Dienstag, 24. Februar 2015

Sing Schwan, sing!

Letzten Sonntag habe ich noch einmal meine Jahreskarte für die Insel Mainau ausgenützt, bevor sie ungültig wird.
An kalten Wintertagen steuert man normalerweise bei Besuchen auf dem tropischen Eiland, zuerst das Schmetterlings- und dann das Palmenhaus an, um sich dort in feuchttropischer Hitze aufzuwärmen und um sich vom tristen Wintergrau erholend, an bunten, exotischen Schmetterlingen oder farbenprächtigen Kakteenblüten zu ergötzen.
Nachdem ich am See angekommen, schon vor der Brücke zur Blumeninsel, ungewohnte, melancholische, aber durchaus melodiös posaunende und trompetende Rufe vernahm, war mir klar, daß ich diesmal auf der Mainau, weder Palmen, Kakteen noch Schmetterlinge besuchen, sondern die Vogelwelt der Blumeninsel Mainau erkunden wollte.
Was in aller Welt mochten das für Tiere sein, welche an einem Sonntag, in einer stillen, seichten Bucht des Überlinger Sees solch ein Spektakel vollführten?
Endlich durch die Kassenschranke und auf der Brücke zur Insel, entdeckte ich eine stattliche Anzahl von 50 bis 70 Schwänen und versuchte mit dem Tele der Kamera, zwischen all den Schwänen die "Sänger" auszumachen. Aber da waren nur Schwäne und Stockenten und es dauerte just einen ganz kurzen Augenblick, bis ich realisierte daß diese prächtigen weißen Vögel keine heimischen Höckerschwäne, sondern Singschwäne waren.

Aus Sing Schwan, sing

Singschwäne sind etwas kleiner als Höckerschwäne und haben einen kürzeren, weniger gebogenen Hals, eindeutigstes Unterscheidungsmerkmal ist jedoch der höckerlose, markante, gelb schwarze Schnabel.

Aus Sing Schwan, sing

Die Brutgebiete des Singschwans liegen in Nordeuropa und Sibirien, auch auf Island und in Skandinavien ist der Singschwan ein häufiger Brutvogel. Am Bodensee ist er ein regelmäßiger Wintergast, seine Ankunft am See kündigt den nahen Winter an.
Sein wohlklingender lateinischer Name ist Cygnus cygnus, wobei Cygnus die Gattung der Schwäne bezeichnet, der Singschwan ist also der Schwan unter den Schwänen.

Aus Sing Schwan, sing

Einfach wunderschön, so anmutig und der Gesang einfach betörend!

Wahrscheinlich habe ich in diesem Winter keine Gelegenheit mehr, den Singschwan aus der Nähe betrachten zu können, denn ab März ziehen sie zurück in ihre angestammten Brutgebiete. Dabei hatte ich sie doch schon einmal im Fokus meiner Kamera und dachte in meiner Unwissenheit, es seien, der Gefangenschaft entflohene Gänse.


Sonntag, 22. Februar 2015

Taufrisch und noch sehr zart

Zwischen altem Herbstlaub und trockenem Moos: ein allererster Frühlingsgruß!

Aus Ein erster Frühlingsgruß

Aus Ein erster Frühlingsgruß

Aus Ein erster Frühlingsgruß




Donnerstag, 19. Februar 2015

Juana taucht ein - Neues von der Entenvielfalt am See

Heute gab es endlich einmal einen recht sonnigen Tag an Deutschlands letztem Zipfele.
Und wie anders sieht die Welt doch gleich aus!
Trotz einem frischen Wind aus östlichen Richtungen und nachmittäglichen Temperaturen von knapp 4°, war es, nach all den langen Nebeltagen irgendwie wie Frühling!
All die Farben welche die Sonne dem Wasser, der Landschaft und der Tierwelt entlockt - man weiß gar nicht wohin man sein, dem Sonnenlicht fast gänzlich entwöhntes, Auge zuerst richten soll!

Ein Farbenglanz, im doch leicht fahlen Sonnenschein, hat mich heute besonders gefangen genommen.

Aus Eine außergewöhnlich hübsche Hybridente

Während andere Leute auf den Hund kommen, fahre ich grad total auf Enten und was da sonst noch an Federvieh auf dem See schwimmt, ab.

Aus Eine außergewöhnlich hübsche Hybridente

Dieses äußerst hübsche Exemplar einer Ente hatte ich schon einmal, Ende letzten Jahres, an exakt derselben Stelle entdeckt. Leider hatte ich keine Kamera dabei.
Mit meinem ornithologisch wenig geschulten Auge würde ich vermuten, die Hybride ist ein Männchen, halb Stock- und halb Kolbenente.
Sollte ich einmal, in meiner laienhaften Unkenntnis, ein Tier falsch bestimmen, dann bin ich um jede aufklärende Belehrung dankbar.

Aus Eine außergewöhnlich hübsche Hybridente

Die Vielfältigkeit der Natur ist so erstaunlich, daß man eigentlich ständig etwas neues, aufregendes, spannendes, zeitvertreibendes, wunderbares, einzigartiges und faszinierendes entdecken kann! Man muß nur aufmerksam und interessiert sein.





Montag, 16. Februar 2015

Armes kleines Schwein

Die Warnungen der Eltern verhallten im Wind,
es eilte zum Ufer des Sees, geschwind.
Trotz aller Vernunft und Verbote,
streckte es Nase und Pfote,
zu weit in den eisigen Wind aus Norden!

Der Sturm dem Ferkel um die Ohren pfiff,
der Rotz aus seiner Nase lief!
Und eh es sich versah,
nicht wußte was geschah,
sind seine Pfötchen steif geworden!

Der Rüssel wird lang und länger,
dem Schweinchen wird's bang und bänger!
Das Eis ringsum schaurig knistert
und der tosende Wind der flüstert:
"Hab keine Angst und komm mit mir nach Norden!"

Sie fanden das Schweinchen am nächsten Morgen,
sein Gesicht fröhlich, so ganz ohne Sorgen.
Zum Schluß die Moral von der Geschicht':
streck deine Nase nicht,
zu weit in den beißenden Wind aus Norden.

Aus Augen-Blick - Juanas Bild des Tages




Samstag, 14. Februar 2015

Eines nebligen Tages Ausklang

Aus Augen-Blick - Juanas Bild des Tages

Wenn auch nur für wenige Stunden:
wärmendes, strahlendes, goldenes Sonnenlicht.

Ganz anders als das gestrige, kalte, silbern fahl schimmernde Licht, der von nebulösem Dunst getrübten Sonne.

So silbern wie der Mondenschein

Nachdem das großangekündigte Wetterhoch am Mittwochmorgen einen strahlenden Start hingelegt hatte, habe ich mich auf ein paar sonnige und vor allem etwas wärmere Tage gefreut. Die Überfahrt nach Friedrichshafen und zurück kostet derzeit für Einheimische nur 6 Euro. So plante ich der lauten Fasnacht im Städtle zu entfliehen und die Stille der Natur, im Eriskircher Ried zu genießen. Seit Donnerstag beherrscht allerdings, statt der freudig erwarteten Wintersonne, der leidige Nebel die Welt am See. Es ist kalt und klamm, die Temperaturen bleiben auch tagsüber frostig und so ist es bei der Vorfreude, mit dem Katamaran übern See zu fliegen, geblieben.

Gestern am späten Nachmittag lichtete sich der Nebel für kurze Zeit und die Sonne stand silbern glänzend, wie der helle Vollmond überm stillen Seerhein und tauchte die Landschaft in ein milchig schimmerndes, diffuses Licht.

Aus Neblige Eindrücke vom Seerhein

Aus Neblige Eindrücke vom Seerhein

Aus Neblige Eindrücke vom Seerhein



Auch heute startete der Morgen mit Nebel. Laut Wetterprognose hätte der Tag mit Sonnenschein beginnen sollen, leider sieht es nicht so aus als ob sich die Sonne so schnell gegen den nebulösen Dunst durchsetzten wird.

Überrascht hat mich dieser grauenhafte Nebel nicht, denn am Mittwoch wurden, einmal mehr, massive Aerosolausbringungen geflogen. In langen parallelen Bahnen gezogen, wurden die Streifen am ansonsten strahlend blauen Himmel, schon gleich nach Sonnenaufgang von der Sonne, rosa angestrahlt und schon zur Mittagszeit war der Himmel milchig trübe. Auch gestern, als der Himmel für wenige Stunden aufriß konnte man zwischen den Nebelfetzen, unzählige Spuren der mutwilligen Wettermanipulation erkennen.


Samstag, 7. Februar 2015

Scheußlich schön!


Aus Ein strenger Nord-Ostwind zaubert

Normalerweise benutze ich keine, sich widersprechenden Adjektive. Entweder ist etwas scheußlich oder es ist schön. Heute habe ich für mich entdeckt daß es doch etwas gibt, was scheußlich und schön zugleich ist!

Aus Ein strenger Nord-Ostwind zaubert

Seit dem letzten Mittwoch weht am See ein eisiger Nord-Ostwind, der einem die Strenge des Winters so richtig spüren läßt.
Warm anziehen ist nicht das Problem, aber egal mit was für Handschuhen ich unterwegs bin, die Finger werden, auf dem Rad oder beim Photographieren, schon nach kurzer Zeit schmerzhaft klamm.

Mit aller Gewalt warf der schneidende und bissig kalte, mitunter sehr stürmisch auffrischende Nordostler nun vier Tage lang das Wasser unerbittlich gegen das Südufer des Konstanzer Trichters. Die Wogen des aufgepeitschten Sees, dessen Temperatur mit 4,5° noch im Plusbereich liegt, hinterließen so manch eindrucksvolle Kunst am steilen, mit großen Steinbrocken befestigten Gestade.

Besonders beeindruckend fand ich den Kormoran aus Eis, der, gleich seinem lebenden Vorbild, seine nassen Flügel im Wind trocknet.

Aus Ein strenger Nord-Ostwind zaubert





Dienstag, 3. Februar 2015

Frau Königin, Frau Königin, wer ist die Schönste im ganzen Land?

Da ich ja neuerdings so etwas wie der "Doktor Dolittle" vom See bin, habe ich mir einmal die Mühe gemacht zu übersetzen, was Möwen so plaudern, wenn sie ( fast ) unter sich sind. Man kennt mich wohl doch schon und Eitelkeit scheint die beste Propaganda für meine Photosessions zu sein.


Aus Möwen unter sich - Eine kleine Bildergeschichte

ACHTUNG! Alle mal herhör'n!

Aus Möwen unter sich - Eine kleine Bildergeschichte

Die Seekönigin sucht das schönste Möwenmodel am See. Also, hurtig, action, action, die Federn gestrählt und gepost was das Zeug hält!

Aus Möwen unter sich - Eine kleine Bildergeschichte

Ja wo is sie denn? Ich seh sie nicht!

Aus Möwen unter sich - Eine kleine Bildergeschichte

Achtung! Weg da! Ich seh sie! Ich seh sie!

Aus Möwen unter sich - Eine kleine Bildergeschichte

Püh, ich bin doch eh die Schönste hier.

Aus Möwen unter sich - Eine kleine Bildergeschichte

Nein, Frau Königin, ich! Ich bin die Schönste hier!

Aus Möwen unter sich - Eine kleine Bildergeschichte

Ja, sie ist schön, die Silberne, aber ich Frau Königin, ich, ich bin noch viel schöner als sie!

Aus Möwen unter sich - Eine kleine Bildergeschichte

Was für'n eitler Möwentanz! *lol* Ich punkte hier, mit allerschönsten Glanz!

Aus Möwen unter sich - Eine kleine Bildergeschichte

Für meine Schönheit brauche ich nicht viel tun! Ich bestech ganz einfach mit den schönsten Schuhn!

Aus Möwen unter sich - Eine kleine Bildergeschichte

Verneig mich tief, Frau Königin und zeige Dir wie schön ich bin!

Aus Möwen unter sich - Eine kleine Bildergeschichte

Mein Gott seid ihr alle peinlich!

Zum Glück wissen all die hübschen Möwen nicht, daß ich nur die Photographin bin und nicht in der Jury sitze!