Samstag, 9. April 2016

Die Heimkehr der Schwarzmilane

Die Schwarzmilane sind zurück!


Im letzten Jahr hatte ich zwei Exemplare dieser herrlichen und wirklich majestätischen Greife schon aus nächster Nähe bewundert und auch die zwei Jungvögel, welche sie so behütet und fürsorglich groß gezogen haben. Letzten März bekam ich die seltene Gelegenheit einen der beiden Raubvögel Milvus migrans, wie sein wissenschaftlicher Name lautet, bei der Tränke am Seerhein zu beobachten. Am 17. August habe ich das Brutpaar vom Kuhhorn ein letztes Mal übermütig, mit akrobatisch anmutenden Flugeinlagen, über ihrem Revier kreisen sehen. Dies war wohl ihre Art von der Heimat Abschied zu nehmen und um sich auf eine lange Reise zu begeben.
Wie man dem zweiten Teil seines wohlklingenden Namens entnehmen kann ist der Schwarzmilan ein ausgesprochener Zugvogel. Sie sind eine der ersten Zugvogelarten die Europa verlassen, denn sie verbringen nur etwa fünf Monate im Brutgebiet. Mitte bis Ende August machen sich die "Schwarzbraunen Gabelschwänze" auf in Richtung Sahara. Sie sammeln sich in großen Gruppen und ziehen in ihr weit entferntes Winterquartier. Die Nordgrenze der Überwinterungsgebiete verläuft von Senegal über die Sahel-Zone, das nördliche Mali nach Osten bis Kenia und im Süden bis Südafrika.
Die ganzen lange Monate seit dem Start ihrer langen Wanderung habe ich die herrlichen und hier doch recht zahlreichen Greife vermißt. Schon Anfang März habe ich mich fast jeden Tag zum Kuhhorn aufgemacht, in der Erwartung auf die Ankunft der beiden Schwarzmilane. Sie sind einander ihr Leben lang treu und kommen meist zu ihrem alten Brutplatz zurück. Am 19. März war es dann so weit. Schon von weitem sah ich ihn in der Trauerweide mit dem Horst von letzten Jahr thronen, majestätisch und erhaben über sein Revier blickend.


Die Paare treffen nacheinander ein. Meist ist es das Männchen welches zuerst ankommt und sofort mit dem Horstbau beginnt, beziehungsweise den Horst vom letzten Jahr instandsetzt. Am 26. März traf dann der weibliche Greif ein und sie fingen recht schnell mit der Balz an.


Richtig romantisch die beiden!


Bereits am 4. April konnte ich beobachten daß der männliche Milan seine Partnerin mit Nahrung im Baum mit dem Horst versorgt.



Während der Brutzeit verläßt sie den Horst nicht und ist auf die liebevolle Fürsorge ihres Partners angewiesen. Seit drei Tagen sitzt sie schon die meiste Zeit im Horst, man sieht nur ihren Kopf herausragen. Die letzten zwei Tage hat sie die mitgebrachte Nahrung noch im Geäst des Baumes verspeist, heute bekam sie ihre Portion direkt in den Host geliefert. Es kann wohl bis zur Eiablage nicht mehr weit hin sein.
Noch ist die Belaubung der Trauerweide karg und so werde ich noch eine kleine Weile das Geschehen im Horst beobachten können, doch bald bleibt die Kinderstube hinter einem Trauerweidenvorhang vorborgen. Ich bin schon richtig gespannt auf den Nachwuchs, denn ich erst zu sehen bekomme wenn die jungen Gabelgeier flügge werden. In diesem Jahr möchte ich diesen Zeitpunkt möglichst nicht verpassen.


Donnerstag, 25. Februar 2016

Der Flußuferläufer ( Actitis hypoleucos )

Im Hochsommer letzten Jahres habe ich meinen ersten Flußuferläufer beobachtet, davor wußte ich gar nicht daß es diesen Vogel überhaupt gibt. Bei meinen Vogelbeobachtungstouren sah ich oft einen kleinen Vogel flüchten, in einem auffälligen Schwirrflug, unter Ausstoßung schrill tönender Rufe. Heute weiß ich daß es ein Flußuferläufer ( Actitis hypoleucos ) war. Er gehört zur Familie der schnepfenartigen, ernährt sich von Insekten und Würmern und brütet in naturnahen Flußauen am Boden. Gestern hatte ich das Glück einen dieser kleinen, doch recht seltenen Vögel aus nächster Nähe, nicht wie sonst auf größere Distanz, zu beobachten und zu photographieren. Er ist ungefähr starengroß, wiegt aber mit nur zirka 50 Gramm weniger. Hier erst einmal, zum Größenvergleich, neben einer Stockente:

Aus Der Flußuferläufer (Actitis hypoleucos)

Aus Der Flußuferläufer (Actitis hypoleucos)

Und hier in seiner ganzen Schönheit:

Aus Der Flußuferläufer (Actitis hypoleucos)

Aus Der Flußuferläufer (Actitis hypoleucos)

Bei der Nahrungssuche hält er oft inne und wippt, ähnlich einer Bachstelze, mit dem Hinterkörper. Von ähnlichen Arten ist er durch seinen dunklen Augenstreif und durch den weißen Fleck zwischen Flügel und Brust zu unterscheiden.
Es ist nun gut ein Jahr her daß ich mich für die Ornithologie interessiere und ich habe in dieser Zeit 110 verschiedene Vogelarten beobachtet. Dies ist aber nur ein kleiner Teil der heimischen und nichtheimischen Avifauna an Bodensee und Rhein.
Ich freue mich schon darauf weitere, mir bis dato, unbekannte Spezies zu entdecken.


Freitag, 5. Februar 2016

Sonntag, 3. Januar 2016

Vormittagsgold


Aus Augen-Blick - Juanas Bild des Tages

... eingefangen gegen neun Uhr dreißig. Endlich, nach einer gefühlten Ewigkeit, einmal kein Nebel überm See.