Welche Auswirkungen wird dieser sonnenlose Winter und vor allen Dingen dieser viel zu kalte Vorfrühling auf die Vegetation haben?
Welche weiteren traurigen Rekorde werden uns die kommenden Monate ereilen? Ich denke wir dürfen uns auf einiges gefaßt machen. Mit meiner frühen Prophezeiung, daß auch der März in Punkto Wetter ein Extremmonat werden wird behielt ich ja leider recht.
Meine im letzten Jahr getrockneten Tomaten-, Hibiskus- und auch die Brunnenkressesamen haben wunderbar gekeimt (die Paprikasamen bisher leider noch nicht) das läßt mein Gärtnerherz auf der einen Seite höher schlagen, auf der anderen Seite bin ich frustriert, weil ich ganz genau weiß, daß der Ertrag aufgrund des Wetters nicht hoch sein wird und die Mühe eigentlich umsonst ist. Einmal ein Hagelgewitter mit Starkregen und alle Pflänzlein sind dahin ...
Gärtnerlust ist heutzutage wohl mehr Gärtnerfrust!
Während ich auf meinen alten Nachtspeicheröfen Apfelscheiben trockne, wie schon vor Weihnachten, entdecke ich, daß der Duft der auf den Öfen ausgebreiteten Apfelstückchen dem Wohnzimmer einen frischen, süßlichen Duft verleiht – ein Frühlingssurrogat!
Und so bastle ich mir eben meinen eigenen Frühling, nicht ganz so effektiv wie der Frühling, welcher eigentlich sein sollte, aber den Schnee und die Kälte kann man dabei ganz gut übersehen, und bestimmt auch überstehen.

Die Felder liegen weiß;
wohin ich schau'
ins fahle Nebelgrau,
scheint Schnee und Eis.
Doch da – ein Sonnenstrahl
bricht durch den Flor
und zieht den Blick empor
mit einem Mal,
und von der Erden
ringt jung ein Duft
sich durch die Luft: –
will's Frühling werden?