreich und so stehen überall, in erstaunlicher Vielzahl, entlang der Ufer des Seerheins, des Konstanzer Trichters, des Untersees und auch an den umliegenden kleinen Weihern, die scheuen Vögel mit dem Grauen Frack.
In den frühen Morgenstunden kann man sie vermehrt beim Fischfang beobachten, tagsüber, wenn tausende von Touristen die Seeufer verunsichern ziehen sie sich in den Schilfgürtel zurück. Aber auch dann kann man einzelne, vor allem ältere Tiere auf ihren angestammten Plätzen, wie dem Sockel der Konstanzer Rheinbrücke oder alten Holzpfählen und Seezeichen regungslos auf Beutefang stehen sehen, oder sie harren dort mit ausgebreiteten Schwingen und lassen diese, nach der Jagd auf Fische, von der Sonne trocknen.

Einer der jungen Graureiher aus der Kolonie im idyllischen Park um die Seeburg, hat sein festes Revier nahe dem Baum, auf dem er in diesem Frühjahr geboren wurde. Sein Speiseplan ist sehr vielfältig. Oft steht er am Ufer und fängt dort kleine Fische oder er lauert an einem kleinen Teich auf Frösche, meist sucht er allerdings im regennassen Gras nach den, in diesem Sommer so zahlreichen, fetten Regenwürmern.
Dabei ist er außerordentlich gelassen und läßt sich von den zahlreichen Parkbesuchern nicht im geringsten schrecken. Wenn man sich vorsichtig nähert, dann läßt er einem sogar bis auf zwei bis drei Meter an sich herankommen, was ich natürlich ausgenützt habe, um diesen, früher so seltenen, Anwohner des Sees ausgiebig zu beobachten und natürlich zu photographieren. Ein wirklich überaus dankbareres und attraktiveres Model für eine leidenschaftliche Photographin wie mich.

Vor kurzem ließ er sich, an einem windigen Vormittag, nur wenige Meter vor mir auf einem kleinen Steg nieder und mir gelang ein wirklich imposanter Schnappschuß, der den Jungvogel in einer herrlichen Pose und mit lustig zerzaustem Gefieder zeigt.

Aus Ohne Scheu - junger Graureiher im Seeburgpark

Ist er nicht ein beeindruckendes und wunderschönes Tier?

Aus Ohne Scheu - junger Graureiher im Seeburgpark

Aus Ohne Scheu - junger Graureiher im Seeburgpark

Aus Ohne Scheu - junger Graureiher im Seeburgpark

Aus Ohne Scheu - junger Graureiher im Seeburgpark

Aus Ohne Scheu - junger Graureiher im Seeburgpark

Aus Ohne Scheu - junger Graureiher im Seeburgpark

Wie wenig Scheu er, im Gegensatz zu seinen zahlreichen Artgenossen, hat, zeigt sich auf dem obigen Bild. Trotz des schnellen Schritts in dem sich ein eilender Passant mit seinem Regenschirm nähert, bleibt das Jungtier unbeeindruckt bei seiner Suche nach fetten, leckeren Regenwürmern.


Aus Ohne Scheu - junger Graureiher im Seeburgpark

Es scheint sehr gut geschmeckt zu haben und satt geworden ist er wohl auch, jedenfalls läßt sein verschmierter Schnabel diese naheliegende Vermutung zu.

Aus Ohne Scheu - junger Graureiher im Seeburgpark

Glücklich und überaus dankbar bin ich über die Tatsache daß ich all diese Herrlichkeiten der Natur direkt vor der Haustüre habe, und ich wünsche ich mir aufrichtig daß der Lebensraum dieser anmutigen Tiere, trotz der steigenden Bevölkerung und akutem Wohnraummangel erhalten bleibt.


Montag, 25. August 2014

Das 16. Sandskulpturen-Festival in Rorschach

Zum 16. Mal findet derzeit das Sandskulpturen-Festival im schweizerischen Rorschach statt und ich habe es endlich einmal geschafft die Ausstellung an der Uferpromenade zu besuchen.

Aus 16. Sandskulpturen-Festival in Rorschach (Schweiz)

Erstaunlich, was Hände mit etwas Sand (natürlich mit Zusätzen zum Trotz gegen Hitze, Regen oder Sturm) und Wasser schaffen können!

Aus 16. Sandskulpturen-Festival in Rorschach (Schweiz)

Über Preise läßt sich streiten, ich fand die drei Erstplazierten eigentlich, vom künstlerischen Gesamteindruck, dem Filigranen, also der Ausarbeitung der Feinheiten, alle gleichermaßen gelungen.

Den dritten Platz belegte die Skulptur "Vorstellungskraft".

Aus 16. Sandskulpturen-Festival in Rorschach (Schweiz)

Wer liest ist klar im Vorteil.

"Imagine" ....

Den zweiten Preis erhielten zwei italienisch-russische Künstler mit dem Werk "Die Welt verändern".

Aus 16. Sandskulpturen-Festival in Rorschach (Schweiz)

Dieses ängstliche Kind mit seinen riesigen Kulleraugen, die Hände an einer Computertastatur, umgeben oder besser eingezwängt, von riesigen Puzzleteilen, wird die Welt sicher nicht verändern. Von der Computertastatur, über die Fernbedienung des riesigen Fernsehgeräts, bis hin zum Touchscreen des Mobiltelefons, hat sich unsere Welt tatsächlich sehr verändert. Die Welt, so wie sie sich verändert hat, bleibt wirklich für die Menschheit ein Puzzle bei dem viele Teile nicht zusammenpassen und von denen manche versehentlich oder sogar wissend unter den Teppich gekehrt wurden und werden. Kein Teil paßt an das andere, aber die Menschheit in ihrer Ohnmacht, schleift sich die Wahrheit passend zurecht. Das Wesentliche geht dabei natürlich verloren oder wird bis zur Unkenntlicheit entstellt.

Die Sieger des diesjährigen Sandskulpturen Festivals kamen aus Lettland und ihr Beitrag hatte den Titel "Schritte".

Aus 16. Sandskulpturen-Festival in Rorschach (Schweiz)

Männer und Frauen, ohne Körper, ohne Geist und Seele, nur die Extremitäten. Roboter, funktionierende seelen- und hirnlose Sklaven, Marionetten oder besser gesagt die ganz kleinen Orgelpfeifen deren Töne der Teufel bestimmt. (siehe die Skulptur "Wer spielt")

Den Publikumspreis erhielt die Skulptur "Hoffnung". Sie zeigt einen Palästinenser und einen Juden in distanzierter, wenig freundschaftlich wirkender Umarmung, dazwischen die Mauer zum Ghetto, die Palästina ganz drastisch und menschenunwürdig, vom Kriegstreiber Israel trennt.

Aus 16. Sandskulpturen-Festival in Rorschach (Schweiz)

Dem abstimmenden Publikum scheint allerdings die Bewaffnung der beiden Männer aus dem Nahen Osten entgangen zu sein.

Aus 16. Sandskulpturen-Festival in Rorschach (Schweiz)

Aus 16. Sandskulpturen-Festival in Rorschach (Schweiz)

Frauen, Kinder, Alte und unbewaffnete Männer, eingekesselt, in einem winzigen Staat, von einer unüberwindbaren Mauer, werden von den Israelis gehalten und abgeschossen wie Vieh! Hoffnung für Palästina wird es nie geben.

Sehr interessant war die Skulptur neben dem vom Publikum gewählten Liebling, sie trug den Titel, "Wer spielt?" und ging ohne Preis aus.

Aus 16. Sandskulpturen-Festival in Rorschach (Schweiz)

Die einzelnen Orgelpfeifen sind mit den Silhouetten verschiedenster Politiker der Neuzeit und der Vergangenheit geziert, mittig, gut erkennbar, Barak Obama. Gespielt wird diese Weltorgel, so scheint es, vom Leibhaftigen ....

Ohne Preis blieb zum Glück diese wirklich abstoßende, das Leben verneinende, den Tod, das Leid und die Unterwelt demonstrativ aufzeigende, Skulptur.

Aus 16. Sandskulpturen-Festival in Rorschach (Schweiz)

"Durchkommen" heißt die Devise!
Auch wenn man in einer Art Schraubstock gefangen ist.

Aus 16. Sandskulpturen-Festival in Rorschach (Schweiz)

Die letzte Skulptur der Ausstellung titelt: "Wie Vögel" und besteht aus zwei hintereinander stehenden, auf den ersten Blick von einander unabhängigen Teilen, wenn man beide Teile von einem bestimmten Punkt aus betrachtet, dann entsteht daraus ein Ganzes. Um sich Klarheit zu verschaffen sollte man die Dinge, egal welche, immer von mehreren Standpunkten aus betrachten.

Aus 16. Sandskulpturen-Festival in Rorschach (Schweiz)



Mein Fazit dieser durchaus interessanten Kunst:
Der Teufel sitzt sogar hier im Detail, und er spielt die Orgel der Sympathie, in den Augen der Sandskulpturenbetrachter, mit all ihren Mißtönen, bravourös.




Samstag, 23. August 2014

Einfach tierisch ...

Darf ich vorstellen: "Familie Helmchen". ;-)



Ein Familie frisch geschorener Alpakas zog gestern mein Augenmerk auf sich. Vollkommen sprachlos war ich ab diesem wirklich viehischen Anblick. Es sah aus als trügen die Huftiere mit dem wertvollen Pelz einen stylischen Helm.

Freitag, 22. August 2014

Am Alten Rhein

Diese Woche bekam ich eine Einladung zu einem Ausflug ans Rheindelta, im schweizerisch-österreichischen Grenzgebiet. Mit dem Auto ist es nur ein Katzensprung und so mußte mein treues Fahrrad auf diesen Ausflug verzichten.
Schon nach einer Stunde Fahrt entlang des schweizerischen Bodenseeufers, durch beschauliche Örtchen mit Fachwerkhäusern, einem herrlichen Blick auf den See linkerhand und auf die Berge der Voralpen rechterhand, gelangt man über Romanshorn, Rorschach, Thaal nach Altenrhein.

Aus Am Rheinspitz - Die Mündung des Alten Rheins in den Bodensee (Schweiz)

Unverkennbar ob seiner goldenen Zwiebeltürme, steht dort, im Ortsteil Staad, die Markthalle, welche nach der Idee und dem Konzept von Friedensreich Hundertwasser erbaut wurde.

Aus Blogbilder

Gegenüber dem Hundertwasser Haus weist dann eine "flotte Biene" den Weg zum Flughafen Altenrhein.

Aus Blogbilder

Direkt hinter dem Flughafenareal, unterhalb der Autobahn, liegt im schweizerisch - österreichischen Grenzgebiet das Naturschutzgebiet Altenrhein mit dem sogenannten Rheinspitz, an der Mündung des Alten Rheins in den Bodensee.

Aus Am Rheinspitz - Die Mündung des Alten Rheins in den Bodensee (Schweiz)

Aus Am Rheinspitz - Die Mündung des Alten Rheins in den Bodensee (Schweiz)

Ein bißchen enttäuscht war ich über die touristische Nutzung dieses besonderen Fleckchens Natur. Der Rheinspitz ist ein großer Hafen für Segelboote, man kann zur Saison kein Photo ohne störende Masten machen. Ein quadratischer, grauer und überaus häßlicher Klotz ziert das Westufer der Mündung, dort befindet sich oben ein Café mit zweistöckiger Terrasse, unten Waschräume und Toiletten für die zahlreichen Segelyachten- und Motorbootanleger.

Aus Am Rheinspitz - Die Mündung des Alten Rheins in den Bodensee (Schweiz)

Der häßlichen Bausünde vorgelagert ist eine kleine Insel, auf der sich ein Camperdorf mit braunen Holzhäuschen breitmacht. Zur Feriensiedlung gelangt man über eine hölzerne, recht altertümlich anmutende Zugbrücke, welche die ein- und ausfahrenden Boote bedienen müssen. Hinter den braunen Holzhäuschen, an der Seeseite des Inselchens, weiden Highland Rinder zur natürlichen Pflege der Streuwiese, in harmonischer Eintracht zu allerhand geflügelten, mehr oder weniger seltenen, Rheinspitzbewohnern.

Aus Am Rheinspitz - Die Mündung des Alten Rheins in den Bodensee (Schweiz)

Bei einer kleinen Wanderung durch das Naturschutzgebiet flußaufwärts Richtung Rhynegg (Rheineck) habe ich den Fluglärm der startenden und landenden Maschinen am Flughafen Altenrhein und vor allem das Dauergeräusch der vorbeibretternden Autos auf der nahen Nationalautobahn als ungeheuer störend empfunden, sodaß wir beschlossen nicht wie geplant bis Rhynegg zu wandern, um dann mit dem Schiff zurück zum Rheinspitz zufahren. Hier ein paar Impressionen vom letzten Weg des Alten Rheins auf seiner Wanderung zum See:

Aus Am Rheinspitz - Die Mündung des Alten Rheins in den Bodensee (Schweiz)

Aus Am Rheinspitz - Die Mündung des Alten Rheins in den Bodensee (Schweiz)

Aus Am Rheinspitz - Die Mündung des Alten Rheins in den Bodensee (Schweiz)

Aus Am Rheinspitz - Die Mündung des Alten Rheins in den Bodensee (Schweiz)

Die Verschandelung des ursprünglichen Gebiets am Rheindelta begann schon um 1920 mit dem Bau der Dornierwerke und dem Bau des Flughafens. Unzählige Riedwiesen wurden trocken gelegt und noch 1975 genehmigte die Landesregierung die Überschüttungen einiger artenreichen Riedwiesen, zum Bau von Einfamilienhäusern.
Erst 1985 entschied dann das Schweizer Bundesgericht daß zum Schutze der Natur, keine weiteren Trockenlegungen am Rheindelta stattfinden dürfen.
Für meinen Begriff viel zu spät und leider nicht mehr rückgängig zu machen, wie so Vieles was in den 70ern und 80ern des letzten Jahrhunderts, an der Natur verbrochen wurde.

Durch den für diese Jahreszeit unnatürlich hohen Wasserstand bedingt, war ein großer Teil der Seeuferfläche überschwemmt und durch die starken Regenfälle der letzten Zeit kam das alte Väterchen Rhein als eine dreckig braune Brühe daher, so ganz anders als bei uns, beim Rheinkilometer 0, wo der junge Rhein den Bodensee, glasklar, wieder verläßt.

Einen kleinen Werbefilm möchte ich hier noch präsentieren welcher die Schönheit dieser einmaligen Landschaft etwas besser zur Geltung bringt als meine Bilder. Zum Film bitte hier anklicken.

Montag, 18. August 2014

Wie im Schlaraffenland


Aus Augen-Blick - Juanas Bild des Tages

Auf der Weide schwebt der Apfelschimmel,
derzeit im siebten Apfelhimmel.

Info Halo-Tagebuch

Endlich schien gestern, nach tagelangen Regengüssen, die Sonne wieder. Morgens war der Himmel wolkenlos und streifenfrei. Nach so vielen wolkenverhangenen Tagen einfach unbeschreiblich herrlich! Gegen Mittag beobachtete ich die ersten fetten Chemtrails, die Flugzeuge flogen übrigens so niedrig, daß man sie hören konnte. Nachmittags zwischen 14 Uhr und 16 Uhr war dann zeitenweise ein Halo-Effekt zu beobachten, danach blieb die Sonne von einem milchigen Schleier bedeckt.
Übrigens betrug die Temperatur um 6 Uhr in der Früh nur 9,5° - mitten im Hochsommermonat August! Man stelle sich vor, es hätte wieder den ganzen Tag geregnet und die Sonne wäre nicht zum Vorschein gekommen, dann hätten wir tiefsten November mitten im August gehabt.

Mein Halo-Tagebuch befindet sich jetzt rechts in der Album- und Infoleiste, da ich nicht mehr jeden gesichteten Sonnenhund zum Blogeintrag machen möchte. Es wird aber trotzdem gewissenhaft weitergeführt, wen es interessiert der kann gerne ab und zu einen Blick hineinwerfen. Besser wäre es allerdings, die Vorgänge an unser aller Himmel selbst zu beobachten und zu erkennen.

Aus Halo-Tagebuch (Start am 6. Mai 2014)

Aus Halo-Tagebuch (Start am 6. Mai 2014)

Freitag, 15. August 2014

"Art de Pfütz"

Regenwetterkreativität

Aus Art de Pfütz

Aus Art de Pfütz

Aus Art de Pfütz

Aus Art de Pfütz

Aus Art de Pfütz

Aus Art de Pfütz

Aus Art de Pfütz



Donnerstag, 14. August 2014

Als der Sturmwind den Dauerregen vertrieb

Gestern hat es einmalmehr Bindfäden geregnet, der Pegel des Sees ist um 5 cm gestiegen. Am späten Nachmittag hörte der Dauerregen endlich auf und ich beschloß am frühen Abend noch ein erfrischendes Bad im Rhein zu nehmen und mein blaues Blut den gierigen Schnaken zu opfern. Der Wind der aus westlichen Richtungen blies und der die Regenwolken vertrieben hatte, frischte dann aber so heftig auf daß an schwimmen nicht mehr zu denken war. Zeitweise gab es Windgeschwindigkeiten mit Spitzen bis zu 80 Stundenkilometern. Zwei junge Surfer, die oft bei Westwind gekonnt über das Wasser des jungen Rheins flitzen, mußten sich von der Kraft der 6 Beaufort geschlagen geben und kenterten ständig. Die Pappeln am Ufer neigen sich im Sturm weit nach Osten und die abgestellten Räder der zahlreichen Beobachter, des stürmischen Spektakels, fielen reihenweise um.

Aus Augen-Blick - Juanas Bild des Tages

Es war richtig mühsam gegen den Sturm anzukämpfen und ich hatte wirklich erhebliche Probleme meine Kamera stillzuhalten, entsprechend verwackelt und unbrauchbar wurde das Ergebnis meiner Sturmdoku. Schade, denn die Stimmung des aufgewühlten Wassers, der sturmgepeitschten Bäume, die über den klaren Himmel rasende Bewölkung und das Spiel der Farben ringsum, von der sich zum Untergang bereitmachenden Sonne angestrahlt, war sensationell.

Aus Panoramabilder

Meinen Rückweg säumten haufenweise abgebrochene Äste, umgekippte Mülltonnen und Fahrräder, umhergewirbelter Müll und Unrat. Aber ich war überglücklich an einem, wie in diesem Sommer so häufig, total verregneten Hochsommertag, ein Stündchen den Blick auf einen annähernd blauen und streifenfreien Himmel, werfen zu können.

Dienstag, 12. August 2014

Gedanken in die kühle Nacht hinein

In diesem Sommer, wenn man das was an Jahreszeit grad stattfindet so nennen kann, muß man Sonnenschein, Sonnenwärme, Sonnenwohltat, Sonnenbalsam und auch Sonnenuntergänge gierig, so oft es nur geht konsumieren, denn die Zeit des Sommers neigt sich bedenklich dem Ende zu, auch wenn es erst Mitte August ist. Wie auch die letzten Abende, wenn sie nicht komplett verregnet waren, habe ich auch heute einmal mehr, schwimmend den Sonnenuntergang am Seerhein genossen.
Während dort normalerweise in den kurzen Sommermonaten, Abend für Abend, Dutzende von Mitmenschen, dicht an dicht, den Sonnenuntergang zelebrieren, ist es in diesen kühlen Augusttagen relativ menschenleer.

Wie so oft in diesem seltsamen Sommer ist die untergehende Sonne wieder von allerhand Gewölk verdeckt.

Aus Augen-Blick - Juanas Bild des Tages

Die waagerechten, wie mit dem Lineal gezogenen, oben gekräuselten Bewölkungsstreifen sind übrigens eindeutig lange am Himmel haftende Chemtrails. Wer sehen will der sieht, alle anderen bitte ich die fetten Scheuklappen noch blickdichter zurechtzurücken.

Frisch ist es geworden, so mitten im Sommer, nicht nur beim Seeuntergangsbad im jungen Rhein. Das Wasser ist wärmer als die Abendluft und so zog ich mir nach dem Bad fröstelnd meine Kleidung über. Seltsamerweise wurde ich dabei, an diesem wirklich frischen Abend des sich erschreckend früh neigenden Sommers, total von Schnaken verstochen, wie den ganzen Sommer nicht einmal.
Wo kommen denn die Plagegeister auf einmal her, wenn man eigentlich gar nicht mehr mit ihnen rechnet? Irgendwie scheint deren innere Uhr nicht ganz richtig zu ticken.^^

Montag, 11. August 2014

Von Vierfleck, Blaupfeil, Plattbauch & Co. - oder wie ergeht es Libellen im Regen?

Aus Wasserjungfern

Bei meinen ausgedehnten Beobachtungen an Teich- und Tümpelrändern ist mir aufgefallen daß sehr viele der so hübsch anzusehenden, farbenfrohen und scheinbar rastlosen Libellen, verstümmelte Flügel haben.

Aus Wasserjungfern

Aus Wasserjungfern

Das Wetter spielt beim sogenannten "Schlupf", also der Geburt einer Libelle, eine große Rolle und bei Unwettern sterben rund 80% der schlüpfenden Libellen.
Ist die Larve voll entwickelt, klettert sie an einen Grashalm oder Schilfstengel aus dem Wasser hinauf und klammert sich oben angekommen, so gut fest wie sie nur kann. Davon hängt nämlich ihr Leben ab.

Aus Wasserjungfern

Sie drückt sich mit aller Kraft gegen ihre alte Haut und so entsteht am Rücken ein kleines Loch, durch das die Wasserjungfer schlüpft. Ist der Oberkörper aus der Hülle, reißen die sogenannten Tracheenschläuche ab und Atemlöcher werden frei. So verharrt die Libelle einige Minuten, die alte Haut trocknet und ihre Beinchen härten aus, sodaß sie nun vollständig aus der alten Haut schlüpfen kann. Wenn die Larve während dem Schlupf den Halt verliert oder die alte Hülle ins Wasser fällt solange sie noch mit ihr verbunden ist, muß die Libelle sterben, da die Flügel noch zusammengefaltet sind, ähnlich wie kleine Rolläden. Erst wenn sie ihren Körper und ihre Flügel mit Körperflüssigkeit aufgepumpt hat entfalten sich ihre zarten Flügel. In dieser Phase sind sie besonders empfindlich, bei starkem Wind können sie knicken oder miteinander verkleben, bei Regen können die Flügel nicht richtig aushärten, auch dann muß die Libelle sterben, weil sie flugunfähig bleibt.
Sind die transparenten Flügelchen vollständig ausgehärtet macht die Wasserjungfer ihren ersten Flug, den sogenannten Jungfernflug.
Erst nach dieser "Bewährungsprobe" hat die Libelle eine Chance, die nächsten sechs bis acht Wochen zu überleben.
Was für ein Geburtskampf für solch eine kurze Lebensdauer!

Aus Wasserjungfern

Aus Wasserjungfern

Aus Wasserjungfern

Aus Wasserjungfern

Aus Wasserjungfern

Aus Wasserjungfern

Aus Wasserjungfern

Die von mir beobachteten Libellen mit den verstümmelten Flügeln haben also Schlupffehler und wurden nicht etwa durch Flugunfälle oder ihre natürlichen Feinde verstümmelt.
Naja, es ist ja auch kein Wunder bei diesem anhaltend beschissenen Sommerwetter, welches am Bodensee von Starkregenfällen und oft stürmischen Winden geprägt ist. Der Sommer 2014 ist also kein Jahr für eine zahlreiche Libellenpopulation, um so mehr freue ich mich verschiedene Quell-, Moos- und Mosaikjungfern, Heide- und Feuerlibellen in meiner kleinen Libellengalerie präsentieren zu können. Leider fehlen die großen Königslibellen, aber diese, mich so vollkommen faszinierenden Tiere, lassen sich nie zu einer kurzen Pause nieder, sondern schwirren rast- und ruhelos propellernd übers seichte Gewässer.