Dienstag, 7. Oktober 2014

Einen verwaschenen Sommer lang ...

und noch ein bißchen länger habe ich bei meinen Ausflügen auf die Insel Reichenau, von einen kleinen Steg aus, über den Gnadensee, so nennt man den flachen Teil des Untersees, am Nordufer der fruchtbaren Insel, geblickt. Jedesmal bot sich ein ganz anderes Bild. Das Farbenspiel, welches Licht und Schatten, Sonneneinstrahlung, Wolken, Wassertiefe, Wind und Wellen, vorangegangene Regengüsse, der mehr oder weniger starke Algenbewuchs und der lehmigen, helle Untergrund boten, war und ist besonders schön. Den Fahrradkorb brechend vollgefüllt mit frischem Gemüse aller Art, "gefundenen" Brombeeren, Kirschen, Mirabellen oder Zwetschgen - je nach Saison- und einem dicken Bund Schnittlauchblüten für mein Frühstücksbutterbrot, habe ich den Augenblick, der meist zum Verweilen einlud, jedesmal genossen.
Jetzt wo sich die Touristensaison dem Ende zuneigt und die Inselrundradler ihre Rennmaschinen wieder zum überwintern in die Garage stellen, wird die wiedereinkehrende Ruhe und die ländliche Gemütlichkeit meinen visuellen Hochgenuß, zum Abschluß eines jeden Besuchs, um ein Vieles bereichern.


Das erste Bild entstand Mitte Mai, das zweite Photo im Juni, da kam mir die Idee dieses herrliche Idyll über den Sommer hinweg, in einem Potpourri, photographisch festzuhalten. Bild drei bis sechs entstanden im Juli, sieben und acht im August, die restlichen Ansichten sind vom September. In diesem Monat war ich besonders oft auf Gemüsekauf, da meine Eßbar auf Altanien in diesem verwaschenen Sommer nicht wirklich ertragreich war.

Hier noch einer meiner liebsten Septemberblicke, bei dem ein verlorener Autoreifen, sie dienen den Fischern oft als Bootspoller, den Kontrast zum lehmigen Seegrund, künstlerisch gesehen, beeindruckend in Szene setzt.

Aus Einen verwaschenen Sommer lang - Blick über den Gnadensee


2 Kommentare:

...und neugierig bleiben - oder ?? hat gesagt…

....wowwww ! DAS ist überhaupt die Idee, mal das gleiche Motiv
monatsweise zu fotografieren, lieb Juana ! Naja, ich denke - die Idee wäre nicht neu - aber für mich ! Ich hab da schon was im Fokus.....! Deine Bezeichnung " ....verwaschener Sommer " finde ich klasse, es war ja auch so ! Vielleicht besser als " verdorrter Sommer..."
Viele Grüße durch die Nacht....Rebekka

seekoenigin hat gesagt…

Einen späten Gruß zurück!,

Nein, Rebekka, die Idee ist nicht neu, es gibt zum Beispiel "30 Tage - ein Motiv". Dabei wird eine Kaffetasse oder ein beliebiger Gegenstand, an dreißig Tagen photographiert, jedesmal in einem anderen Stilleben - was ich persönlich etwas langweilig finde. Also nicht langweilend um das Ergebnis anzuschauen, sondern langweilig zum photographieren. Da würde ich lieber dreißig Bläßhühner oder dreißig Reiher in verschiedenen Posen bei unterschiedlichem Hintergrund ablichten. Dabei hätte ich Spaß!

Zu nasse oder zu trockene Perioden hat es in unseren Breitengraden sicher geben, aber sie waren nicht die Regel. Im Allgemeinen sind die Jahreszeiten früher jedoch recht beständig gewesen. Heute, in Zeiten mutwilliger und zerstörerischer Wettermanipulation, ist der natürliche Kreislauf des Jahres massiv gestört. Ein Frühling fällt komplett aus (2013), der Winter macht sich 2013/14 rar und nun ist auch noch der Sommer, vom Frühsommer bis zum Altweibersommer, ins Wasser gefallen, nicht nur eine Schlechtwetterphase lang, sondern, wenn man ehrlich ist, fast gänzlich.

Wie heißt das? "Eine Mücke macht noch keinen Sommer", die paar wenigen Sommerplacebos die man uns hingeworfen hat, waren weit entfernt von einem Sommer wie er sein sollte. Aber wie ich langsam, aber sicher, begreife reichen diese wenigen Placebos, in Form von unerträglich schwüler Hitze, an ein paar Tagen hintereinander, um die von den Medien konditionierten menschlichen Schafe ruhigzustellen.

Hörte ich doch letztens eine Frau auf einer Parkbank zu ihrem Gegenüber sagen: " Im Fernsehn haben die aber gebracht, daß der Sommer sooo schlecht gar nicht gewesen sein soll. Kaum regnet es ein paar Tage, dann schreien die Leut schon: Der Sommer war verregnet!" Mir bleibt da nur ein trauriges Kopfschütteln über soviel Dummheit und Medienhörigkeit.
Warum glaubt man lieber den Lügen der Propagandamaschinerie, als seiner eigenen Wahrnehmungsfähigkeit zu vertrauen?
Wieso ist es für die Mitmenschen einfacher in einer Welt voller Lügen, als in der Realität zu leben?
Ich glaube diese Frau hat eigentlich geahnt, daß die Aussage in der Glotze nicht der Wahrheit entsprach, aber die Realität wird einfach ausgeblendet, mit einer Lüge lebt es sich wohl leichter ...

Naja, wie dem auch sei ...
Ich habe nur "laut" gedacht,
so mitten in der Nacht,
's ist eh einerlei ...
Zum End von diesem Reime:
Lügen haben - bekanntlich kurze Beine!


In diesem Sinne wünsch ich eine gute Nacht.

Juana