Donnerstag, 4. April 2013

Von einer die auszog den Frühling zu suchen ...

Eigentlich hätte heute ein strahlender Sonnentag werden sollen, die Wetterberichte waren sich einmal einig - 10 Stunden Sonne pur wurden prophezeit - nur mit den Temperaturen waren sie sich nicht ganz einig. Von 6,8° bis 11° lag alles drin was mir aber eigentlich relativ egal war, Hauptsache endlich mal ein richtiger Sonnentag und blauer, fast wolkenloser Himmel. Aber sie haben wieder gelogen, die Meteorologen, den ganzen Vormittag habe ich vergeblich auf Sonne gewartet und der Dunschtig (süddt. für Donnerstag) machte seinem Namen alle Ehre - es war wirklich dunschtig. Da auch leichter Föhn prognostiziert wurde hatte ich mir eigentlich vorgenommen mit dem Schiff nach Lindau zufahren und mal einen Blick von dort auf die umliegenden Ufer zu werfen. Mist! Mißmutig verwarf ich meine Pläne und war eine ganze Weile unschlüssig was ich mit dem Tag anstellen sollte. Diese Kälte und die ständige Bise sind einfach zu unangenehm um die Umgebung mit dem Rad zu erkunden. Ich beschloß nach langem hin und her überlegen mit dem Regioexpreß nach Radolfzell zu düsen um von dort aus eine kleine Wanderung über die Halbinsel Mettnau zu machen. Auf halbem Weg zum Bahnhof bin ich dann allerdings wieder umgekehrt, mein Drahtesel mußte trotz Kälte und steifem Genick, welches mir das beschissene Wetter beschert hat doch mit. Man ist einfach mobiler und somit viel flexibler und ich fuhr mit dem "Seehas" wie der hiesige Regioexpreß genannt wird nur bis zum Örtchen Markelfingen, um von dort aus zur Mettnau zu starten.



Die Halbinsel Mettnau liegt am Untersee, genauer gesagt zwischen dem Zellersee und dem sogenannten Markelfinger Winkel im Gnadensee, bei guter Sicht kann man zur Insel Reichenau im Osten blicken und südlich zur Halbinsel Höri, südöstlich sieht man die Schweizer Gemeinden Berlingen und Salenstein liegen.


Heute war allerdings nichts mit der guten Sicht und ich war froh mit dem Rad unterwegs zu sein. Die Halbinsel Mettnau ist zum einen für ihr Kur-Zentrum weithin bekannt, zum anderen für ihr Naturschutzgebiet welches einen Großteil der Halbinsel umfaßt. Das Kur-Zentrum ließ ich links liegen und machte mich gleich auf zum Naturschutzgebiet am östlichen Ende. Es war eine rechte Schlitterpartie über matschige, zum Teil sumpfige Wege und das eigentliche Naturschutzgebiet an der "Mettnauspitze" gelegen, war nur mit Gummistiefeln zu begehen. Es wird ab 15. April für Besucher mit einem breiten Gitter abgesperrt um den zahlreichen Wasservögeln ungestörtes Brüten zu ermöglichen. Leider hatte ich keine Gummistiefel dabei und ich mußte mich mit einem Blick vom "Mettnauturm" über dieses sicher sehr intressante Gebiet und die vorgelagerte "Liebesinsel" begnügen.
Bei sonnigem und klarem Wetter bietet sich ganz bestimmt ein wunderbares und unvergleichliches Panorama, ich mußte mich allerdings mit dem neuerdings allgegenwärtigen "Dunscht" zufrieden geben. Von der vorhergesagten Sonne war immer noch weit und breit keine Spur, daher habe ich mir erlaubt die Photos der folgenden Diashow ein bißchen aufzuhellen, damit wenigstes etwas von der Einmaligkeit der Landschaft zu erahnen ist.



In Anbetracht des noch jungen Tages und der Mißachtung der "erkälteten" Nackenmuskulatur beschloß ich nicht wieder in den "Seehas" zusteigen, sondern mit meinem Drahtesel zurück gen Konstanz zu fahren. Unterwegs fing die Bewölkung tatsächlich an sich zu verdünnisieren und die Sonne blitzte durch, sogleich wurde es um ein paar Grade wärmer und ich beschloß im Allensbacher Seegarten einzukehren und eine heiße Schokolade zu trinken. Für kurze Zeit wurde es richtig warm und ich konnte am bläulich schimmernden Himmel die Verursacher des "dunschtigen Dunschtigwetters" ausmachen, und sie leisteten auch gleich wieder ganze Arbeit - eine knappe Stunde später war der Himmel wieder dicht.



Immerhin konnte ich mich meines Schals und der warmen Jacke entledigen, rüber zur Insel Reichenau schauen und für ein kurzes Weilchen die Kraft der Aprilsonne spüren - und die hat wirklich richtig Kraft!



Wie anders würde unser Wetter aussehen, wenn es nicht ständig manipuliert werden würde! Es wäre Frühling! Früüüüühling! Der läd ein: zum tanzen und singen, lachen und springen! Aber man gönnt uns dies wohl nicht, statt dessen beschert man uns einen anhaltenden Winter der die ganze Natur in ihrer Entfaltung hemmt. Frühling - ist es derzeit nur laut Kalender.

4 Kommentare:

Unknown hat gesagt…

Erlauchte Königin vom See!

Eine Katenfrau aus der Heide bittet um Heimatrecht in deinen Gefilden ... :-) :-) :-) ... und um Sonnenschein am heutigen Umzugstag.

Nette Gruße von Helga

seekoenigin hat gesagt…

Guten Morgen Heide-Helga.

Nun mußt du Deinen "Titel" neu erfinden. Vielleicht Helga von Übermsee?

Sonnenschein würde den Abschied vom Lechfeld sicher um einiges leichter machen, aber die Wettermanipulatoren nehmen darauf leider keine Rücksicht. Den Sonnenschein, welcher uns eigentlich zusteht und der für unser Wohlbefinden und das Gleichgewicht der Natur wichtig wäre, den werden wir wohl erst wieder bekommen wenn wir aufstehen und lautstark fordern:
"Stoppt die Aerosolausbringungen an unserem Himmel!"
Solange müssen wir uns leider mit dem bißchen zufrieden geben welchen man uns gibt - nämlich so gut wie keinen. Zumindest der versprochene Regen scheint auszubleiben, das ist ja schon einmal was, und vielleicht scheint Dir zu Ehren ja auch für ein paar Minuten die Sonne durch die flächendeckende Kunstwolkenschicht.

Ansonsten gilt für Deinen Ortswechsel:

In jedem Haus, wo Liebe wohnt,
da scheint hinein auch Sonn und Mond,
und ist es noch so ärmlich klein,
es kommt der Frühling doch herein.
August Heinrich Hoffmann von Fallersleben

In diesem Sinne wünsch ich Dir einen guten und scherbenfreien Umzug an meinen See, möge er Dir in all seiner Pracht und Flachheit die trüben Tage erhellen.

Juana
Königin von überm See ;-)

...und neugierig bleiben - oder ?? hat gesagt…

...da häng ich mich doch gleich mit dran, der Helga das Ankommen am See freundlichst leicht zu machen, gell Juana...!
Da bin ich ja mal gespannt, ob man da irgendwann mal ein " Duett " hier liest, oder Fotos sieht, daß man meint, man hat nen Sehfehler, weil sie doppelt sind - aber nur deswegen, weil ihr zu zweit das gleiche Motiv anvisiert hattet.?!* schmunzel * Ach ja, ihr beiden seid schon bissel zu beneiden.....aber wartet nur - gen Herbst bin ich auch dort - zumindest stipvisitenweise.....
Für heute sende ich liebe Grüße an und übern See - weiß nicht, wo sich die Seekönigin grad aufhält.....*lach * ...und wünsch einen schönen Tag...

seekoenigin hat gesagt…

Mahlzeit Rebekka.

Allzu gerne hätte ich den Wettergott becirct, damit er für Helga und natürlich auch für mich, die Sonne vom wolkenlosen Himmel scheinen ließe, aber ich glaube fast dem Wettergott wurde von bösen Herrschen der Finsternis die Macht entzogen. *seufz*

Eigentlich dürfte die Landschaft hier vielfältig genug sein, als daß wir nicht dasselbe Motiv vor die Linse bekommen dürften, aber wer weiß es auch immer - Synchronphotographie, das hatten wir noch nicht. Wobei Helga eher für die Blümchen im Garten und die Enkelbespaßung zuständig ist und ich für die Verschandelung des eigentlich so herrlich blauen Himmels überm See. *lach* Da dürften wir uns nicht in die Quere kommen und es liegt zudem eine große Badewanne voll Wasser zwischen uns.

Wohin mich mein Drahtesel heute führen wird weiß ich noch nicht - ich laß mich überraschen.

So wünsch ich auch Dir einen schönen Tag trotz dem elenden Gewölk am Firmament.
Juana