Freitag, 30. Dezember 2011

Neues vom Storch

Noch eh das Jahr zu Ende war,
balzt unser Storch, der Adebar,
um eine schöne Storchenfrau-
genannt Viola Himmelblau.



Viola, die hat wirklich Heidenspaß!
Der Adebar, der stelzt durch's wintergrüne Gras,
wirft sich in Pose, wie ein eitel Geck
Viola, lacht sich fast vom Fleck.



Sie dreht dem Storch, dem Ollen,
den gertenschlanken Rücken zu
das versetzt den Adebar, den Liebestollen
in jauchzendes Entzücken- puh.



Der Jockel stellt sich recht zur Schau,
man könnt fast meinen er sei Pfau...
und...doch, man staun und schau:
er gefällt der Frau- Viola Störchin Himmelblau!

Mittwoch, 21. Dezember 2011

Ein Lichtblick.....endlich!

Endlich ist es soweit! Die längste Nacht des Jahres ist hereingebrochen! Wir, die wir auf der Nordhalbkugel der Erde leben, durchschlafen heute die längste Nacht des Jahres. Unsre Seite der Welt ist nun am weitesten von der Sonne entfernt. Sie wird deshalb erst morgen früh gegen acht Uhr, wieder für uns aufgehn, nachdem sie heute schon kurz nach 16 Uhr untergegangen ist.
JUHUUUUU!!!! Die Tage werden wieder länger, wenn auch erst mal nicht merklich spürbar.
Alle sind in ihrem Weihnachtstaumel und ich sitze hier mit meinen weihnachsmuffeligen Gedanken allein und und freu mich königinnenlich. Nun steuern wir langsam wieder ins Licht, nach den Tagen an denen um fünfe am Nachmittag noch Nachmittag ist und nicht stockfinstere Nacht! Ich brauch weder Christbaum noch Lametta, ich brauche nur Sonne!
So zünd ich in Gedanken ein Sonnwendfeuer an und schlafe mich selig durch diese Nacht mit der Gewissheit, dass mir demnächst die Sonne wieder von früh bis spät ins Gesicht lacht!

Mittwoch, 14. Dezember 2011

Kein Happy-End

Nun hat mich Helgas letzter Kommentar zur Fortsetzung inspiriert! *lach*

Indes der Storch vom Nile träumte,
Frau Ibis keinen Flirt versäumte.
Zuerst nahm sie Herrn Marabu,
dann wandt' Sie sich dem Löffler zu.

Des Sichlers Schnabel war zu krumm,
das Küssen wurd ihr drum zu dumm.
Da spähte sie nach einem silbern Reiher,
der hatte glatt nen eig'nen Weiher.
Doch er stand nur auf lange Beine,
die hat Frau Ibis nicht- die Kleine.

Die Trauer war nicht grad von langer Dauer,
schon lag Sie wieder auf der Lauer.
Diesmal war's der Schuh-schna-bel,
der entzückt Sie frech mit Sekt im Nabel.

Dann kam der Flamingo dran!
Wann hatt' Sie je nen rosa Mann?
Der treue Storch Herr Adebar,
ganz lange schon vergessen war.

Sonntag, 11. Dezember 2011

Adebars Sehnsucht

Heut traf ich Meister Adebar,
ihm ging’s nicht g’rade wunderbar.
Sein linker Flügel, der ist lahm,
das Herze schwer und voller Gram.

Er sehnt sich nach dem fernen Nil,
und seinem Win-ter-do-mi-zil.
Im Schlamm vom Wadi al-Malik,
da stelzt dem Adebar sein größtes Glück-
ne echt exot’sche Ibisdame,
genannt Marala Scherasame.

Alljährlich tat er sie beglücken,
am Nil ihr auf’s Gefieder rücken.
Die Treu’ die sie einander schwor’n-
Ist heuer erst mal eingefror’n....


Donnerstag, 8. Dezember 2011

Hier gibt's heut was auf die Ohren!

Zur Zeit höre ich viel Radio und am liebsten DRS 3 oder Toponline, beides schweizer Sender. Ich finde die Musikauswahl dort viel abwechslungsreicher und ansprechender als bei der deutschen Konkurrenz.
Und nun hab ich sie entdeckt, meine absoluten Favoriten, um es genau zu sagen- Top-Favoriten!
Yeah! Wenn ich 25 Jahre jünger wäre, dann würde ich glatt als Groupie los ziehen, denn die Jungs sin grad a se schnucklig wie ihre Musik abgefahren ist und das Beste was die Scene, nicht nur in der Schweiz zu bieten hat.
Darf ich vorstellen:
"We invented Paris"! *applausklatsch*



Beeindruckt hat mich der Auftritt in T.V. noir, dem "Wohnzimmer der Songwriter". Die Auftritte werden live aufgezeichnet und "Schwarzweiß" gedreht.
Also ich muss sagen, so Schwarzweiß verkaufen sie die Jungs aus Basel ganz, ganz toll und super sympathisch! Sie beeindrucken ohne Schnickschnack und ohne Farbe ganz ungemein!
Bei solchen Auftritten trennt sich für meinen Begriff die Spreu vom Weizen.

Montag, 5. Dezember 2011

Hejohhh.....

....die letzten Blätter hat Sturmtief "Christo" von den Bäumen gefegt, der "Säntis" mein Hausberg zeigt sich mit weißen Hängen, um seinen Gipfel jagen dicke Nebelschwaden und mir bleibt zum Glück der richtig "gletscherkalte" Anblick erspart. Am See herrscht so was wie "Aprilwetter". Wechselhaft- und somit zeigt sich der erst 5 Tage alte Dezember, fröhlicher und aufregender, trotz Sturm streckenweise wärmer, als der vernebelte, eintönige November.
Ich bin viel mit dem Velo unterwegs, das frisst die Kalorien hoffentlich wie nix, denn es ist richtig anstrengend gegen den Sturmwind der aus Südwesten und mittlerweile aus streng West bläst, anzuradeln. So hab ich mein eigenes großes Fitnessstudio! Mal wieder völlig umsonst! *lach*
Der See schillert in den verschiedensten Blautönen, an's steinige Ufer wirft er sich aufgewühlt von Wind und Wellen in einem dreckigen Braun, welches einen herrlichen Kontrast zu der schaumgekrönten Gischt und dem Grau der steinigen Uferzone bildet.



Aufem Rad im Wind ging mir dann der Song "Stormy Weather" durch den Sinn, zu Hause angekommen wurde ich bei YouTube auch fündig.



Mit dem Wetter hat das Lied glaub gar nichts zu tun. "Always take the weather with You" bedeutet für mich eher, "Bleib am Ball, egal wie das Wetter ( das Leben) dich fickt". Oder einfach "Nimm's wie's kommt!"

Was meint ihr dazu?
Was bedeutet dieses "Always take the weather with You"?

Samstag, 3. Dezember 2011

This Time Of Year....

Zwischen Jasmin und Geldbaum überwintert im kalten Schlafgemach meine Passionsblume. Ein bisschen blass sind die Blätter im Winterquartier geworden und eigentlich hätte ich die langen Triebe schon im Herbst zurück schneiden sollen, aber damit tue ich mich einfach schwer. Es tut mir leid um jeden Zentimeter und ich höre die armen Pflanzen dann immer vor Schmerzen ganz laut schreien. Nicht lachen, das ist so!



Vorgestern wurde ich dann von meiner blassgrünen Passiflora caerulea, die im Garten sogar bedingt winterhart ist, mit einer Blüte belohnt.



Frühling im Dezember, das hat was! Da kann kein oller Weihnachtsstern mithalten, Weihnachtssterne mag ich nicht, da sie einfach in unseren Breiten das Weihnachtspflänzlein schlechthin sind. Die kommen mir nicht in meine Bude!
Übrigens habe ich in Ägypten echte Weihnachtssterne gesehn, die wachsen dort über mannshoch, es heißt sogar, dass sie bis vier Meter hoch werden können.



So und nun werd ich mich dran machen und mal versuchen mich adventlich ein zu stimmen. *lach*



Es grüßt ringsum, das Weihnachtsmuffelchen.

Freitag, 2. Dezember 2011

Eigenlob stinkt oder vielleicht macht es anderen Mut!

Seit heute Nachmittag, gegen 14.30 Uhr, bin ich exakt zwei Jahre nikotinfrei.
Ich geh meilenweit für meine Camel-Filter
Ich erinner mich noch ganz genau, wie ich vor der stationären Aufnahme ins Krankenhaus gierig noch schnell zwei Ziggies, auf Vorrat sozusagen, gequarzt habe. Camel und Winston waren meine bevorzugten Marken.
Der blöde Chefarzt Schnösel hat mich immer ganz schräg angeschaut, als er mich mit der Infusionskarre auf den Krankenhausfluren rumschieben sah. "N a? Und nun gehn Sie rauchen, junge Frau...." Der Arsch der! Der hat mir nicht mal zugetraut dass ich schwer krank mit venenerweiternden Horrormedikamenten vollgepumpt, das Rauchen bleiben lass- rauchen verengt ja bekanntlich die Gefäße, ich hätte ja die ganze "daumenrettende Therapie" damit kaputt gemacht.
Ich hab mich lediglich im Warmen, daran aufgegeilt wie die nikotinsüchtigen Raucher in Nachthemd oder Schlafanzug, Bademantel und Schlappen, frierend in der Kälte, vor der Klinik, ihrem Laster frönten. Nänänänäääänäääää!

Mein Zippo liegt verwaist in der Schublade, trennen mag ich mich von meinem Sturmfeuerzeug irgendwie nicht. Vielleicht brauch ich es mal um ein Lagerfeuer anzuzünden oder ein Freudenfeuer oder gar ein Sonnwendfeuer, wenn die Tage endlich wieder länger werden!

Ich hätte nicht gedacht, dass ich konsequent bleibe und ich gebe zu, es gab manche Versuchungen und auch Gelegenheiten, doch ich habe widerstanden! Noch im Frühsommer diesen Jahres, also nach fast eineinhalb Jahren Konsequenz, habe ich Nächte lang geraucht wie ein Schlot, zwei Schachteln und mehr!!! Morgens bin ich mit einem richtig miesen Gefühl aufgewacht und war dermaßen über meine Inkonsequenz und mein Versagen erschüttert und frustriert, ich hätte heulen können. Es dauerte immer ein paar Minuten bis ich realisiert hatte, dass ich im Traum geraucht habe! Diese Rauchträume waren derartig intensiv, dass ich nach dem Erwachen wirklich überzeugt war, ich wäre rückfällig geworden.
Inzwischen ist diese Phase vorbei. Zum Glück.

Mein Kronprinz raucht mir gerne was vor, er nennt das "Muttertherapie", der alte Fiesling.
Inzwischen lässt es mich kalt, ich maule nur ohne Ende über stinkende Raucher, lungenkrüpplige Huster- DUMMKÖPFE halt!!!!
Aber er mag es nicht kapieren was er sich und seiner Gesundheit antut. Naja, ich wollte es ja bis vor zwei Jahren auch nicht hören.
Meiner Lunge geht es inzwischen gut, kein Husten, kein Rasseln, keine Kurzatmigkeit mehr, auch der Doc hat das mit dem Stethoskop erfreut festgestellt.

Über dreißig Jahre habe ich sehr stark geraucht, einige Jahre selbstgedreht, dann aber wieder die elenden Filterzigaretten, zum Schluss an die 60 Stück täglich.
Heute finde ich den Geruch von Zigarettenrauch vollkommen widerwärtig und es entsetzt mich immer wieder wie unangenehm Raucher riechen. Meine Güte, so hab ich auch mal gestunken! Boah, schon alleine für diese Erkenntnis wollte ich nie wieder damit anfangen. Auch draußen an der frischen Luft, nimmt es mir fast den Atem, wenn ich hinter einem Paffer herlaufe. Als Raucher glaubt man das nicht, wie übel so ein Glimmstängel stinkt.
Inzwischen kann ich es total verstehen, dass es militante Nichtraucher gibt.
Ich liege bei geöffnetem Fenster im Bett und auf einmal dringt aus der Küche unten dran entsetzlicher Rauchgeruch in mein Schlafzimmer, am liebsten würd ich meinem Ärger darüber lautstark durch die Nacht rufen, aber ich kann mich beherrschen. Die Raucher verstehn's ja so und so nicht, ich hab's ja auch nie verstehn wollen und hatte nur einen rotzigen Spruch für so einen unverschämten, nörgelnden Nichtraucher. Was geht denn den an was ich tue und lasse, ich bin ein freier Bürger!

Heute bin ich wohl eher ein freier Bürger, denn ich unterliege nicht mehr dem Diktat der Sucht.
Ich kann in ein Restaurant gehn und ich muss nicht hinterher wie ein Mensch dritter Klasse in der Kälte oder im Regen stehn, um meine Sucht zu befriedigen. Ich kann ein Bierchen zu viel trinken und ich habe am nächsten Tag überhaupt keine Kopfschmerzen. Schon alleine meine Befürchtung ob denn der Frühstückskaffee oder das Feierabendbier ohne Zigarette schmecken wird, war völlig umsonst. Der Kaffee schmeckt und das Bier auch, sogar noch viel, viel besser als mit Zigarette.
Alles schmeckt und riecht sehr viel intensiver als früher!
Erst so nach und nach bin ich auf den Trichter gekommen, was ich mir mit dem blauen Dunst angetan habe- nichts, aber auch gar nichts Gutes. Es ist weder der Duft der großen, weiten Welt, wie eine Zigarettenwerbung früher suggerieren wollte, noch lohnt es sich für einen Stinkstängel meilenweit zu gehn!!!

Diese Werbung ist eigentlich die gemeinste, denn wenn ich Stress habe, dann ist mein Verlangen nach einer Zigarette immer noch da und ich würde sooo gern zurücklehnen, zur Zigarette greifen, genussvoll ziehen, tiiiiief inhalieren und frohen Herzens sagen, jetzt geht alles wie von selbst.

Was für ein Trugschluss und ich finde es wirklich schwer in Ordnung, dass Zigarettenwerbung verboten wurde.

Und trotz, wirklich nur negativen Aspekten des Rauchens, einen positiven kann ich beim besten Willen nicht mehr finden- würde ich doch gerne, hin und wieder.....ähem....
aber da sitzt dann zu Glück so ein hässlicher, kleiner Mann im Ohr, der redet, nein, der schreit mir dann so fieses Zeug ins Ohr:
"Frau Seekönigin, dort am See! Ihr seid die beste und schönste, die klügste und die gut riechendste Frau im ganzen Land.....aber nur wenn ihr nie mehr raucht!"

Also liebe Raucher, falls der ein oder andere, und ich denke es sind doch eine ganze Menge, endlich diesem Laster entsagen möchten, so kann ich euch Mut machen, es ist machbar! Und zwar ohne irgendwelche Hilfe von Therapien und Ersatzstoffen und ich bin ganz sicher nicht der willensstärkste und immer konsequente Mensch- im Gegenteil.

Mittwoch, 30. November 2011

Meine gefiederten Sonnenanbeter

Nicht überall am See wird das Ufer mit Neubauten zugepflastert, es gibt auch Städte die etwas für die Natur tun und somit durch die Artenvielfalt von Flora und Fauna, auch für den erholungs- und ruhebedürftigen Menschen- sofern dieser überhaupt mit Stille und der Natur als Oase der Entspannung etwas anfangen kann. Ich krieg Zustände bei einer Entspannungsmassage mit einer doof tratschenden Massageetusse oder entsprechender Entspannungsmusik, am schlimmsten ist Pangeflöte, da ist bei mir der Moment der Entspannung gelaufen, weil mein sensibles Gehör "Aua" schreit. Aber beim Beobachten von Tieren in der Natur, da kann ich voll relaxen und total abschalten.

Vor geraumer Zeit habe ich entdeckt, wo sich die Reiher sonnen! Da stehn die graugefiederten Stelzvögel in Reih und Glied und ich glaube die haben da auch so was wie eine Standordnung. Anfangs waren es sieben bis neun Graureiher, am Montag habe ich 14 Stück gezählt. Sie sind nur da wenn die Sonne scheint, bei Nebel oder Bewölkung ist dieses kleine Strändchen einsam und verlassen.





Leider ist das Teleobjektiv meiner Kamera nicht so toll, ich hätte die Tiere gerne näher heran gezoomt.


Im Flug sehen die so majestätisch und erhaben aus, leider bin ich zu lahm um die fliegenden Graureiher "postkartenreif" abzulichten, aber trotzdem eine kleine Kostprobe.





Also ich finde diese gefiederten Seeanwohner wunderschön. Andernorts gibt es Wale, als Tourist bezahlt man für "Whale-Watching" teueres Geld. Ich finde "Reiher-Gucking" total spannend und es kostet mich keinen cent, nur 10 Minuten Fußweg.

Ganz besondere Freude hatte ich mit dem "Tölpel" der nachfolgenden Diashow. Zuerst war ich mir nicht sicher ob es überhaupt ein Reiher ist, aber es ist wohl ein ganz Junger, ein "Frischling" sozusagen.



Also ich find den richtig süß!

Sonntag, 27. November 2011

Was für ein Sonn(en)tag!

Exakt zum zweiten Mal in diesem Monat gab es schon morgens Sonnenschein. 25 Tage lang gab es keine Morgensonne, aber auch keinen Regen. Egal, ich hab mich heute warm eingepackt, hab den Zettel für den Volksentscheid gegen Stuttgart 21 in die Tasche gesteckt und hab mich auf' s Rad geschwungen. Habe natürlich mein Kreuz gemacht, wenn das Volk schon mal entscheiden darf.
Danach bin ich einfach der Nase nach, durch's Tägermoos, immer dem Rhein entlang, bis zum beschaulichen Fischerdörfchen Ermatingen. Mein Bild entstand bei Triboltingen, man hat einen herrlichen Blick über den Untersee, genau gegenüber die Pappelallee, welche auf die Insel Reichenau führt.

Das Niedrigwasser ist für diese Jahreszeit normal und es fehlt tatsächlich noch ein guter halber Meter, bis der drittniedrigste Stand vom 10.02.2006 bei 229m erreicht ist. Der Pegel steht derzeit bei 283,9m.

Könnt ich ja fast rüber schwimmen..... *lach*, 8,9° hat der See. :-D

Dankbar für den herrlichen Sonnenschein und die lange vermissten sonnig-herbstlichen Impressionen, hab ich zufrieden den Nachmittag über zu Hause rum gekrustelt, bis mir fünf vor sechse meine Benachrichtigung zum Volksentscheid Stuttgart 21 auf dem Küchentisch ins Auge fiel. Da stand: Frau Juana Seekönigin....
Ich war mit dem Schein meines Sohnes abstimmen- und keiner hat' s gemerkt!
Allerhand!

Eigentlich könnte ich doch nun die Abstimmung anfechten, falls sie nicht so ausfällt wie ich mir das vorgestellt habe, oder?

Samstag, 26. November 2011

Die Sympathieträger der Woche!

Am Donnerstag wurde hier am See schon der diesjährige Weihnachtsmarkt eröffnet. Ich habe das Gefühl, das wird jedes Jahr früher, sowie der Markt von Jahr zu Jahr größer wird.

Schon seit vorletzter Woche werden die Buden aufgebaut, Laster, Container und Handwerker säumen einen Teil meines täglichen Weges. An Entspannung ist da wirklich nicht mehr zu denken und den See sieht an vor lauter Büdchen auch nimmer!









Ich weiß, dass die Tannenbäume nur gepflanzt werden um als Christbäume und Weihnachtsdekoration auf Weihnachtsmärkten und in Wohnzimmern zu vertrocknen und doch habe ich kein Verständnis dafür. Wieso verwendet man dafür kein Plastik, in der heutigen Zeit ist doch eh alles unecht, wieso nicht auch die Hüttenverkleidung, der Weihnachtsmarktstände.






Das ist doch wirklich ein kleiner Wald was da an Tannen gefällt und gestapelt liegt!

Ich werde wie jedes Jahr diesen Weihnachtsmarkt boykottieren.
Billiger, meist in der 3. Welt, zu Hungerlöhnen gefertigter und hier teuer verkaufter Ramsch stelle ich mir nicht in meinen Palast und garantiert werde ich solch Kruscht auch an niemanden verschenken.
Billigen Glühwein, fettige Bratwürste und andere ungesunde Speisen, bei denen sich mir schon vom Geruch fast der Magen umdreht werde ich ganz sicher auch nicht konsumieren.

All das ist der Grund warum ich seit letzter Woche nicht mehr meinen Lieblingsweg laufe, sondern in die Schweiz ausweiche.

Gestern hab ich noch so ein paar Weihnachtsmarkt- und Adventsverweigerer getroffen!!! *lautlach*
Ich war recht erschrocken und im ersten Moment wie versteinert, als meinen Weg aus heiterem Himmel drei galoppierende Esel kreuzten.









Sichtlich in Panik, die Lastenkörbe die links und rechts an den Eselbäuchen hängen sollten, die waren etwas verrutscht vom wilden Galopp und hingen den verängstigten Tieren nun an Bauch und Rücken, hätten sie mich fast übern Haufen gerannt.

"Püh!", haben sie mir zuiaht, "Soll der Nikolaus doch seine Gaben selber schleppen! Stark genug ist der alte Fettwanst auf jeden Fall!".
Die Eselchen wussten genau wohin sie gehörten und ignorierten die aufgebrachten und sichtlich außer Puste geratenen "Eselhirten" und auch die hinzugerufene Kantonspolizei, um dann in einer Seelenruhe vor dem Eselsgehege die zurück gebliebenen Esel und Eselinnen zu begrüßen und ihnen aufgeregt von den Menschen zu erzählen die wieder einmal, wie jedes Jahr um diese Zeit, völlig außer Rand und Band und scheinbar nicht ganz beinander sind.

Da bleibt mir, der Seekönigin, die Ehre, die drei Eselchen, zu meinen Sympathieträgern der Woche zu ernennen!

Montag, 21. November 2011

Wer ist das größere Schaf?

Ungefähr einen Kilometer von meiner seeköniginnenlichen Residenz entfernt, befindet sich auf schweizer Seite ein wunderschön angelegter Park. Anders wie unser doofer Stadtgarten, am Hafen unten, ist der Kreuzlinger Park eine Oase der Entspannung.
Die ganzen Schweizer kaufen ja eh bei uns ein und so ist die grenznahe Schweiz nahezu menschenleer.
Immer auf der Jagd nach Models und Motiven bietet sich der "Seepark" mit seiner "Seeburg" nahezu an. Ein Teil ist gepflegt, ein Teil ist Spielplatz für kleine und große Kinder, ein großer Teil ist Biotop. Neben Eseln, Gänsen, Storchen, verschiedenen Wildtieren grasen dort Schafe.
Gestern hab ich ein totes Schaf entdeckt! Ehrlich, es lag über einen längeren Zeitraum bewegungslos und so anders da wie andere herumdösende Schafe.



Keiner der Passanten zeigte Reaktion, bezw. niemand hat sich für die Schafherde intressiert.
Sonntagnachmittag, hmm was macht man da als Seekönigin, wenn man ein totes Schaf sichtet?
Vor dem nahegelegenen "Seemuseum" kehrte der Museumswärter, ein schon recht betagter, buckliger Herr, den gepflasterten Museumsvorplatz und ich schilderte ihm wie leblos und komisch platt des Schaf da auf der Weide liegt.
"Johhh...." meinte der Musemumsvorplatzkehrer, " d' Schoof die sind scho amol reet abwesend, sennet uus wie scho g'schtorbe. Abr jungi Frau, des isch grad a se wildsch. Machet sie sich kei Sorge um es Schoof."
Ja aber vielleicht leidet das Schaf einfach, sein Ranze isch sooo aufgebläht erwiderte ich, vollkommen überzeugt davon, dass das Schaf dringend tierärztliche Hilfe benötigte, wenn es denn eventuell noch am Leben wäre und stumm leide, war meine Antwort.
Der alte Mann versprach sich zu kümmern und so ging ich wieder zur Schafswiese zurück. Immer noch lag das Schaf bewegungslos, komisch platt in der Wiese, alle anderen Schafe hielten sich von der vermeintlichen Schafleiche fern.
Auf einmal rannte ein kleines schwarzes Määh in Richtung dem toten Schaf und siehe da, das leblose, steif wirkende, Wollbündel hob den Kopf ein wenig und zuckte mit dem rechten Hinterlauf!

Ach du Scheiße! Das Schaf war wirklich nur "abwesend" wie der Museumsvorplatzkehrer mir erklärt hatte und quietschfidel kam es nach einem Nasenstüber vom schwarzen Schäfchen auf die Beine.

Öhhm, und die Seekönigin, die hat sich schnell, voll rotwerdend, vom Acker gemacht- wie oberoberoberpeinlich!
Ich bin mehr Schaf, als eine ganze schweizer Schafherde! *lautlach*

Mittwoch, 16. November 2011

Schlupfloch in mein kleines Wolkenschloss

Der Pegel vom See sinkt, wir haben zwar seit Wochen ungewohnt zähen, undurchdringlichen Nebel, aber keinen Tropfen Regen gesehen. Heut war es einmal freundlich und da ist es wieder, das Loch, das Türlein ins Land des ewigen Sommers. Immer wenn ich diesen Pfohl sehe muss ich stehn bleiben und ich frage ich mich, wie oder überhaupt wieso, das Loch da reingekommen ist. Es fasziniert mich irgendwie vollkommen.



Ja, und manchmal, ja manchmal, da mach ich mich ganz klein und dann mach ich mich da durch, geht grad noch so, wenn ich die Wampe recht einzieh...einfach weg, vom Acker, lass alles hinter mir, und dann tauch ich ein in eine andre Welt. Dort gibt es keinen Nebel und keine Kälte, keinen Krieg und kein Leid, weder Hass noch Neid, keine Grenzen, kein Konsum, keinen Lärm und keinen Stress. Dort hüpf ich barfuß und im Hemdchen über weiches Moos, nähre mich vom Licht der Sonne, vom Tanz der Schmetterlinge, vom Duft der unzähligen bunten Blumen auf einer grünen Sommerwiese, vom Ziehen der Schönwetterwolken über strahlend blauem Himmel, vom Südwind der mir sanft und warm über die Haut streicht und vom Lächeln das mir die Menschen schenken, die mir unterwegs begegnen.

Der Weg zurück ist komischerweise immer einfacher, da scheint' s als sei ich leichter und unbeschwerter geworden und hüpfe fröhlich durch mein Schlupfloch, zurück in diese Welt.

So, und nun wisst ihr wozu das Loch im Pfohl gut ist.

Montag, 14. November 2011

Ein trauriger Anblick

In einem wunderschönen, weitläufigen Garten mit herrschaftlichem Häuschen stehen viele alte Bäume.



Neben haushohen Pappeln, kahlen Buchen und immergrünen Tannenbäumen steht ein gar bemitleidenswertes Bäumchen. Den Wipfel hat man ihn abgeschnitten und er sticht in seiner Hässlichkeit nun, wo seine Nachbarbäume ihr Laub verloren haben, so richtig ins Auge.



Wie kann man nur, wo man solch einen herrlichen Garten hat, einen Baum, dazu einen sichtlich alten Baum, derartig verstümmeln? Wenn ich so was sehe, dann blutet mir mein Herz und ich stelle mir vor was für Höllenqualen dieser Baum erleiden musste und wohl noch erleidet, im Angesicht mit seinen stolzen, groß gewachsenen Nachbarn. Solchen Leuten gehört die Motorsäge verboten!
So was frustriert mich wirklich. Typisch Mensch, nichts bleibt naturbelassen, überall müssen wir alles zurechtstutzen, begradigen, überall müssen wir der Natur unseren Stempel aufdrücken.

Habt Ehrfurcht vor dem Baum.
Er ist ein einziges grosses Wunder,
und euren Vorfahren war er heilig.
Die Feindschaft gegen den Baum ist ein
Zeichen der Minderwertigkeit eines Volkes
und von niederer Gesinnung des einzelnen.
Alexander Freiherr von Humboldt (1769-1859)

Samstag, 12. November 2011

Nähnänänänä.....

Ihre kennt sie doch alle, diese kleinen Käferchen, die angeblich Glück bringen sollen. Meist sind sie rot und haben schwarze Punkte. Ab und an variieren sie ins Gelbe, genauso wie die schwarzen Punkte auf den Flügeln, in ihrer Zahl. Ich kenn sie als Marienkäferle. Die sind meist kräftig rot gefärbt, daher die lateinische Bezeichnung "Coccinellidae" (in Scharlach gekleidet) und recht klein., Dann gibt es die, welche ehr orangerot sind und doppelt so groß wie die scharlachroten. Es gibt schwarz Geflügelte mit roten Punkten, die nannten wir früher "Teufele". Ich habe in meiner Kindheit Jahre erlebt, da gab es wahre "Marienkäferplagen". Das Ufer des Sees war streckenweise übersät mit den Glückskäferlen, sodass man unweigerlich auf sie getreten ist. Wobei, in diesen Jahren gab es sicher keine Blattläuse in den Gärten, denn die Hopfenwürmlein ernähren sich von diesen Schädlingen, drum kann man eigentlich nicht von Plage sondern eher von Nutzen sprechen. So werden sie auch Blattlauskäfer, Leußfresser oder gar Himmelmietzchen genannt, im Bezug auf ihre Nützlichkeit. Der Sieben-Punkt-Marienkäfer wurde gar zum Insekt des Jahres 2006 gewählt!
Weitere Namen sind Gotteskäfer, Herrgottswürmchen, Frauenkäfer, Sonnenkäfer, Herrgottsöchslein, ect.....etc.
Im Sommer gibt es wenige Tage, da landen die Jesus-Chäferli auf der Oberfläche des Sees und ich muss immer ganz viele retten, während ich meine Runde schwimme. Ich sammel sie auf und setze sie mir ins Haar, in der Hoffnung sie vor dem Ertrinken oder den hungrigen Seeforellen zu bewahren.

Spätestens seit der Werbung einer bekannten Automarke wissen wir allerdings, dass es die süüüüüßen Glücksbringer faustdick hinter den Ohren haben. *lach*



Hab ich süüüße Käferle gesagt? Glücksbringer? Das ich nicht lache!
Dieser "Ladybird" ist eine rotzfreche Göre! Seht selbst!


ein käfer mischt auf von Clipfish



So wünsch ich einen sonnigen Sonntag und ende mit einem rotzefrechen, föhlichen Nähnänänänä!

Montag, 31. Oktober 2011

Der Nebel des Grauens

Brrr, was für ein ungemütlicher Tag. Die Fischer auf dem Bodensee haben heute wohl im wahrsten Sinne des Wortes im Trüben gefischt. Die Sonne ließ sich nicht einmal im Entferntesten erahnen. Völlig unlustig und unmotiviert habe ich mich heute zu meiner Runde am See aufgemacht und bin nach der halben Strecke umgedreht. Irgendwas liegt da doch in der Luft. So ein klammes, unangenehmes Wetter hatten wir lang nicht mehr, es scheint der Nebel kriecht einem wie die klammen Finger einer kalten Hand unter die Haut und will einem die Seele stehlen.
Und auf einmal fiel es mir ein und kalter Schweiß stand mir auf der Stirn! Es ist die Nacht vor Allerheiligen und meine Urururahnin Kronprinzessin Demónia Satã wird später zu Besuch kommen! Du meine Güte, wie konnte ich das nur vergessen!!!
Dieser Nebel! Das ist natürlich der erste Vorbote der vom Besuch meiner untoten Vorfahrin kündet. *schauder* Der Nebel des Grauens.....das Fiesel und der Kater Jim, die haben sich schon verdünnisiert, das untote, unzertrennliche Fledermauspaar Herr und Frau Oide, sowie der schon etwas zerfledderte, schwarze Rabe Corvo Farrusco, genannt Corvinho sind nicht nach ihrem Katzen-Gourmet-Geschmack. Näh, kann ich gut verstehn, viel Fleisch ist an diesen Viechern der Finsternis ja nicht mehr dran. ....und das allerschlimmste die stinken zum Himmel, allen voran natürlich die olle Demónia Satã.
Da brauch ich wieder Flaschenweise Raumspray und es dauert mindestens drei Tage bis sich dieser Höllengestank einigermaßen verflüchtigt hat.
Zum Glück muss ich nicht für Speis und Trank sorgen, darum kümmert sich die Alte wenigstens selbst.

Ich hasse Halloween!!!!


Aus 31. Oktober 2011

Sonntag, 30. Oktober 2011

Alles nur eine Frage der Perspektive!

Zum ersten Mal habe ich nichts gegen die Umstellung der Uhren auf Winterzeit. Eigentlich bin ich dafür die Sommerzeit dauerhaft einzuführen, aber in diesem eigentlich wunderbaren Oktober konnte sich die Sonne oft erst gegen Mittag, meist sogar erst gegen Nachmittag durchsetzen. Heute, nach nächtlicher Umstellung auf die Winterzeit dauerte das Warten auf ein paar Stunden mit, wenn auch verschleierter, Sonne nicht ganz solange! Juhuuu!!!
Da nenn ich mich Juana Seekönigin, tzzzz, im Moment bin ich ehr die "Nebelfee vom Bodensee". *lach*
Aber ich bin ja von Haus aus recht trotzig und so trotze ich auch dem Nebel einigermaßen.
Trotze mit bunten Strumpfhosen. *lach* Trag ich sonst nie, aber ich hab einfach keine Lust mich in enge Jeans zu zwängen und so zeige ich mal etwas Mut zur Veränderung. Der Winter ist triest genug.

Im Yachthafen wird die Zahl der Segelboote Tag für Tag weniger, an einem großen Kran werden sie aus dem Wasser gezogen und in ihr Winterquartier verfrachtet. Die Freizeitkapitäne bleiben aber trotzdem aktiv, wie ich heute festgestellt habe. *schmunzel*



Ist es nicht das große Boot, welches Freude macht, so ist es wenigstens ein Segelbötchen!
Und damit fahren die "großen Buben" regelrechte Regatten.



Ganz so trostlos ist der Nebel also gar nicht!



Es kommt also nur drauf an aus welcher Perspektive man ihn betrachtet.

Freitag, 28. Oktober 2011

Farbenfroh im Herbst

Heute bin ich dem Nebel im Städle früh entflohen. Ab und an braucht man hier nicht weit zu fahren, oft nur aus der Innenstadt raus und schon scheint die Sonne.
So beschloss ich mal die Insel Mainau zu besuchen. Touristen muss man dort zu dieser Jahreszeit nicht mehr viele ertragen, dafür ist es mit der Blumenpracht nicht mehr so weit her. Aber ich hatte einen wunderbaren Nachmittag unter Palmen und mit Rosen, unter Mammutbäumen und blauem Himmel, zwischen Orchideen und bunten Schmetterlingen.



Der Höhepunkt für mich war das Schmetterlingshaus. Tropisch, schwüle Hitze schlägt einem dort entgegen, aber es rentiert sich alle mal.
Hereinspaziert meine Herrschaften, immer nur hereinspaziert:




Da ich unendlich viele schöne Bilder geschossen habe, die ich unmöglich alle hier einstellen kann, habe ich meine Eindrücke in "Slideshows" gepackt und hoffe die geneigte Leserschaft kommt so auch auf ihre Kosten.

Sonntag, 23. Oktober 2011

Die Jagd moderner Neandertaler

Heute gibt es hier im Städtle einen verkaufsoffenen Sonntag. Puhh, da bleibt mal wieder nur die Flucht aus dem pulsierenden Stadtleben. Der einzigste Tag der Woche, in der sich der Verkehr nicht vor meiner Haustüre staut, der einzigste Tag in der Woche an dem man in der Fußgängerzone nicht überrannt wird, der einzigste Tag in der Woche, wo die Stadtbewohner ihr Städtle mal für sich haben, ohne Lärm, ohne Gestank und vor allem ohne Hektik.

Wir haben doch eine Wirtschaftskrise, so dachte ich jedenfalls. Dazu passt es doch gar nicht, dass wir zu den dreißig Paar Schuhen im Regal auch noch ein einunddreißigstes und auch ein zweiunddreißigstes Paar brauchen. Obwohl das alte Handy noch taugt, braucht es aber immer das neueste Smartphone. Das alte Sofa ist noch gut und eigentlich auch superbequem und trotzdem muss ein neues her.
Die Menschen kaufen immer mehr ein, auch unnötiges, frei nach demMotto: "Ich konsumiere, also bin ich!".
In früheren Zeiten galt der Einkauf der konkreten Befriedigung von Bedürfnissen, wie Hunger und Durst. Heute wird einkaufen "shoppen" genannt und ist reine Freizeitbeschäftigung. Der Erwerb bestimmter Produkte unterstreicht unsere Identität.

Unlängst habe ich gelesen, dass Einkaufen immer mehr zum Selbstzweck wird und an die Jagd eines Neandertalers erinnert.
Nach einer Studie der Gesellschaft für Konsumforschung (GfK) gehen 45 Prozent der Deutschen in ihrer Freizeit gern Schaufensterbummeln und Shoppen. Damit liegt Einkaufen als Hobby sogar noch vor Sport treiben (44 Prozent).
Funktionieren tun Shopping und Sport nach dem selben Muster- jedenfalls in unserem Gehirn. Es werden Glückshormone ausgeschüttet!
Wer kennt das nicht? Da ergattert man im Gerangel in den Konsumtempeln exakt die Hose, welche perfekt zum kürzlich geposteten Oberteil passt und dann noch ohne groß probieren, wie es beim Hosenkauf sonst so üblich ist. An der Kasse wird dann noch eine Extraportion Glückshormon ausgeschüttet- auf den so und so schon supergünstigen Preis gibt es nochmals eine Reduzierung. Fantastisch, was man da so alles spart, da muss man doch einfach zugreifen!!!!

Und natürlich sind wir doch alle intelligente und vernünftige Konsumenten und lassen uns auch gar, gar, gar nicht von der Werbung, vom ansprechenden Ambiente, von raffinierten Verpackungen zum Kauf verleiten, wir treffen unsere Kaufentscheidungen wohl überlegt selbst!

Längst ist unser Konsumverhalten von Gefühlen gesteuert die jegliche Vernunft ausschalten- Einkaufen hat etwas Triebhaftes bekommen! In der grauen Vorzeit bestimmten die Grundbedürfnisse wie Hunger und Durst den Tagesablauf unserer Vorfahren. Der Jagd- und Sammeltrieb des Neandertalers ist zum Shopping-Zeitvertreib verkommen. Aus dem Homo Erectus wurde der Homo Consumeris.

Mir tun die Kinder leid, die auch heute, am Familientag zum Einkaufsbummel in die Stadt gezogen werden und die dort ihren natürlichen Bewegungsdrang und ihre natürliche Neugierde befriedigen müssen. Kein Wunder dass den Kindern heut zu Tage der Bezug zur Natur abhanden kommt, bei der Freizeitbeschäftigung die ihnen ihre Eltern vorleben.

Letzte Woche wollte ich ein paar notwendige Dinge einkaufen gehn, eine neue Teekanne, eine bequeme, warme Jacke für meine sportliche Runde am See....
ich habe die Einkaufsmeile fluchtartig verlassen: überall, allüberall in den Geschäften und Auslagen sah so ich goldene "Lichtlein" blitzen. Wir haben Oktober und man könnte meinen, das Christkind steht morgen vor der Türe.
Ich werde den Tee aus der alten Kanne mit dem abgeplatzen Schnabel trinken und der Fleece-Pulli vom letzten Herbst genügt vollauf für meine tägliche Runde am See.
Nie und nimmer werde ich mich dem Konsumdiktat dieser Zeit unterwerfen. Bei mir löst das Shoppen keinen Jagd-und Sammeltrieb aus, es werden keine Glückshormone frei gesetzt, bei mir wird da eher der natürliche Fluchttrieb ausgelöst!

Mein Sammel- und Jagdtrieb ist da ganz anderer Natur und setzt auch eine ganze Menge Glückshormone frei!
Man trifft in der freien Wildbahn noch eine ganze Menge anderer Sammler und Jäger. *schmunzel*




Den Graureiher auf Fischfang



Den Igel auf der Suche nach den letzten fetten Würmern





Die Krähe die mit Verstand die Nüsse knackt





Und der Quaker, der sammelt und jagt nicht, der geht an meiner Statt nun im See baden. *lach*