Samstag, 10. Januar 2015

Mit bunten Farben malt der Tag - Opus in zwei Akten

1. Akt - Frühling für einen Tag

Aus Mit bunten Farben malt der Tag - Frühlingseinbruch im Januar

Mit herrlich warmer Wintersonne, zum Teil recht heftig auffrischendem, aber nicht unangenehm temperiertem Föhnsturm und unglaublichen 16,2°, gab es heute am See einen wunderbaren Tag.
Da ich derzeit auf Photosafari nach seltenen Vögeln bin, beschloß ich dem See, seiner einmaligen Fernsicht auf die schneebedeckten Voralpen und den sagenhaften Wasserberg, den Rücken zu kehren und gen Westen, den Rhein hinunter, und dem Wind entgegen, zu radeln. Für einen zehnten Januar recht leicht, aber relativ winddicht bekleidet, machte ich mich auf den Weg, Richtung dem, in der Schweiz gelegenen, malerischen Städtchen Ermatingen. Bisweilen hatte ich arg zu kämpfen, gegen den stetigen und mitunter sturmartig auffrischenden Westwind anzukommen und mir wurde ziemlich schnell, ziemlich heiß, in meiner Frühlingswind-Radlerkluft.

Aus Mit bunten Farben malt der Tag - Frühlingseinbruch im Januar

Photopausen legte ich natürlich im Gottlieber Ried, in der Badi (Freibad) Triboltingen und an sämtlichen Schlängelwegen zum Ufer ein. Die von mir, Anfang Dezember, auf der Wollschweininsel ausgemachten seltenen Wasservögel, habe ich heute, beziehungsweise gestern schon, wieder entdeckt, mich heute erfolgreich herangepirscht, und endlich ein paar akzeptable Bilder gemacht. Teil 1 meiner Photosafari-Mission war erfolgreich erfüllt. Fröhlich radelte ich, mein Velo und meine Schuhe, inzwischen lehmverkrustet und schlammbeschmiert, zur Ermatinger Schiffsanlegestelle. Von dort hat man einen herrlichen Blick über den Hegau mit seinen erloschenen Vulkanbergen, von hier aus auf den Hohenstoffeln mit seinen charakteristischen zwei Bergrücken und den Hohentwiel, ganz deutlich ist in der klaren Föhnluft die Festungsruine zu erkennen.

Aus Mit bunten Farben malt der Tag - Frühlingseinbruch im Januar

Gegenüber liegt die fruchtbare Gemüseinsel Reichenau mit ihrer berühmten Pappelallee.

Aus Mit bunten Farben malt der Tag - Frühlingseinbruch im Januar

Aus Mit bunten Farben malt der Tag - Frühlingseinbruch im Januar

Nach Osten blickt man über das Schilf des weitläufigen Naturschutzgebietes, auf die Silhouette des Konstanzer Münsters und dahinter das Panorama der schneebedeckten Berge.

Aus Mit bunten Farben malt der Tag - Frühlingseinbruch im Januar

Zum Teil hatte ich wirklich Mühe die Kamera einigermaßen ruhig zu halten und mitunter, gerade auf schmalen Stegen, das Gleichgewicht zu halten, dafür wurde ich aber mit herrlichen Farben, wunderbaren Kontrasten und genießerischen Augenblicken überreich belohnt. Den zweiten Teil meiner vogelkundlichen Mission konnte ich leider nicht erfüllen, was ich aber in Anbetracht der unzähligen Glücksmomente, die mir dieser unerwartet schöne Frühlingstag beschert hat, durchaus verschmerzen kann.^^
Zurück radelte es sich, mit viel Rückenwind, fast wie von selbst.





6 Kommentare:

Beast vom Drachenberg hat gesagt…

einen winterlichen Gruß aus den Bergen :-) . Bei uns ist gerade wieder eine Schneefront angekommen...
Du kennst Dich doch mit Pflanzen so super aus- zumindest baust selbst soviel an ( wie man in der warmen Jahreszeit so lesen kann ). Hast Du vielleicht einen Tipp für mich, wie ich mein Clementinenbäumchen dazu bringen kann ein paar Äste zu bilden? Ich habe das Problem in meinem Blog beschrieben ^^

liebe Grüße
Rita

seekoenigin hat gesagt…

Hallo Rita,

das beschneiden von Pflanzen ist schon immer meine große Schwäche. Es tut mir ganz einfach leid, junge Triebe wegzuschneiden, aber es muß, um des guten Wachstumswillen sein. Da gibt es von Baum zu Baum verschieden, einiges zu beachten, selbst habe ich schon einen, von klein auf, bis zu stattlichen 150 cm hochgezogen und mit dem falschen Schnitt, leider das Bäumchen sterben lassen.

Mit Zitrusstämmchen habe ich es nicht so, meine Bitterorange wächst etwas traurig vor sich hin und braucht wohl auch bald einen Schnitt. Man schneidet Zitruspflanzen jedenfalls im Frühling, das weiß ich. Für mehr Info schaust Du mal unter http://www.pflanzen-samen.eu/orangenbaum.htm, das liest sich sehr informativ.

Von gestern auf heute hat es auch hier mächtig abgekühlt, gestern frühlingshaft mild, heute winterlich angemessen. Heute so morgen anders.

Viel Erfolg wünsch ich Dir und einen schönen Sonntag.

Juana

Beast vom Drachenberg hat gesagt…

Hallo Juana :-)
vielen Dank für die schnelle Antwort. Der Link ist sehr informativ. Ich weiß nun, dass das Pflänzchen schon verwildert, weil es Dornen bildet. Ich hätte also schon längst schneiden müssen. Da auf der Seite auch steht, dass die Pflanze wohl keine Früchte tragen wird, werde ich da ein bisschen herumexperimentieren und natürlich berichten, wie es die Pflanze überstanden hat. Wir haben schon neue kleine Pflänzchen, und da passen wir natürlich besser auf und schneiden frühzeitig :-)

bei uns tobt sich grade ein richtiger Schneesturm aus.

liebe Grüße
Rita

seekoenigin hat gesagt…

Herumexperimentieren kann nie schaden und macht eine Menge Spaß, so geht es mir jedenfalls mit meinen Pflanzen und gesammelten Samen. Ich könnte wahrscheinlich eine Hibiskusallee bis ins Erzgebirge pflanzen, wechselnd mit rosa und zartblauen Blüten. Meine Samen stammen aus exklusivster Seelage, die einen aus dem Bonzenviertel am Seeuferweg und die anderen sind mir auf der Insel Mainau in die Tasche gehüpft. :-)
Die Welt begrünen, auch wenn es nur die eigene kleine ist, finde ich etwas Wunderbares. Das Bäumchen, dem ich die Lebensadern zerschnitten habe war übrigens ein Ginkgo und es tut mit heute noch leid, der neue Ginkgo ist jetzt drei Jahre alt und noch keine 20 cm hoch, bis er mal stolze 150 cm mißt, das wird einige Jahre dauern.

Was sagst Du übrigens zu den abartigen Wolken welche am Samstag hier zu beobachten waren? Hast Du jemals so etwas gesehen? Zum Vergleich hänge ich mal einen Link zu Bildern der spektakulären Erscheinung am Himmel überm See, aus dem hiesigen Lokalblatt, an. Nicht daß hier jemand denkt, ich hätte die Farbenpracht manipuliert. http://www.suedkurier.de/region/bodenseekreis-oberschwaben/friedrichshafen/Bunte-Wolken-Naturschauspiel-mitten-im-Sturm;art372474,7540623,D::Bunte-Wolken-Naturschauspiel-mitten-im-Sturm;cme1335134,9348224

Guten Start in die neue Woche wünscht Dir

Juana

Beast vom Drachenberg hat gesagt…

Guten Morgen Juana :-)

Also die "bunten" Wolken sehen abartig aus. Richtig ungesund. Auf mich wirken die irgendwie -- bedrohlich- ist wohl der richtige Ausdruck. Ich habe dunkle ja fasst schwarze Wolken vor einem "Weltuntergansgewitter " gesehen, ich habe dunkel-lila Wolken gesehen die einer "windhose" vorangehen. Aber solch eine merkwürdige Färbung wie bei Dir am See --- nein, das ist mir noch nicht vorgekommen. Da stellen sich sich einem beim Betrachten die Nackenhaare auf.

liebe Grüße

Rita

seekoenigin hat gesagt…

Guten Morgen Rita,

ja, Du bringst es auf den Punkt, richtig bedrohlich wirkte dieses spektralfarbene Spektakel am Himmel auch auf mich. Und trotzdem ging eine Art Faszination von dieser ausgeprägten Halo-Erscheinung aus, daß ich vollkommen gebannt dem Wolkenschauspiel folgen mußte. Helle und dunkle Wolkenfetzten rasten vom Westwind getrieben über den blauen Himmel während diese, zum Teil abartig geformten dünnen Wolken nahezu still standen. Diese langgezogene, orangerot schillernde "Spirelli-Wolke" ist die Krönung gewesen und an Unnatürlichkeit kaum zu überbieten.
Was mir wirklich richtig zu schaffen machte, waren all diese Leute, die überhaupt keine Reaktion zeigten. Normal wären erstaunte Ausrufe gewesen, wie sie mir im ersten Moment rausgerutscht sind, wie: "Boah, schaut mal da oben! Was ist denn das?" oder "Ja, wahnsinnig, so etwas habe ich ja noch nie gesehen!" Eigentlich hätten die vielen Smartphone- und Spiegelreflexkameras vom Sturmpanorama im Westen unverzüglich nach Süden schwenken müssen, um das augenfällige Szenario abzulichten - aber nichts passierte.
Sie kamen mir vor wie die berühmten drei Affen. "Nichts sehen, nichts hören, nichts sagen!"

Ich fürchte fast, wenn die Sonne wieder höher am Himmel stehen wird, werde ich mein "Halo-Tagebuch" kräftig füttern können und solche "seltenen Naturphänomene" (es sind übrigens keine, denn dies ist nicht natürlich) werden vielleicht irgendwann zur Normalität werden. Wie traurig.

Nach den frühlingshaften Temperaturen vom Samstag, kehrte über Nacht der Winter zurück und heute soll das Thermometer schon wieder ansteigen, morgen, so die Meteorologen nicht wieder lügen, soll es erneut an den zweistelligen Bereich gehen.
Wir dürfen gespannt sein, das Wetterkarussell dreht sich in rasantem Tempo und die Wetterkapriolen überschlagen sich zum "Salto Mortale".

Danke für deinen Kommentar!

Es grüßt Dich herzlich

Juana