Dienstag, 18. Juni 2013

Gedanken in den langen und heißen Tag hinein ...

Das herrschende Hochwasser hat zur Folge daß die Badeplätze am schmal gewordenen Uferstreifen rar geworden, und somit total überfüllt sind. Dazu kommt jetzt noch diese krasse Hitze, es ist einfach wie auf dem "Fleischmarkt" und für einen ruhesuchenden Einzelgänger wie mich nahezu unerträglich. Auf meinem Steg tobten Kinder, Hunde, Russen, Tussen, einsame, sehr gesprächige Omas und redselige, gesellschaftsuchende alte Herren. Meine zwei so netten alten Herren welche ich immer zum Bade im kalten See anrege und somit etwas für deren Gesundheit tue, degradieren mich nun auch schon zum Rücken eincremen. Auf der einen Seite belustigt mich dies ungemein und ich gönne es den beiden ja auch, denn mit 75 und 81 Jahren wird sich wohl außer später einmal eine Pflegerin im Altenheim, so schnell kein weibliches Wesen und schon gar keine Seekönigin finden lassen, welche sich so liebevoll um die Haut ihrer Badegenossen kümmert.
Auf der anderen Seite habe ich beschlossen meinem Steg untreu zu werden - sollen sich die beiden alten Trottel doch gegenseitig den Rücken eincremen! ;-) - Natürlich ist es auch auf meinem Lieblingsbadeplatz ohne kühlenden Schatten im Moment einfach nicht auszuhalten - auch ein Sprung in den See im Fünfzehnminutentakt lindert die Hitze nicht.

Aus Allerlei Federvieh

Heute Morgen bin ich dann an mein altes Badeplätzchen unten am Seerhein gefahren. Früher haben mein Kronprinz und ich dort in der Nähe gewohnt und wir waren im Sommer - damals gab es noch einen Sommer - jeden Tag unten am Rutsch. Und ich sag' s Euch, es war herrlich - genau wie ich mich erinnert habe war der Weg zum Rutsch am Ufer unter den großen Pappeln im Schatten, es wehte ein kühles Lüftchen und der Rhein ist mit 16° noch einen Ticken erfrischender als der See, der mit nun fast 20°, bei dieser üblen Hitze schon gar nicht mehr recht Erfrischung verschafft.
Es fehlt zwar die Sicht auf den herrlich flachen und weiten See, aber der Blick Richtung Gottlieben und das Naturschutzgebiet ist auch nicht zu verachten.

Aus Allerlei Federvieh

Ich habe es genossen, ohne Konversation und ohne "Fleischmarktgefühl" einen wunderbar kühlen Hitzetag zu erleben. Es gab so unheimlich viel zu beobachten und ich vermißte meine gute und treue "Nikon", sie ist mir vorletzten Samstag kaputt gegangen und wurde am 10. Juni auf Garantie zur Reparatur eingeschickt. VIER WOCHEN! "Vier Wochen" hat man mir gesagt, wird es wohl dauern bis das gute Stück wieder kommt. Ich fühlte mich wie amputiert! Gezwungenermaßen griff ich auf meine alte kleine Lumix zurück, welche ja immer zufriedenstellende Bilder gemacht hat, aber wenn man halt ein bißchen besseres Teleobjektiv gewohnt ist, dann ist so ein "Rückschritt" schon frustrierend.
Die wirklich interessanten Motive in der Ferne waren somit unerreichbar und ich begnügte mich heute mit Enten, Pappelpollen und meinem liebsten Wasservogel, dem Bläßhuhn, und schaute durchs Fernglas anderen Statisten "im Leben am Rhein" zu, und dachte mir nur was das für herrliche Bilder mit der "Nikon" hätten werden können.

Aus Allerlei Federvieh

Und ich machte mich auf meinem Handtuch lang und gab mich meinen Gedanken hin, während Pappelsamen, vom kühlen Nordostwind getrieben, wollen über meine Haut kitzelten.



"Endlich Sommer" las ich heute früh irgendwo online - das ist kein Sommer, das ist ein Sommersurrogat! Es wird uns mal ein bißchen Sommer vorgegaukelt und dann aber so unverhältnismäßig, daß es vielen, ja ich glaube fast allen Menschen zu schaffen macht. Heute hörte ich schon einige Menschen welche sich auf die Abkühlung und den kommenden Regen freuen! So gewöhnt man uns wohl langsam daran den Sommer und die Sonne nicht zu vermissen - oder besser - zu hassen. Eine fast unendlich lang dauernde Winterzeit, kein Frühling und nun eine Art Kunstsommer, man darf wirklich gespannt sein was da noch an Extremen folgen wird. Die Nächte sind viel zu kalt (die letzte Nacht und die folgende Nacht klammere ich aus!), sobald man im Schatten ist oder die Sonne von Wolken und künstlicher Bewölkung verdeckt ist, wird es recht kühl. Ich habe auch heute am Seerhein zwischendurch die Sonne gesucht, denn nach dem Bad im See war mir trotz der Gluthitze im Schatten zu kühl. Ich liege dort immer auf dem asphaltierten Weg, normalerweise müßte der Boden genug gespeicherte Wärme abgeben, tut er aber nicht. Unwetter werden prognostiziert, die Wetterberichte und Meteorologen machen sich zum Gehilfen der Manipulatoren, indem sie uns an Extremwetter und Katastrophen langsam heranführen, sogar eine rechte Angst davor schüren. Man werfe nur einmal einen Blick auf die Site des Wetters online, dort gibt es neben Wettervorhersage einen "News-Ticker" - immer aktuell informiert über verheerende und zerstörerische "Naturkatastrophen" weltweit.
Man manipuliert nicht nur das Wetter sondern durch eine gigantische Medienmaschinerie auch uns Menschen. .... .... ....

Es wird laut am Seerhein, immer mehr Hitzegeplagte suchen Abkühlung im relativ kühlen Rhein und reißen mich aus meinen Gedanken. Mich fröstelt und ich packe zusammen, steige auf mein Fahrrad und werde nach der nächsten Biegung von der gnadenlos brennenden Sonne und der schwül warmen Hitze fast erschlagen.
.... ach ja, ich vergaß es fast - wir haben ja plötzlich Sommer und dazu auch noch tropischen!

Aus Allerlei Federvieh

Dem Bläßhuhn ist dies egal, vielleicht trauert es nicht einmal um das verlorene Gelege, die ersoffene Brut, warum all dies aber uns Menschen egal ist, dies verstehe ich nicht wirklich.

Zuhause angekommen find ich ne Mail im Postfach: "Sehr geehrte Frau Königin, ihre Nikon kam heute aus der Reparatur und kann ab sofort abgeholt werden!"
Nach nur 8 Tagen! Es gibt also doch noch Lichtblicke!

4 Kommentare:

Helga hat gesagt…

Guten Morgen Königin!

Der "Sommer" ist nun angekommen! Hoffentlich bleibt er auch ein Weilchen.

Du hast Recht! Gestern hatte ich das Gefühl, wie ich es immer in Nordafrika im Urlaub hatte ... Wüstenfeeling!
Ich hab gestern meinen ersten "Bodensee-Sturm" erlebt und weiß nun, warum man mir geraten hat, auf der Loggia nicht zu viel Firlefanz zu machen, damit man alles auf die Schnelle in Sicherheit bringen kann ...
Doch für mich war es etwas ganz Neues, die Blitze in den aufgewühlten See fahren zu sehen und am bleigrauen Himmel gleich zwei Regenbogen nebeneinander zu beobachten ... ganz anders als auf der Heide, wo der Regenbogen erst nach dem Gewitter erscheint ...

Und heute scheint die Sonne wieder - ich wünsch dir solch ein "Stilles Platzerl", wie ich eines habe ... zwischen Schilf und Binsen. Auch wenn mir der See noch nicht recht viel davon freigegeben hat, werde ich ein Stündchen am Vormittag den Entlein Gesellschaft leisten.

Wie viel Grad hat der See, sagst du?
:-) ... mir scheint, er ist noch recht kühl!

Gruß hinüber von Helga

seekoenigin hat gesagt…

Guten Morgen Helga!

Gegen etwas gemäßigtere Temperaturen hätte ich nichts einzuwenden, dann kann der Sommer meinetwegen bis in den Januar hinein dauern. Aber ich fürchte mit dem Herbst kommt Anfang Oktober gleich wieder der Winter. So war es die letzten beiden Jahre auch.

Das Unwetter gestern Abend überm See muß heftig und sehr zerstörerisch gewesen sein, ich hatte den Regenradar im Visier um notfalls von meiner Eßbar zu retten was auf die Schnelle geht. Wir hatten nur heftige Windböen, entferntes Donnergrollen und Blitzezucken und dann etwas Regen. Ich befürchtete schon Schlimmeres, aber diesmal ging der "Kelch" an uns vorüber. Gewitter dieser Stärke gab es früher all Schaltjahr mal ... aber es ist halt nichts mehr so wie es sein sollte.
Den Regenbogen habe ich auch gesehen und danach einen vollkommen entstellten Abendhimmel. Guckst Du hier: https://picasaweb.google.com/lh/photo/Ai26k3QtJ4KfEFbHwdxSkNMTjNZETYmyPJy0liipFm0?feat=directlink
https://picasaweb.google.com/lh/photo/xZSRVKHXA3X6MqBGS_TiEtMTjNZETYmyPJy0liipFm0?feat=directlink
Mir könnte bei so einem Anblick speiübel werden.

Was der Norden an Hochwasserkatastrophen bekommen hat, kriegt jetzt wohl der Süden mit zerstörerischen Unwettern ab. Egal wie - das Wetter, unsere Erde mit ihren Naturgewalten wird durch gezielte Manipulation, als Waffe gegen die Menschheit eingesetzt. Welch ein grausamer und teuflischer Akt.

Es wird schon wieder warm und ich bin froh, daß ich in diesen heißen Tage zufälligerweise frei habe. Es muß mörderisch sein bei dieser Gluthitze zu arbeiten, womöglich draußen - ich denke an die Müllmänner, die Postboten, die Baustellen- und Straßenbauhandwerker, welche bei so einer Hitze trotzdem im Freien ranklotzen müssen. Hier wird ein Umdenken stattfinden müssen -die Arbeit sollte über Mittag ruhen - ich fordere eine "Siesta" für alle!

Der See hat zwischen 18° und 20°, hier findest Du die Wassertemperatur bei Dir am See:
http://www.bodenseewetter.eu/pages/live-wetter-prognosen.php
Links in der Navigationsleiste deinen Ort anklicken, aktuell ist es bei Dir 25° warm und hat der See drüben 17,8°, wird also noch wärmer im Laufe des Tages.
Zum kurz Abkühlen ist das genau richtig! Viel Spaß!

Machen wir das Beste draus!
Es grüßt von Ufer zu Ufer

Juana

Helga hat gesagt…

Du hast Recht!
Machen wir das Beste draus!

Auch ich habe gestern an eine gesetzliche Siesta (wie in Italien) gedacht, als ich die Strassenarbeiter schuften sah in dieser Gluthitze! Sklavenarbeit! Und da will man die Menschen noch bis zum 70. Lebensjahr roboten lassen! Unmenschlich!

Nachdem ich mir jetzt deine Links (Danke!, die du mir geschickt hast, angesehen habe, werde ich bis Mittag an den See gehen - nachmittag bleibe ich zu Hause - gottseidank ist meine Wohnung kühl, dank der breiten Loggia ...

Hab einen schönen Tag - Helga

seekoenigin hat gesagt…

Ja, schön war der Bademittag, den ich mal im Schatten, mal in der Sonne, mal im Wasser verbracht habe. Und wie ich sehe hast Du deine zwei Stündchen an der Sonne auch genossen.
Ganz so heiß wie gestern war es heute zum Glück nicht, aber es hat gelangt! Der Himmel war auch nicht so schön streifen- und Kunstwolkenfrei wie gestern. Man hat wohl heute schon gewaltig am Regenwetter der nächsten Tage "gebastelt". *seufz* Es ist ein Elend.

Ein Elend ist es auch mit dem wachsenden Heer von Sklavenarbeitern, ich schätze die meisten werden das Rentenalter wohl erst gar nicht erst erreichen.
Schuften unter miserablen Bedingungen, für einen "Hungerlohn" und ungenügende soziale Sicherheit. Dies gibt es nicht nur in der 3. Welt sondern auch im Wohlstandsland Deutschland - und es wird nicht besser werden, im Gegenteil.

Einen gewitterfreien Abend wünsch ich hüben wie drüben.

Juana