Mittwoch, 13. März 2013

Die Seekönigin - ein rechter Kunstbanause!

Nicht daß meine geneigte Leserschaft noch denkt ich sei ein rechter "Guck-in-die-Luft" bei all meinen alltäglichen, und schon fast dokumentarischen Himmelsbeobachtungen. Hier mal zur Abwechslung, und dies auch täglich, und sogar mehrmals täglich, auf den Boden der Realität geblickt. Schließlich muß man ja, wenn man denn viel abseits des Weges geht, und auch sonst, immer ein Auge auf diverse tierische Hinterlassenschaften haben.

Die Vermüllung unsrer Umwelt steigt in erschreckendem Maße an. Dies muß ich immer wieder aufs Neue feststellen. Egal ob in der Stadt, den Vororten, dem Uferweg, oder dem Naturschutzgebiet - überall trifft man auf Müll. Entweder achtlos weggeworfen, oder, und das ist ganz erheblich, einfach mutwillig entsorgt.
Zu der Vermüllung unserer Umwelt zähle ich auch die stinkenden gelben Säcke, welche der brave Bürger mit Verpackungsmüll füllt, und welche sich schon Tage vor dem Abholtermin an den Straßen stapeln. Wenn es jetzt wieder heiß wird, dann tropft aus diesen Säcken der Sabber der Verwesung, genauso wie aus den, in die Jahre gekommenen Bio- und Restmülltonnen, die schon einen, oder gar mehrere Risse haben. *würg* Schon der Gedanke dran ekelt mich.

Früher gab es am See die Seeputzete. Wir bekamen unterrichtsfrei und durften den Vormittag, statt im Klassenzimmer zu büffeln, an der frischen Seeluft verbringen, um Müll und Scherben einzusammeln. Also mir hat diese seltene Abwechslung auf jeden Fall mehr Spaß gemacht, als die doofe Schulbank zu drücken.
Heutzutage scheint tumbes Pauken wichtiger, als frische Luft und eine gute Tat (einmal im Jahr) zu sein, denn die Seeputzete ist nicht mehr ein allgemein organisierter Schulausflug, sondern Aufgabe des DLRG ( deutsche Lebensrettungsgesellschaft). Die DLRG ist zwar auch Hilfsorganisation, aber die haben sicher wichtigere Aufgaben!

Ab und an sammle ich Flaschen am Seeufer ein und entsorge diese in die aufgestellten Müllbehälter, sehe mich aber nicht berufen, meine kostbare Freizeit in ein Faß ohne Boden zu stecken. Eine alte Frau geht jedes Jahr um diese Zeit am Ufer entlang und sammelt Müll ein. Dabei trennt Sie ihre Sammlung akribisch in Glas und Plastik. Sie tut mir dabei ein bißchen leid, denn an und für sich wäre dies nicht ihre Aufgabe, sondern die der Stadt Konstanz. Wozu bezahlen wir Abgaben und Gebühren? Und kaum wird es warm, vermüllen feiernde Seebesucher alles wieder aufs Neue.

Gestern konnte ich einen kleinen Teil Seeputzete leisten.

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Künstlerisch begabte Menschen haben ein Stück des Uferwegs mit gesammelten Scherben, rostigen und scharfkantigen Metallen, und weggeworfenem Plastik verziert.

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Es sah schon irgendwie originell aus, hatte auch sofort mein Augenmerk, aber ich konnte diesen, wenn auch hübschen Trash leider nicht so liegen lassen.
Ja - und so habe ich mich, trotz der seeköniginnenlichen Majestät, auf die Knie begeben und habe all die kunstvoll drapierten Scherben eingesammelt und entsorgt.
Was für ein Glück, daß meine täglich mitgeschleppte, riesengroße Tasche sogar ein Geheimfach für Mülltüten hat! ;-)

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6 Kommentare:

...und neugierig bleiben - oder ?? hat gesagt…

...oh ja, liebe Juana, ähnliches haben wir letztens schon mal beschrieben - und, es wird wohl nicht das letzte mal gewesen sein.
Ich bin ja mal gespannt, was so alles unter dem Schnee liegt, wenn er denn mal ganz weg ist und das Gras noch nicht drüber gewachsen ist. Ich denke da an die Seitengräben und ähnliche.
Da stehn auf den AB-Parkplätzen so viele Mülltonnen rum und..........es liegt immer wieder der Müll daneben. Ich bin da vielleicht der einzigste Esel, der selbst von einem Kurzurlaub meinen Müll im Auto deponiere und zuhause ablade......also, den von unterwegs !
Naja, so tut halt jeder das Seine für die Umwelt - der Eine schmeißt´s hin und der Andere räumts wieder auf - geteilte Arbeit !?
Liebe Grüße aus dem kalten Vogtland von mir.....

Beast vom Drachenberg hat gesagt…

Guten Morgen Majestät.
Ich weiß ja nicht wiees an den Ufern des Sees sonst so aussieht. Wenn ich mir bei mein Ausritten die sächsischen Wälder so anschaue, dann bekomme ich echt das ko*****. Unser Reiterhof macht mindestens viermal im Jahr die Wälder an unseren Reitwegen sauber. Da kommt schon mal ein Pferdewagen voller Flaschen, Plastikmüll, Autoreifen und Felgen, Heizkörper und Fahrzeigteile zusammen.Schön ist immer wieder, wenn die Umweltsünder ihre Adresse hinterlassen: auf weggeworfenen Briefumschlägen oder sogar Kontoauszügen zum Beispiel. Dann machen wir meist nicht viel Federlesen, wenden uns mit unserem Fund ans Ordnungsamt und so kommts eben abund an mal vor, dass so ein Umweltsünder nicht nur seine Strafe, sondern auch unseren Einsatz bezahlt.

herzliche Grüße ausm Erzgebirge an den Sen :-)

seekoenigin hat gesagt…

*schallendlautlach*!
Der war gut!^^
Naja, so tut halt jeder das Seine für die Umwelt - der Eine schmeißt´s hin und der Andere räumts wieder auf - geteilte Arbeit !?

Guten Morgen Rebekka.

Das mit dem Müll neben den aufgestellten Mülleimern und -tonnen, ist mir auch schon aufgefallen. Dazu mischen sich unzählige Hundescheißebeutel. Manchmal würde in die Müllbehältnisse noch etliches reinpassen, aber es ist wohl bequemer das lästige Utensil einfach hinzuwerfen, als in die Entsorgungsbehältnisse zu zielen. Oft sind die Tonnen aber einfach überfüllt, da diese tagelang nicht geleert werden. Wir zahlen doch Müllgebühren und Steuern, u. a. Hundesteuer – wo wandern diese Gelder hin? Warum werden hier keine Arbeitsplätze geschaffen?

Im Wald oder am Waldrand entdeckt man oft illegal entsorgten Hausrat, Sperrmüll oder Autoreifen.
Früher gab es Sperrmüllabfuhr, aber da hat wohl der Profit nicht gestimmt. Heute muß man den Sperrmüll auf Werkstoffhöfe bringen, und oft noch dafür bezahlen. Da ist es einfacher in einer Nacht- und Nebelaktion, den Müll illegal zu entsorgen.

Das Schlimme daran ist, es scheint die Menschen nicht mehr zu stören. Der Müll scheint sich für die meisten ins Erscheinungsbild integriert zu haben.
Genausowenig stört das Scherbenmeer zu Fasnacht, Silvester oder zum Oktoberfest.

Zudem ist mir aufgefallen, daß alles so schmutzig ist. Also die Gräser, das Schilf, ich habe früher nie so viel Fenster geputzt, wie heutzutage. Es ist als wäre wie mit einer schmierigen Dreckschicht bedeckt.

Unsere Umwelt vergraut zunehmend! Und somit auch wir Menschen.
Dies zeigt sich zum Beispiel schon an den Autos, welche immer mehr in dunklen Farben gekauft werden und an den allseitsdunkel getragenen Wolfhaut-Winteruniformen.

Die Menschen verlieren ihr ästhetisches Feingefühl und vor allem immer mehr den Bezug zur Natur.

Gut daß es noch Menschen gibt, die sich Gedanken machen und sich sorgen.

Grüße vom winterlich angehauchten See

Juana

...und neugierig bleiben - oder ?? hat gesagt…

....stimmt, was du sagst, liebe Juana.....irgendwie wirds grauer um uns, wobei ich dachte es liegt an meinen betagten Augen ! Und - daß ich mich immer mehr über ein kleines Blümchen am Straßenrand erfreuen kann, oder an den herrlichen Herbstfarben, dem Himmelblau ( ohne irgendwelche Streifen ) ach und so Vielem mehr ! Man sehnt sich nach Natur, vielleicht auch Jene , die achlos dran vorrübergehn - nur tun, daran haperts - es könnte ja als " uncool " gesehen werden.....
Also machen wir dennoch unserem Gewissen keine Schande und heben schon mal was " liegengebliebnes " auf....
Liebe Grüße und........paß auf dich auf !

seekoenigin hat gesagt…

Gleichfalls guten Morgen! :-)

An den Ufern des Sees sieht es zum Teil aus wie in den sächsischen Wäldern. Der Frühling ist zwar noch nicht so ganz angekommen, aber die milderen Temperaturen haben Lust auf Grillabende am Lagerfeuer gemacht und natürlich bleibt der Müll, bis auf wenige Ausnahmen liegen.

Vorgestern sah ich Überreste einer Frühlingsgrillparty um einen Mülleimer herum verstreut und der auffrischende Wind hat das Papier in die Pampa verweht. Der Abfallbehälter war nicht einmal zur Hälfte voll.
Ich frage mich, wenn man den Müll schon an einer Mülltonne entsorgt, warum schafft man es dann nicht den Dreck in die Tonne oder mindestens in einen mitgebrachten Sack zu entsorgen?

Auf der anderen Uferseite, in der Schweiz, da sieht es ganz anders aus! Die saubere Schweiz! Sie wirbt nicht nur damit, sondern Sie ist es auch – zumindest was die Umwelt angeht. Dort gibt es keinen Müll im Uferbereich, und auch die Abfallbehältnisse sind stets geleert, die Grillplätze saubergehalten.
Es geht also auch anders!

Vorbildlich finde ich solche Aktionen wie Ihr, sogar viermal im Jahr, startet. Für einen einzelnen Engagierten, ist das, wie ich schrieb ein Faß ohne Boden, aber in Gruppen organisiert kann man doch einiges tun.

Und es müßte drakonische Strafen für Umweltsünder geben. – Nicht nur für die kleinen, sondern auch für die großen, sprich Konzerne.

Fröhlich zu Dir ins Erzgebirge winkt

Juana

seekoenigin hat gesagt…

Nein Rebekka, es liegt nicht an Deinen betagten Augen, es ist eine Tatsache, welche nicht nur mir augenscheinlich ist, sondern auch noch anderen naturbewußten Menschen, welche mit offenen Augen und wachem Verstand unterwegs sind.

Vielleicht ist es eine gewisse Gedankenlosigkeit mit der viele Menschen durch die Natur gehen. Man traumwandelt den MP3-Player ans Ohr gestöpselt, auf der falschen Seite des Weges, oder walkt draufgängerisch, und laut klappernd mit den Stöcken durch die Gegend, man joggt japsend, prustend und schwitzend durch den Wald, oder man mountainbiked halsbrecherisch durchs Gelände. Sinn für die Natur bleibt dabei wenig.
Vom Einklang mit der Natur rede ich hier lieber nicht.

So wünsch ich Dir einen schönen Tag, und freu mich drüber, daß ich nicht alleine anderer Leute Müll einsammle - und ja, ich passe natürlich auf mich auf! Du hoffentlich auch auf Dich. ;-)

Juana