Sonntag, 28. April 2013

Die Königin der Pflanzen


Aus Paradiesisch schön!

Orchideen faszinieren die Menschheit seit über 2500 Jahren. Sie sind sozusagen die Edelsteine der Pflanzenwelt. Schon der chinesische Philosoph Konfuzius (ca. 551 v. Chr. bis 479 v. Chr.) war betört vom Duft, den Farben und der Mannigfaltigkeit der Blütenformen, also erklärte er die Orchidee zur Königin der Duftpflanzen. Das Wort Orchidee bedeutete für ihn Reinheit, Anmut, Schönheit und Liebe. Auch heute noch steht die Orchidee in der Chinesischen Gartenkunst für Schönheit und Liebe. Orchideengärten gelten in China als ein Zeichen von Reichtum.

Bei den Azteken wurden Orchideen als heilige Gewächse angebetet und die Ureinwohner von Nordamerika kannten – schon lange bevor die europäischen Eroberer ins Land kamen – Vanille, die Schoten einer bestimmten Orchideenart.
In buddhistischen Ländern dürfen bei Feierlichkeiten Orchideenblüten nicht fehlen.
Die Ureinwohner Australiens glaubten sogar diese göttlichen Blüten könnten nicht von dieser Welt stammen. Der Legende nach haben die Götter Orchideen aus ihrem Sternengarten auf die Erde geschüttet, wo sie behutsam von Bäumen und Bergen aufgefangen wurden und sich vermehrten um die Menschen zu beglücken.
Bei fast allen diesen Völkern galten einige Orchideenarten als Aphrodisiakum.

Während vor einigen Jahren die Orchidee noch Exot in unseren Wohnzimmern war, sehr teuer und schwer zu pflegen, bekommt man sie heute in allen Farben und Arten für wenig Geld. Unser Sinn für Schönheit, unsere Sehnsucht nach fernen, fremden Ländern macht uns die Orchidee so reiz- und wertvoll. Die Orchidee, man nennt sie unter anderem auch Knabenkraut oder Frauenschuh, denn sie assoziiert uns Erotik - die Schönheit eines Mädchens und die Kraft des Mannes. Ein geheimnisvoller Exot der unsere Phantasie beflügelt.

Ein Feuerwerk für die Sinne gibt es derzeit noch im Palmenhaus auf der Insel Mainau zu sehen. Ich war bei meinem Besuch dort vollkommen hingerissen, ab den verschiedensten Düften, den unbeschreiblich leuchtenden Farben und der Feinheit der verschiedensten Blütenformen. Ich konnte mich gar nicht satt sehen und in der Einfachheit des Arrangements aus alten Holzkisten und den tropischen Pflanzen welche das Palmenhaus das ganze Jahr besiedeln, kommen die Orchideen in ihrem Facettenreichtum herausragend zur Geltung.

Einfach paradiesisch schön!





Donnerstag, 25. April 2013

Poompatta - Insekt wie eine Blume

An der Südwestindischen Küste, vor allem in Kerala ist Malayalam die Amtssprache. In Malayalam bedeutet "Poompatta" - Insekt wie eine Blume.

Aus "Poompatta" - Insekt wie eine Blume

Aus "Poompatta" - Insekt wie eine Blume
Auf einer Blume, rot und brennend, saß
Ein Schmetterling, der ihren Honig sog,
Und sich in seiner Wollust so vergaß,
Daß er vor mir nicht einmal weiterflog.

aus "Ein Bild von Reichenau" von Friedrich Hebbel


Aus "Poompatta" - Insekt wie eine Blume

Butterfly, Papillon, Borboleta, Mariposa, Farfalla, ... wie auch immer der Schmetterling in anderen Ländern genannt wird - "Poompatta" drückt genau das aus was man empfindet wenn man das Schmetterlingshaus auf der Insel Mainau betritt. Im einen Moment mag es einem zurückschlagen, ab der tropisch feuchten Luft welche einem beim Eintritt ins Schmetterlingshaus empfängt, aber im nächsten Moment ist man schon gefangen - von herumschwirrenden farbenprächtigen Insekten, welche anmuten wie vom warmen Wind aufgewirbelte tropische Blumen.



Mittwoch, 24. April 2013

Querbeet - ein Frühlingspotpourri von der Blumeninsel Mainau

Eigentlich wollte ich schon in meinem Urlaub Anfang April der Blumeninsel Mainau einen Frühlingsbesuch abstatten. Da aber der Frühling durch die massiven Wettermanipulationen verhindert und alles andere als frühlingshaft war habe ich den Ausflug verschoben.
Gestern bin ich dann etwas erschrocken als ich mein Rad schon früh vor der Insel parkte - Reisebusse in langen Reihen, unendlich viele Autos und auch Fahrräder und mir wurde klar daß ich den Tag nicht in Ruhe und Abgeschiedenheit verbringen würde, sondern ihn mit Touristen aus aller Herren Länder teilen mußte. *seufz*
Aber ich bin da inzwischen recht ignorant was dieses Touristenpack betrifft, notfalls dapp ich denen eben auf die Füße oder setze die Ellbogen ein. Wobei, gestern hätte ich gut mein Französisch aufbessern können, denn Scharen von großen und kleinen Franzosen belagerten das tropische Eiland im Bodensee.

Die Natur hat noch Nachholbedarf, aber es grünt und blüht doch schon ganz ordentlich. Leider ließ es sich nicht vermeiden daß hie und da ein gemeiner Tourist ins Bild lief und den bunten Rundumblick beeinträchtigte. ^^
Da ich so viele herrliche Eindrücke gewonnen habe, die ich gerne mit meinen Lesern teile, will ich meinen Ausflug in drei Teilen präsentieren.
Heute einfach in einem bunten Frühlings-Potpourri quer über die beschauliche Insel. Ohne große Worte, denn Bilder sprechen oft Bände.



Dienstag, 23. April 2013

Gefangenschaftsflüchtlinge im Seereich

Als ich bei meinem Ausflug Anfang April, auf die "Insel Reichenau" vor dem einsetzenden Regen flüchten mußte, suchte ich Schutz unter einer großen Fichte in unmittelbarer Nähe des Münsters St. Maria und Markus, in Reichenau-Mittelzell.

Aus Blogbilder

Schon unterwegs hörte ich laute, durchdringende, mir nicht bekannte Vogellaute und konnte aber keinen Vogel entdecken zu dem das nicht zuordenbare Gekrächzte gehörte. Als ich im Schutz der ausladenden Fichtenäste mein belegtes Brot genoß und auf nachlassenden Regen hoffte, erspähte ich hoch oben auf den Dachfirsten des Münsters seltsame Vögel. Zu groß für Enten, zu kurzbeinig für einen Storch oder Reiher, aber es waren eindeutig die Erzeuger des nervigen, weithin hörbaren Geschnatters. Ich hab dann mit der Kamera die Tiere heran gezoomt und war mir nicht ganz sicher was das für Vögel waren - jedenfalls keine mir bekannte Entenart und so tippte ich auf - Gänse. (Die Photos der Vögel auf dem Kirchendach sind nicht sehr gelungen, dazu hat das Tele meiner Kamera nicht gereicht.)

Aus Rostgänse auf der Insel Reichenau

Zuhause klatschnaß angekommen machte ich mich im World Wide Web auf die Suche nach diesen mir bis dato unbekannten Tieren. Es waren tatsächlich Gänse. Um genauer zu sein, Rostgänse.
Seit den 60er Jahren wurden diese Tiere am Bodensee vereinzelt beobachtet und wie es ausschaut sind sie inzwischen hier auch heimisch. Sie stammen ursprünglich aus den Steppen und Halbwüsten von Zentralasien und Nordafrika. In Europa ist sie nur in Südspanien, Griechenland und am Schwarzen Meer beheimatet. Man vermutet, daß sich Wildtiere mit sogenannten Gefangenschaftsflüchtlingen gepaart haben. Einige Exemplare leben seit den 90ern im Naturschutzgebiet auf der Halbinsel Mettnau. Die Tiere sind Höhlenbrüter, 2003 brütete ein Paar im Kirchturm des Städtchens Markelfingen, welches vor der Halbinsel liegt. Nun brüten die Rostgänse also im Kirchturm des Reichenauer Münsters. Ich war natürlich einigermaßen verwundert weshalb die von mir beobachteten Tiere hoch oben auf den Kirchendächern schnatterten und ab und an in den Fensteröffnungen des Kirchturms verschwanden. Dank dem Internet konnte ich recherchieren weshalb.

Letzte Woche stattet ich bei sonnigem Wetter der Reichenau, auch wegen diesen, mich faszinierenden Gänsen einen weiteren Besuch ab. Ich war einigermaßen enttäuscht als ich die Dächer von "St. Maria und Markus" und auch die nähere Umgebung verwaist vorfand. Schade!
Aber irgendwann, fast schon am westlichen Ufer der Insel angelangt wurde ich auf einmal den lauten, durchdringenden Rufen der Rostgänse gewahr und schließlich fand ich zwei Paare in einer kleinen, seichten Bucht.
Wunderschöne Tiere! Das rostrote Gefieder glänzt wunderschön in der Sonne und aus einem weißen Köpfchen blicken runde schwarze Knopfaugen frech in die Welt. Das Männchen trägt zudem einen schwarzen Federring um den Hals.
Rostgänse sind nicht unbedingt beliebt, da sie besonders während der Brutzeit sehr aggressiv gegenüber anderen Wasservögeln und auch Menschen sind. Und in der Tat, in der kleinen Bucht brütete nur ein Schwanenpaar und außer ein paar wenigen Bläßhühnern war nicht eine einzige Ente zu sehen.
Dafür aber zwei herrliche, meine ganze Aufmerksamkeit in Anspruch nehmenden, Rostganspaare.

Schwer beindruckt hat er mich der Herr Ganter!

Aus Rostgänse auf der Insel Reichenau

Was für ein herrliches Tier!

Es fiel mir echt schwer die schönsten Bilder auszuwählen, drum präsentiere ich sie in einer schon stark reduzierten Galerie. Ich kann mich an den mir so sympathischen Gefangenschaftsflüchtlingen gar nicht satt sehen, man nennt sie auch die gefiederten Kämpfer im rostroten Kleid.
Ja, wenn ich ein Gänschen wäre, dann hätte ich mich auch schleunigst aus menschlicher Gefangenschaft befreit und mich rasch vom Acker gemacht.
So ernenne ich die Rostgans zum seeköniginnenlichen Wasservogel des Jahres.

Sonntag, 21. April 2013

Zeilen an die Jugendliebe

Weißt Du noch - die mächtige, alte Kiefer im Park am Hafen,
bei der wir uns einst heimlich zum Händchen halten trafen?
Entwurzelt sah ich sie heute im Grase liegen -
nie werden sich ihre Zweige im Winde mehr biegen.

Der mächtige Baum an den wir oft lehnten
und uns nach der ganz großen Freiheit sehnten,
er liegt nun zerschmettert und tot im frisch ergrünten Gras.
Um das "Warum" schert sich vermutlich kein Aas.



Wie alt mag die knorrige Kiefer wohl geworden sein,
bevor sie neigte ihr Haupt, zur letzten Ruh' im Mondenschein?
Ein gähnend Loch klafft nun im Frühlingsrasen - nicht einmal tief -
die Wurzeln nicht kräftig, vielleicht stand die Kiefer deshalb so schief.

Hat sie gelitten, als sie ächzend umfiel - ihre Äste, die maroden -
heftig zerbarsten und splitterten auf hartem Boden?
Wie wird es sein, wenn ich nun unten im Park am Hafen lang geh'
und die gute alte Kiefer, die vielen Träumen Raum gab, nimmer seh?



Und ob Du es mir glaubst oder auch nicht,
nun rinnen Tränen der Trauer mir übers Gesicht,
nicht wegen verlorener Jugendliebe und -traum,
sondern wegen dem riesigen, alten Kiefernbaum!

Nachtrag, 23. April 2013:
Laut Recherchen des hiesigen Lokalblatts war die Kiefer 150 Jahre alt und rund 20 Meter hoch. Der mächtige Baum hatte - warum auch immer - keine Pfahlwurzel mehr die ihn fest im Erdreich verankert hätte und so hat der Dauerregen der letzten Tage, mit rund 48 Litern pro Quadratmeter den alten Riesen gefällt.

Donnerstag, 18. April 2013

Erstaunlich ....

.... wie sich die Welt innerhalb von acht Tagen verändern kann.
Dienstag vor einer Woche bin ich zum Abschluß meines Winterurlaubes, der eigentlich mein Frühlingsurlaub hätte werden sollen aufgebrochen um die schöne "Insel Reichenau" zu umrunden. Bei Mittelzell, also ziemlich am Anfang der Tour hat mich dann der Regen eingeholt der eigentlich erst am späten Nachmittag hätte eintreffen sollen und ich kehrte um und als klatschnasse Königin heim.
Am vorgestrigen Dienstag habe ich die Tour nachgeholt und ich war überrascht was einige wenige Sonnentage mit der Natur anstellen können. Schon am Anfang der Insel fiel mir auf daß die langen Plastikplanen welche letzte Woche noch auf den Feldern lagen, aufgerollt waren und es zeigten sich die von Frühjahr bis Herbst bestellten, gewohnt bunten Reihen verschiedenster Blattsalatköpfe welche schon eine ordentliche Größe haben, gestreift die Bahnen - grün und rosso- und ich mag den Anblick dieses Salatfeldes welches am Eingang zum Inselparadies vom Ertragreichtum des Gemüseeilands im Bodensee kündet.
Wo letzte Woche noch alles kahl war, nur ein paar wenige Frühblüher in den Gärten zeugten davon, daß es eigentlich Frühling und nicht Winter war, sprießt und knospt es daß es eine reine Freude ist. Der Frühling hat Nachholbedarf und er muß in kürzester Zeit zeigen was er kann, denn im Nu vergeht die Zeit und der Sommer steht vor der Türe.
Wir werden um die schönste der vier Jahreszeiten betrogen! Aber ich weiß, es interessiert niemanden, man lamentiert nur ständig übers Wetter. "Das gab es auch früher schon mal!" So? Hat man uns früher schon einmal um fast den gesamten Frühling gebracht? Also ich kann mich nicht erinnern. Egal, ich wollte ja vom Frühling auf der "Insel Reichenau" künden und nicht von meinem Lieblingsthema. *smile* Verzeihung, daß ich immer wieder davon anfange.
Die Natur kreiert uns eine imposante Symphonie für die Sinne, ich bin wahrlich überwältigt und deswegen auch die letzten Tage sprachlos (blogschreiblustlos), ich muß alle Frühlingseindrücke aufsaugen, die in diesem Jahr nicht in voller Länge zu genießen sind.
Interessant ist die Mischung aus Winter und Frühling. Kahle Baumriesen neben gelb blühenden Forsythien, Totholz neben herrlichsten Magnolienblüten, gelbe Osterglockenfelder neben kargen Feldern mit fast abgeernteten Rosenkohlstauden.
Überall bauen Wasservögel, vornehmlich Bläßhühner, Enten und Schwäne ihre Nester, die Weibchen sitzen zum Teil schon auf ihren fast fertigen Nestern und die Männchen schwimmen fleißig durch die noch kühlen Flachwasserzonen und polstern ihrer Liebsten das Nest aus Ästen und Zweigen unterm Hintern, mit Seegras aus. Wahre Fürsorge!
Schmetterlinge flattern noch taumelnd, Bienen summen und brummen schon ordentlich und auch einem Frosch konnte ich schon beim musizieren zuhören. Die Schwalben schwirren pfeilschnell über die Äcker, die Haubentaucher balzen lautstark und genauso wie die Tierwelt betriebsam ist, so sind es auch die Menschen.
Alles was nun so lange brach lag verlangt nach Bearbeitung. Die Äcker, die schon lange bestellt sein sollten, werden gepflügt und Jungpflanzen ausgebracht. In den Weinbergen rund um die "Hochwarth" sind die Winzer fleißig zugange. Die Gewächshäuser werden gesäubert und bestückt, in manchen welche beheizt sind wachsen die Gurkenpflanzen schon bis unter die Decke. Ich träume schon seit geraumer Zeit von den so lecker und unvergleichlich schmeckenden Reichenauer Freilandtomaten, verschiedenster Sorten. Nur noch ein paar Wochen dann ist es endlich soweit, sofern das Wetter endlich mal hält was es verspricht.
Die Fischernetze warten fein säuberlich aufgerollt in Kisten am Ufer, um endlich in den Fluten des Untersees gespannt und reich gefüllt mit herrlichstem Bodenseefisch wieder eingeholt zu werden.
Was für ein herrlicher Flecken Erde ist diese "Reiche Au", was soviel wie reiche Insel bedeutet. Dies erkannte wohl schon 724 nach Christus der Wanderbischof Pirmin und gründete auf der Insel ein Kloster. Heute hat die "Reichenau" neben ihren fruchtbaren Böden und Fischfanggründen, der einzigartigen Riedlandschaft, auch den Status eines "Weltkulturerbes". Ob ich letzteres allerdings gut finden soll, weiß ich nicht, denn der Ansturm von Touristen aus aller Herren Länder ist für das kleine, beschauliche Eiland viel zu groß.
Trotz den mehr als kühlen Temperaturen und noch sehr feuchten und sumpfigen Uferbereichen gab es letzte Woche die ersten Riedbrände, solch ein verbranntes Stück habe ich auf meinem Ausflug entdeckt und ich frage mich wie rücksichtslos man sein muß um unachtsam diese artenreiche und vielfältige Landschaft mutwillig zu zerstören. Zum Glück konnten die Brände dieses Mal schnell gelöscht werden, bevor sie Schlimmeres anrichten konnten.
Glücklich und zufrieden über meinen schönen Tag und die so lange vermißten herrlichen Frühlingseindrücke habe ich beschlossen, daß ich irgendwann einmal ein großes Gewächshaus besitzen möchte. Ein Eindruck oder besser ein Einblick den ich an diesem Tag erhaschen konnte, leuchtet immer noch - und wahrscheinlich auch noch lange nach:

Aus Frühling auf der "Reichen Au"

Für mich ist die "Insel Reichenau" einer der idyllischsten Flecken in meinem wunderbaren Seereich. Leider nur solange die gemeine Spezies "Tourist" - laut, lärmend, rücksichtslos, zerstörerisch- noch nicht eingefallen ist. Von daher gesehen ist der bisherige Ausfall des Frühlings schon ein "starkes Stück"!

Freitag, 12. April 2013

Endlich!

Überwältigende Eindrücke des ersten rechten, aber noch recht launischen Frühlingstages am See.


Dienstag, 9. April 2013

Eine Nische für die Natur

Von meiner königlichen Residenz aus sind es nur ungefähr 6,5 Kilometer bis ins Natur- und Landschaftsschutzgebiet "Wollmatinger Ried", Luftlinie sind es sogar nur 3,2 Kilometer. Das Ried, ein Stück unberührte Natur, erstreckt sich unterhalb des Gewerbegebietes der Metropole am See, am Ufer des Seerheins entlang, Richtung der Insel Reichenau bis hin nach Hegne und umfaßt 767 ha. Das Kerngebiet des Rieds ist nur im Rahmen einer Führung begehbar, welche vom "NABU" veranstaltet wird. Es gibt jedoch, wenn auch nur wenige Wege welche man auf eigene Faust begehen kann. Die Hochlandrinder welche die Streuwiesen beweiden sind wohl noch in ihrem Winterquartier und auch den seit 2005 im Ried heimischen Bieber konnte ich nicht entdecken, dafür aber ein Rudel von zirka zehn Rehen, das gemütlich unter den Bäumen einer gemähten Streuwiese döste und über mir schraubten sich drei Greifvögel hoch in die Lüfte. Ich nehme an es waren Milane, welche hier am See noch recht verbreitet sind.
Auch hier ist alles noch recht karg, außer ein paar Osterglocken welche unten am Rheinufer blühten konnte ich nicht viel Grün entdecken und auch hier wird es Zeit daß der Frühling endlich einzieht um die Artenvielfalt der zum Teil sehr seltenen Riedflora und -fauna zu gewährleisten.


Samstag, 6. April 2013

Die Suche geht weiter ...

Die Suche nach dem Frühling ging heut' weiter,
das Wetter war wirklich alles andere als heiter.
Vier Grad plus und der Himmel bedeckt,
da wurd' nicht großartig Frühlingslaune erweckt.

Aus Der Frühling liegt im "Dornröschenschlaf" - Impressionen von überm See

Der Katamaran übern See mich trägt,
die Sicht vom allgegenwärtigen Dunscht geprägt.
Der See ohne Wellen, grau und ganz ruhig,
das Schiff schiebt hinüber, wie übern Acker ein Pflug.

Aus Der Frühling liegt im "Dornröschenschlaf" - Impressionen von überm See

Man könnt meinen man führ' übern weiten Ozean,
so mutet sie an, die Sicht aus dem Heck vom Katamaran.

Aus Der Frühling liegt im "Dornröschenschlaf" - Impressionen von überm See

Die ehrwürd' ge Schloßkirch' von Friedrichshafen,
wirkt durch den Dunst wie Dornröschen - verwunschen, verschlafen.

Aus Der Frühling liegt im "Dornröschenschlaf" - Impressionen von überm See

Mit dem Rad am Ufer entlang bis Immenstaad,
es scheint durch das Grau steht die Zeit grad stad,

Aus Der Frühling liegt im "Dornröschenschlaf" - Impressionen von überm See

vor allem wenn durch den Dunst die alte "Lädine" naht,
die dort im Hafen einsam ihre Runden "draht". ;-)

Aus Der Frühling liegt im "Dornröschenschlaf" - Impressionen von überm See

Zurück übern See mit der Autofähre,
wie schön das alles mit Sonne doch wäre!
Es kreuzt im Dunscht die "MS Austria"
und niemand schreit "Hurra - der Frühling der ist da".

Aus Der Frühling liegt im "Dornröschenschlaf" - Impressionen von überm See

Wieder in meiner Metropole am See.
Sechs Grad plus, der Himmel bedeckt wie eh und je.
Gespenstisch wirken die Platanen am See -
die Suche nach dem Frühling gleicht einer Odyssee.

Aus Der Frühling liegt im "Dornröschenschlaf" - Impressionen von überm See

Donnerstag, 4. April 2013

Von einer die auszog den Frühling zu suchen ...

Eigentlich hätte heute ein strahlender Sonnentag werden sollen, die Wetterberichte waren sich einmal einig - 10 Stunden Sonne pur wurden prophezeit - nur mit den Temperaturen waren sie sich nicht ganz einig. Von 6,8° bis 11° lag alles drin was mir aber eigentlich relativ egal war, Hauptsache endlich mal ein richtiger Sonnentag und blauer, fast wolkenloser Himmel. Aber sie haben wieder gelogen, die Meteorologen, den ganzen Vormittag habe ich vergeblich auf Sonne gewartet und der Dunschtig (süddt. für Donnerstag) machte seinem Namen alle Ehre - es war wirklich dunschtig. Da auch leichter Föhn prognostiziert wurde hatte ich mir eigentlich vorgenommen mit dem Schiff nach Lindau zufahren und mal einen Blick von dort auf die umliegenden Ufer zu werfen. Mist! Mißmutig verwarf ich meine Pläne und war eine ganze Weile unschlüssig was ich mit dem Tag anstellen sollte. Diese Kälte und die ständige Bise sind einfach zu unangenehm um die Umgebung mit dem Rad zu erkunden. Ich beschloß nach langem hin und her überlegen mit dem Regioexpreß nach Radolfzell zu düsen um von dort aus eine kleine Wanderung über die Halbinsel Mettnau zu machen. Auf halbem Weg zum Bahnhof bin ich dann allerdings wieder umgekehrt, mein Drahtesel mußte trotz Kälte und steifem Genick, welches mir das beschissene Wetter beschert hat doch mit. Man ist einfach mobiler und somit viel flexibler und ich fuhr mit dem "Seehas" wie der hiesige Regioexpreß genannt wird nur bis zum Örtchen Markelfingen, um von dort aus zur Mettnau zu starten.



Die Halbinsel Mettnau liegt am Untersee, genauer gesagt zwischen dem Zellersee und dem sogenannten Markelfinger Winkel im Gnadensee, bei guter Sicht kann man zur Insel Reichenau im Osten blicken und südlich zur Halbinsel Höri, südöstlich sieht man die Schweizer Gemeinden Berlingen und Salenstein liegen.


Heute war allerdings nichts mit der guten Sicht und ich war froh mit dem Rad unterwegs zu sein. Die Halbinsel Mettnau ist zum einen für ihr Kur-Zentrum weithin bekannt, zum anderen für ihr Naturschutzgebiet welches einen Großteil der Halbinsel umfaßt. Das Kur-Zentrum ließ ich links liegen und machte mich gleich auf zum Naturschutzgebiet am östlichen Ende. Es war eine rechte Schlitterpartie über matschige, zum Teil sumpfige Wege und das eigentliche Naturschutzgebiet an der "Mettnauspitze" gelegen, war nur mit Gummistiefeln zu begehen. Es wird ab 15. April für Besucher mit einem breiten Gitter abgesperrt um den zahlreichen Wasservögeln ungestörtes Brüten zu ermöglichen. Leider hatte ich keine Gummistiefel dabei und ich mußte mich mit einem Blick vom "Mettnauturm" über dieses sicher sehr intressante Gebiet und die vorgelagerte "Liebesinsel" begnügen.
Bei sonnigem und klarem Wetter bietet sich ganz bestimmt ein wunderbares und unvergleichliches Panorama, ich mußte mich allerdings mit dem neuerdings allgegenwärtigen "Dunscht" zufrieden geben. Von der vorhergesagten Sonne war immer noch weit und breit keine Spur, daher habe ich mir erlaubt die Photos der folgenden Diashow ein bißchen aufzuhellen, damit wenigstes etwas von der Einmaligkeit der Landschaft zu erahnen ist.



In Anbetracht des noch jungen Tages und der Mißachtung der "erkälteten" Nackenmuskulatur beschloß ich nicht wieder in den "Seehas" zusteigen, sondern mit meinem Drahtesel zurück gen Konstanz zu fahren. Unterwegs fing die Bewölkung tatsächlich an sich zu verdünnisieren und die Sonne blitzte durch, sogleich wurde es um ein paar Grade wärmer und ich beschloß im Allensbacher Seegarten einzukehren und eine heiße Schokolade zu trinken. Für kurze Zeit wurde es richtig warm und ich konnte am bläulich schimmernden Himmel die Verursacher des "dunschtigen Dunschtigwetters" ausmachen, und sie leisteten auch gleich wieder ganze Arbeit - eine knappe Stunde später war der Himmel wieder dicht.



Immerhin konnte ich mich meines Schals und der warmen Jacke entledigen, rüber zur Insel Reichenau schauen und für ein kurzes Weilchen die Kraft der Aprilsonne spüren - und die hat wirklich richtig Kraft!



Wie anders würde unser Wetter aussehen, wenn es nicht ständig manipuliert werden würde! Es wäre Frühling! Früüüüühling! Der läd ein: zum tanzen und singen, lachen und springen! Aber man gönnt uns dies wohl nicht, statt dessen beschert man uns einen anhaltenden Winter der die ganze Natur in ihrer Entfaltung hemmt. Frühling - ist es derzeit nur laut Kalender.

Dienstag, 2. April 2013

Es bleibt Winter - Osterspaziergang am kalten See

Nach vier sehr, sehr winterlichen Ostertagen, mit Regen, Schneeregen, Graupel, Griesel oder wie man das was dieser Tage vom Himmel fiel auch nennen mag - rechter Schnee war es jedenfalls nicht und es blieb zum Glück auch nicht liegen - schien gestern am Ostermontag endlich einmal die Sonne und es blieb, wenn auch kalt, immerhin trocken. Mein Seeuferweg ist nur noch ein matschiger Acker und die Rasenstreifen an der Promenade, welche Fuß- und Radweg trennen, erinnern eher an einen sumpfigen Tümpel, als an ein Grün. Leider ist es den Fröschen noch zu kalt um zu quaken, sonst hätten wenigstens sie herrlichsten Lebensraum und das in Konschtanzer Toplage.
Um der ostermontäglichen Völkerwanderung auf meinem Lieblingsweg zu entfliehen setzte ich mit der Autofähre nach Meersburg über um von dort aus, warm eingepackt, mit dem seeköniglichen Drahtesel das Ufer Richtung Hagnau und Immenstaad zu erkunden; ein Weg von ungefähr zehn Kilometern, bei den frischen Temperaturen ein angemessenes Stück Weg, schließlich sollte ja das seekönigliche Näschen nicht erfrieren.
Von der Fähre aus sah man auch noch in der frühen Mittagszeit das "Hörnle" und die "Insel Mainau" nur verhalten im feuchten Dunst liegen.

Aus Eindrücke eines ostermontäglichen Spätwintertages am Ufer zwischen Meersburg und Hagnau

Ich mag diesen Anblick eigentlich gerne, wenn durch die feuchte, dunstige Luft die Sonne glitzert und die Sonnenstrahlen auf dem leicht bewegten Wasser des Sees tanzen, aber nach all den vielen grauen Tagen dieses traurigen Kapitels "Winter 2012/2013" will man nun einfach nur noch Sonne pur erleben und man muß sich mächtig zusammenreißen, um sich mit dem bißchen Sonne was uns momentan gegeben wird zufrieden zugeben.
In Meersburg angekommen machte ich mich sofort auf, um möglichst schnell durch das hübsche, aber schon jetzt komplett von Touristen überlaufene Städtchen zu radeln, was gar nicht so einfach war. Horden von Fußgängern belagerten den Bodenseeradweg, der zwischen Uferpromenade und dem Hang mit der Burg und dem Neuen Schloß zum Städtle hinausführt und die Klingel am seeköniglichen Drahtesel war etwas gestreßt an diesem hohen Feiertag.

Aus Eindrücke eines ostermontäglichen Spätwintertages am Ufer zwischen Meersburg und Hagnau

Einer der größten Attraktionen von Meersburg sind für mich immer wieder die Dächer. Herrlich, wenn man hoch oben über den Weinbergen thront und seinen Blick über das beschauliche Städtchen schweifen läßt, so bleibt der Blick nicht nur an der Aussicht auf den See und die Berge in der Ferne hängen, sondern an der unglaublich vielfältigen Dacharchitektur.

Aus Eindrücke eines ostermontäglichen Spätwintertages am Ufer zwischen Meersburg und Hagnau

Als ich dann endlich das überfüllte Meersburg hinter mir gelassen hatte radelte ich an den Hängen des Staatsweingutes Meersburg vorbei in Richtung Hagnau. Um die Rebstöcke herum blühen schon schier unendlich viele Vergißmeinnicht und rote Taubnesseln an den ansonsten recht kargen Hängen. Dies führe ich auf den Dünger für die Reben zurück, das muß ein rechtes Elixier sein. Was wohl nach diesem sonnenlosen Vierteljahr mit der mundigen Meersburger Spätlese werden wird? Ohne Sonne will wohl kein Rebstöckle recht gedeihen, da nützt auch der beste Dünger nichts.
Ein gutes Weinjahr wird es bestimmt nicht werden, außer die Meersburger bauen auch "Eiswein" an. *lach*

Aus Eindrücke eines ostermontäglichen Spätwintertages am Ufer zwischen Meersburg und Hagnau

Aus Eindrücke eines ostermontäglichen Spätwintertages am Ufer zwischen Meersburg und Hagnau

Zu meinem Entsetzen gab es auch auf dem Bodenseeradweg zwischen den beiden kleinen Bodenseegemeinden kein Durchkommen und es bot sich überm See die gleiche Völkerwanderung, wie an meinem Uferweg und so inspizierte ich kurz das Dörfle "Hagnau". Eine Pension reiht sich an die andere, neben Hotels und Ferienwohnungen gibt es dort auch Fewotels - nette Wortkreation, welche ich noch nie gehört habe. Viele dieser Häuser öffnen erst zum 1. Mai und ich entdeckte sogar eine mit dem bodenseeuntypischen Namen "Kreml". Das heißt also ab dem 1. Mai muß auch Hagnau, genau wie all die anderen schönen Örtchen rings um meinen See gemieden werden. Es ist schon ein Kreuz wenn man dort wohnt wo andere Leute Urlaub machen! Das könnt Ihr mir allen Ernstes glauben!
Auf den paar kurzen Kilometern des Weges traf ich mehrere mir bekannte Konschtanzer und ich dachte mir da muß irgendwo ein Nest sein. Da flieht man vor ewig den selben Gesichtern und dann trifft man die dort wo man am wenigsten damit rechnet. *lach* Was für ein Tag, was für unglaubliche Überraschungen!^^

Auf eine Weiterfahrt nach Immenstaad war ich nun nicht mehr erpicht und ich beschloß mich gemütlich auf den Heimweg zu machen. Als der stetige Wind aus Nord-Ost einmal innehielt und die Sonne recht zum Vorschein kam lehnte ich den seeköniglichen Drahtesel an eine sonnige Ecke am Wegesrand und bahnte mir einen Pfad durchs noch karge Gebüsch hinunter zum Ufer um wenigstens für kurze Zeit den Menschenmassen zu entkommen.
Idyllisch und doch noch recht winterkarg präsentierte sich das dortige Ufer; der helle Saum der Steine und des über den Winter angeschwemmten ausgeblichenen Seegrases am Ufer, im Kontrast zum Blau des noch so kalten Sees läßt einem den nun schon seit Oktober letzten Jahres andauernden Winter und den so arg vermißten Frühling fast vergessen.

Aus Eindrücke eines ostermontäglichen Spätwintertages am Ufer zwischen Meersburg und Hagnau

Aus Eindrücke eines ostermontäglichen Spätwintertages am Ufer zwischen Meersburg und Hagnau

Ganz selig und mit den Menschenhorden fast versöhnt war ich dann als ich dieses Plätzle entdeckte:

Aus Eindrücke eines ostermontäglichen Spätwintertages am Ufer zwischen Meersburg und Hagnau

Ich habe ein Faible für Stege die in meinen See mehr oder weniger weit hinausragen und ich komme nicht umhin diese zu begehen, auch wenn sie noch so unsicher erscheinen. Ein ganz besonderes Stück Steg, sogar mit gemütlichem Aussichtsbänkle habe ich sofort requiriert, das ist jetzt meiner, der seekönigliche Steg am Nordufer des Sees!

Aus Eindrücke eines ostermontäglichen Spätwintertages am Ufer zwischen Meersburg und Hagnau

Wieder zurück in Meersburg erschrak ich über noch mehr Menschen. Dort sind auch am heiligen Feiertag die Geschäfte zur Touristenabzocke geöffnet und es bot sich ein Anblick wie ich ihn täglich in der Konschtanzer Fußgängerzone erlebe: Plastiktüten schleppende, einkaufswütige Eintags-Einkauftouristen! Bähh, besteht diese Welt denn nur noch aus Konsum, Konsum und noch mehr Konsum? Naja, es ist wohl nur noch eine Frage der Zeit bis all dies zusammenbricht und das Geld nicht mehr wert ist, aber dies ist eine andere Geschichte und gehört nicht zu meinen Nachfeiertagsgedanken.
Den geschmückten Osterbrunnen vor der herrlichen Kulisse der über den Dächern Meersburgs thronenden "Meersburg", konnte ich jedenfalls nicht ohne die gemeine Spezies Tourist ablichten, was die Schönheit des "Augen-Blicks" wahrlich schmälert!

Aus Eindrücke eines ostermontäglichen Spätwintertages am Ufer zwischen Meersburg und Hagnau

Auch die Fähre welche im Viertelstundentakt über den See pendelt, war auf der Rückfahrt mit lärmendem Touristenpack gefüllt, dagegen war es am späten Vormittag nahezu menschenleer und ich warf einen letzten Blick auf den, in mir warme Gedanken an Sommer und Sonne aufkeimen lassenden, Meersburger Sandstrand, auf dem sich derzeit nur die Enten aalen.

Aus Eindrücke eines ostermontäglichen Spätwintertages am Ufer zwischen Meersburg und Hagnau

Voraus das "Hörnle", leider ist es immer noch dunstig und trotz Sonnenschein viel zu kalt für Anfang April, was ja kein Wunder ist, schließlich wird uns ja tagtäglich die Sonne mutwillig entzogen!

Aus Eindrücke eines ostermontäglichen Spätwintertages am Ufer zwischen Meersburg und Hagnau

Wieder festen Boden unter den Füßen machte ich mich auf den Heimweg ins Städle, genoß die wärmende Nachmittagssonne auf meinem Seeuferweg und war erstaunt wie wenig Volk dort am Feiertag unterwegs war. - Kein Wunder - die waren wohl alle überm See! *lach*
Zum Schluß möchte ich noch bemerken, daß es den ganzen Tag über keine sichtbaren Aerosolausbringungen gab, doch wie ich inzwischen darin geschult bin am Himmel zu lesen, wußte ich daß diese spätestens am späten Nachmittag starten würden - und genauso war es dann auch. Das Resultat: statt einem als sonnig vorausgesagten Dienstagmorgen, ist es heute wieder wie gehabt - sonnenlos und grau in grau.