Mittwoch, 27. März 2013

Frühlingssehnsucht

Nun hat der Winter auch in meiner Stadt am See abermals Einzug gehalten und macht die Hoffnung auf einen baldigen Frühling wieder zunichte, vor allem schürt er die nun schon so lange andauernde Sehnsucht nach Sonne und Wärme ganz enorm. Nach einem Rekordjanuar und einem Rekordfebruar, was die Sonnenlosigkeit betrifft, reiht sich nun der März mit seinen anhaltenden Frösten, seinen späten, starken Schneefällen und auch einer ungewöhnlich trostlosen Sonnenabsence in die noch junge Liste der diesjährigen Rekordwetterchronik ein. Welch traurige Rekorde!
Welche Auswirkungen wird dieser sonnenlose Winter und vor allen Dingen dieser viel zu kalte Vorfrühling auf die Vegetation haben?
Welche weiteren traurigen Rekorde werden uns die kommenden Monate ereilen? Ich denke wir dürfen uns auf einiges gefaßt machen. Mit meiner frühen Prophezeiung, daß auch der März in Punkto Wetter ein Extremmonat werden wird behielt ich ja leider recht.

Meine im letzten Jahr getrockneten Tomaten-, Hibiskus- und auch die Brunnenkressesamen haben wunderbar gekeimt (die Paprikasamen bisher leider noch nicht) das läßt mein Gärtnerherz auf der einen Seite höher schlagen, auf der anderen Seite bin ich frustriert, weil ich ganz genau weiß, daß der Ertrag aufgrund des Wetters nicht hoch sein wird und die Mühe eigentlich umsonst ist. Einmal ein Hagelgewitter mit Starkregen und alle Pflänzlein sind dahin ...
Gärtnerlust ist heutzutage wohl mehr Gärtnerfrust!

Während ich auf meinen alten Nachtspeicheröfen Apfelscheiben trockne, wie schon vor Weihnachten, entdecke ich, daß der Duft der auf den Öfen ausgebreiteten Apfelstückchen dem Wohnzimmer einen frischen, süßlichen Duft verleiht – ein Frühlingssurrogat!

Und so bastle ich mir eben meinen eigenen Frühling, nicht ganz so effektiv wie der Frühling, welcher eigentlich sein sollte, aber den Schnee und die Kälte kann man dabei ganz gut übersehen, und bestimmt auch überstehen.



Frühlingsahnung

Die Felder liegen weiß;
wohin ich schau'
ins fahle Nebelgrau,
scheint Schnee und Eis.

Doch da – ein Sonnenstrahl
bricht durch den Flor
und zieht den Blick empor
mit einem Mal,

und von der Erden
ringt jung ein Duft
sich durch die Luft: –
will's Frühling werden?

Richard Dehmel

2 Kommentare:

...und neugierig bleiben - oder ?? hat gesagt…

...ach Juana, wie recht du doch hast, das jahr 2013 wird ein " RekordJahr " ...Januar, Februar usw. - alles Rekord....und wie sich das alles so auf die Ernteerträge auswirkt ? Lassen wir es auf uns zukommen...
Sag, ist das Foto dein Fenster zum Hof ?? ...das sieht ja zauberhaft aus, irgendwie urig, und so wie in alten Filmen gesehen und ....ach irgendwie einfach schön. Ich kann mich für solche Höfe oder Hinterhöfe begeistern - da lebt alles, nix ist so steril...du weißt ja, ich wohne auch in so einem alten Bauerngut.
Brrrr.....es schneit momentan schon wieder, es ist zum Mäusemelken - hab nur keine so kleinen Eimerchen ...grrrrrr....
Aber dir wünsch ich dennoch einen netten Tag, wie auch immer. Liebe Grüße von mir dazu....

seekoenigin hat gesagt…

Guten Tag Rebekka,

Das ist mein Küchenfensterblick zum Hof, nicht grad hell, aber dahinter liegt meine Altane und die entschädigt in den warmen Monaten, das winterliche Schattendasein.
Hatte schon mal ein Photo in einem früheren Eintrag eingestellt. http://seekoenigin.blogspot.de/2011/09/traraaaa-traraaaa-der-herbst-ist-da.html Mein Klein-Napoli. *lach*

Ich weiß nicht, ich mag das nicht so recht auf mich zukommen lassen, lieber mache ich mir darüber schon mal im Vorfeld Gedanken. Unser Supermarktgemüse und -obst ist ja soundso schon mindere Qualität, dazu noch überteuert. Durch die unnatürlichen Wetter wird es logischerweise Ernteeinbußen geben, die Preise für gesundes Obst, Gemüse, Getreide werden noch mehr ansteigen. Irgendwann, in vielleicht nicht allzu ferner Zukunft wird unser Grünzeug nicht mehr in guter Erde wachsen, sondern nur noch im Treibhaus - auf unnatürlichen Böden, gezogen aus genmanipuliertem Samen, behandelt mit verschiedensten Chemikalien, zum Beispiel gegen Schimmelbefall, Fäulnis, Bakterien, Insekten, Läuse und vieles mehr. Mich ekelt's grad wenn ich dran denke!
Logische Folge sind Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Allergien, Mangelerscheinungen, ect., kein Horrorszenario sondern unsere Zukunft, ein bißchen auch schon Gegenwart, wenn man denn ehrlich genug zu sich selbst ist und sich nichts vormacht.

Ich fürchte der Mensch wird erst aufwachen und erkennen wenn es viel zu spät ist.

Hier scheint gerade - welch Wunder - die Sonne! Da keimt doch gleich ein Fünkchen Frühlingshoffnung.
"Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt!" - wenn ich mir die völlig chaotischen und uneinigen Wettervorhersagen so betrachte, weise Worte.
Ausgerechnet heute warte ich auf einen Installateur, und so nutze ich wenigstens die Zeit mein Stückchen "Hinterhof" zu inspizieren, und das im T-Shirt. Die Sonne hat wirklich richtig Kraft und es schmilzt und tropft, daß es eine reine Freude ist. Es hat noch mehr gebröselt und gebröckelt im Mauerwerk ringsum, überall fällt der Putz von den Fassaden, auch so etwas gibt es in der Metropole am See. Aber ich liebe meinen schlottrigen Altbau, schon alleine deswegen weil es keine geregelte Kehrwoche gibt und auch sonst keine spezielle Hausordnung .... und! die Königin Mutter setzt keinen Fuß in dieses Loch. *lach*

Zum Mäusemelken empfehle ich Fingerhütchen!
Auch Dir einen schönen Tag und reichlich Mäuse!

Juana