An kalten Wintertagen steuert man normalerweise bei Besuchen auf dem tropischen Eiland, zuerst das Schmetterlings- und dann das Palmenhaus an, um sich dort in feuchttropischer Hitze aufzuwärmen und um sich vom tristen Wintergrau erholend, an bunten, exotischen Schmetterlingen oder farbenprächtigen Kakteenblüten zu ergötzen.
Nachdem ich am See angekommen, schon vor der Brücke zur Blumeninsel, ungewohnte, melancholische, aber durchaus melodiös posaunende und trompetende Rufe vernahm, war mir klar, daß ich diesmal auf der Mainau, weder Palmen, Kakteen noch Schmetterlinge besuchen, sondern die Vogelwelt der Blumeninsel Mainau erkunden wollte.
Was in aller Welt mochten das für Tiere sein, welche an einem Sonntag, in einer stillen, seichten Bucht des Überlinger Sees solch ein Spektakel vollführten?
Endlich durch die Kassenschranke und auf der Brücke zur Insel, entdeckte ich eine stattliche Anzahl von 50 bis 70 Schwänen und versuchte mit dem Tele der Kamera, zwischen all den Schwänen die "Sänger" auszumachen. Aber da waren nur Schwäne und Stockenten und es dauerte just einen ganz kurzen Augenblick, bis ich realisierte daß diese prächtigen weißen Vögel keine heimischen Höckerschwäne, sondern Singschwäne waren.
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Aus Sing Schwan, sing |
Singschwäne sind etwas kleiner als Höckerschwäne und haben einen kürzeren, weniger gebogenen Hals, eindeutigstes Unterscheidungsmerkmal ist jedoch der höckerlose, markante, gelb schwarze Schnabel.
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Aus Sing Schwan, sing |
Die Brutgebiete des Singschwans liegen in Nordeuropa und Sibirien, auch auf Island und in Skandinavien ist der Singschwan ein häufiger Brutvogel. Am Bodensee ist er ein regelmäßiger Wintergast, seine Ankunft am See kündigt den nahen Winter an.
Sein wohlklingender lateinischer Name ist Cygnus cygnus, wobei Cygnus die Gattung der Schwäne bezeichnet, der Singschwan ist also der Schwan unter den Schwänen.
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Aus Sing Schwan, sing |
Einfach wunderschön, so anmutig und der Gesang einfach betörend!
Wahrscheinlich habe ich in diesem Winter keine Gelegenheit mehr, den Singschwan aus der Nähe betrachten zu können, denn ab März ziehen sie zurück in ihre angestammten Brutgebiete. Dabei hatte ich sie doch schon einmal im Fokus meiner Kamera und dachte in meiner Unwissenheit, es seien, der Gefangenschaft entflohene Gänse.