Mittwoch, 6. März 2013

Frühling am See

Mit der noch sehr spärlichen Frühlingssonne erwacht nicht nur die Flora und die Fauna am See, sondern auch die Unternehmungslust der Seekönigin.
Endlich kann man wieder mit dem Fahrrad, ohne Eisklötze an Fingern, Zehen und der Nasenspitze zu bekommen, die langvermißte nähere und weitere Umgebung erkunden.

Am Montag mußte ich als erstes den weit in den See hinausragenden Steg im schweizerischen Altnau besuchen, und dort nach dem Rechten sehen. Der Himmel in einem Blau, welches wenigstens ein bißchen Normalität vorgaukelte, der See in herrlichstem Blau, indem sich kein Wölkchen wiederspiegelte. Der obligatorische Dunst den der See in dieser Jahreszeit oft hervorbringt, da das Wasser nunmehr knapp kälter als die Luft ist, verleiht der Landschaft einen geheimnisvollen Reiz.



Am Dienstag zog es mich übern See. Bei warmem Sonnenschein mit dem Katamaran übern See geflogen, ist einfach immer wieder ein herrliches, sogar ein bißchen ein aufregendes Erlebnis.
Sehr erlebnisreich waren auch die Künstler, welche oben am Himmel neue Airbrush-Techniken ausprobierten und faszinierend ihre, den Himmel marmorierenden Kunstwerke. Der Sonne schien diese künstlerische Betriebsamkeit nicht zu gefallen und aus lauter Empörung über diese Art "Moderner Kunst" verabschiedete sich kurzerhand für den Rest des Nachmittags, um abends zu ihrem Untergang noch einmal ein kurzes, aber flammendes Intermezzo zu geben.



Der Abend und die Nacht waren sternenklar - wunderbar. Alle Kunst des Tages war überraschend schnell verflogen, wir Menschen und die Natur haben darin, unfreiwillig und ausgiebig gebadet.

2 Kommentare:

Spitzmaulfrosch hat gesagt…

Hallo liebe Juana.
Wieder einmal hatte ich sehr viel zum Nachlesen und zum Bestaunen der wunderschönen Fotos in Deinem Blog. Alle Achtung!!***

Zur Frühlingssonne muss auch ich sagen, sie ist anders als früher, ja, sie "brennt" fast unangenehm, sogar im fast immer währenden Dunst. Alles wird von Jahr zu Jahr "komischer". Gab es früher sooo extrem lange Grauphasen, sooo wenig wirklich blaue Wintertage?

Das Herausschreien von Abnormem hilft nicht viel. Man hört zu oft "all das gab es früher ebenso". Das dachte ich vor einigen Jahren auch noch. ... ... ...

Aber - nutzen wir trotzdem die Sonne, die uns unser Leben ermöglicht, NOCH ermöglicht, - und genießen und lieben wir sie!

Ich wünsche Dir, Juana, herrlich sonnige Frühlingstage und schicke viele herzliche Grüße.
Christine

seekoenigin hat gesagt…

Ein sonniges "Hallo", vom See zu Deiner Insel.

Danke für die ***, fühle mich sehr geehrt, wobei ich wahrscheinlich mein größter Kritiker bin.

Nein, es gab diese sonnenlosen Tage früher nicht. Vor 50 Jahren, als der Bodensee komplett zugefroren war, da war es schon im November bitterkalt, fast durchgehend bis Ende Februar blieben die Temperaturen einige Grade unter dem Mittel. Ich habe mir zum 50sten Jahrestag der Seegfrörne, einige alte Bücher, also wirklich alte Bücher angeschaut, und mußte feststellen, der Himmel vor 50 Jahren war hell und freundlich - vor allem natürlich streifenfrei. Die Menschen übrigens auch, also nicht streifenfrei, aber hell und freundlich. ;-) Alle bunt gekleidet, mit gestrickten Pullis, Schals und Mützen, fröhlich lachend. Heute tragen die meisten Menschen ihre dunklen Wolfhäute vom Jakob.

Ich weiß daß es nichts nützt all diese Dinge in die Welt zu schreien, aber ich fühle mich damit besser, als wenn ich es schlucke und unterdrücke. Was raus muß, das muß raus - es ist auf jeden Fall gesünder. Vor allem muß ich mir irgendwann einmal sagen können, "Juana, Du hast es wenigstens versucht!" Sollten meine Enkelkinder in spe und vielleicht sogar deren Generation, doch einmal aufwachen, möchte ich mir von Ihnen nicht vorwerfen lassen müssen, "Oma, warum hast Du damals nichts getan, sondern geschwiegen, wie all die anderen?"
Noch scheint mir mein Atem nicht verschwendet.
Wenn jeder der sieht, schweigt und verdrängt, wird sich nichts ändern.

Die Sonne - von allen verehrt, von allen gebraucht, von allen geliebt, sogar vergöttert, aber von niemandem verteidigt. Das ist doch anormales Verhalten, genauso anormal wie das andere.

Man muß jede Sekunde Sonnenschein genießen, denn die Sonnenstunden werden immer rarer. Wir hatten sogar im letzten Sommer zu wenig davon - aber das hat die Mehrheit der Mitmenschen ja schon lange wieder vergessen ...

In diesem Sinne sende ich Dir ein glockenhelles Frühlingslachen, mit Grübchen in den, von der spärlichen Sonnen erwärmten und geröteten Wangen.
Juana