Donnerstag, 31. Mai 2012

Noch ein Jäger und seine bedauernswerte Beute


Hier noch ein grausamer, schwarzer Jäger. Er wohnt nicht draußen, nein, dieser fiese schwarze Jäger wohnt mit mir unter einem Dach.



Meist fängt das fiese Fiesel, auch gemeinhin bekannt als fiese Liese, Mücken, Fliegen, Nachtfalter und Schmetterlinge. Im Winter, wenn rings rum nichts kreucht und fleucht, dann muss statt einer fetten grünschillernden Schmeißfliege meist meine zarte Wade oder mein graziles Schienbein, als potentielle Beute herhalten! Dann nenn ich sie nicht Liese, sondern LIESELOTTE! Vögel und Mäuse bleiben meinem seeköniginnenlichen Schloss fern, da der alte Kater Jim sich als eiskalter Tauben-, Amsel- und Fledermauskiller einen Namen in der Nachbarschaft gemacht hat.

Das diesmal von mir wirklich sehr bedauerte Opfer, vielleicht war' s sogar ein Kaiser bevor er von Fiesel verstümmelt wurde:



Als ich noch im Grundschulalter war, da gab es Maikäfer im Überschuß, gar rechte Maikäferplagen. Wir erhielten Schulfrei, um mit einem Schuhkarton, bestückt mit Ästen und Blättern und den Deckel mit Luftlöchern versehen, auf Maikäferjagd zu gehn! Lebende Tiere waren in der Schule damals noch willkommen und die faszinierenden Insekten wurden eingehend "studiert", im Naturkunde- bzw. Heimat- und Sachkundeunterricht.

Schon 1974 sang Reinhard Mey Es gibt keine Maikäfer mehr..., durch die gezielte Bekämpfung, (durch sammelnde Schulklassen^^) mittels ausgebrachten Pestiziden wurde der heimische Maikäfer nahezu ausgerottet.

Als mein Sohn in der Grundschule war, das war gegen Ende der 90 er, da gab es erst in der vierten Klasse endlich eine Lehrerin welche keine Berührungsängste mit heimischen und harmlosen Insekten hatte. Leider brauchte man zu der Zeit dann keine Schuhkartons mehr, denn der Maikäfer fand sich nur noch selten. Eine Streichholzschachtel hat quasi für das eine klägliche Exemplar gereicht, welches wir auf zahlreichen Exkursionen im Mai gefangen ( und wieder ausgesetzt) haben und das war Mitte der 90 er schon eine kleine Sensation.

Ein Engerling, also die Maikäferlarve entwickelt sich vier oder fünf Jahre in der Erde bevor er sich zum Maikäfer verpuppt.
Inzwischen müsste sich die Maikäferpopulation eigentlich wieder erholt haben, was aber nicht der Fall ist.

Der tote Maikäfer welcher mein Fiesel gerissen hat war das erste und einigste Exemplar, das ich die letzten Jahre gesehen habe und das obwohl ich viel in der Natur unterwegs bin.

Kommt alles vom sogenannten Klimawandel, gell?^^

Hier zitiere ich aus Reinhard Meys Song:
Vielleicht ängstigt mich ihr Fortgeh'n, denn vielleicht schließ' ich daraus
Vielleicht geh'n uns nur die Maikäfer ein kleines Stück voraus....




6 Kommentare:

Helga hat gesagt…

Guten Tag Majestät!

Heut hat mir dein Post ganz besonders gut gefallen!

:-) Nicht wegen dem kopflosen Maikäfer-Tier - es war das Maikäferlied, das ich schon immer sehr mag und das Bild von deinem schwarzen Panther!

:-)

Du hast recht!
Die Maikäfer sind rar geworden - ich hab schon lang keinen mehr gesehen!

Vor fünfzig oder mehr Jahren sind wir losgezogen und haben die Krabbeltiere händeweise eingesammelt, nach Hause gebracht und den Hühner verfüttert! :-)
Eine recht eine Plag´ waren sie schon - ein- zweimal kann ich mich erinnern, dass sie in ganzen Gegenden die Obstbäume kahl gefressen haben ...

Und nun ...

:-(

... kann man nicht mal mehr Jemanden damit "erschrecken", wenn man die (sehr schönen, wie ich meine) Tierlein únter die Decke steckt!
Die Geschichte von Max und Moritzens Onkel wird fürderhin für die Kinder ein Mirakel sein mit einem ausgestorbenen Individuum ... schade eigentlich!

Liebe Majestät - ein königliches Wochenende für dich von Helga

seekoenigin hat gesagt…

Hallihallo Helga.

Jetzt fällt mir aber ein Stein vom Herzen. *lach*

Ich hatte mir über den Nachmittag schon ausgemalt wie eventuelle Kommentare von Dir oder Rebekka lauten würden - ähnlich wie bei Schwalben und Krähen:
Nein, liebe Seekönigin, Maikäfer gibt es zu Hauf, nur deren Bäume wurden ausgegraben und komplett mitsamt Maikäfern verpflanzt, drum leben die jetzt anderswo!
Da hatte ich wohl mit Reinhold Mey namhafte Unterstützung. *schmunzel*

....warum denn heut' im Parkhaus, wohl kein Maikäfer mehr wohnt
Warum kriecht im Eichbaum, der davor steht, keiner im Geäst
Wenn mir diese Frage letzten Endes keine Ruhe lässt...


Heute in der Früh auf dem Weg zur Arbeit sah ich zwei parallel fliegende, Chemtrails ausbringende, Flugzeuge. Sie flogen gen Westen und wurden von der aufgehenden Sonne aus Osten angestrahlt. Der vermeintliche Kondensstreifen, warf den Fliegern einen langen Schatten voraus.
Sehr, sehr seltsam! Ich verstehe zu wenig von diesen Dingen, aber wie kann Wasserdampf, vermischt mit kalter Luft unendlich lange Schatten werfen?
Je länger sie am Himmel stehen, umso fetter und fetter und fetter werden sie am Ende, anstatt sich aufzulösen.

Ich kann Reinhold Meys Frage inzwischen beantworten. Und trotz der Beantwortung seiner Frage lässt mir das Thema keine Ruhe.

Nachdenkliche, aber dennoch fröhliche Grüße in die Ferne sende
Juana

Rebekka hat gesagt…

.....und nun komm ich auch noch daher, um in den Chor mit einzustimmen : es gibt keine Maikäfer mehr ! Woran es wirklich und ganz genau liegt - nun wir werdens wohl nicht erfahren......doch vermute ich,da die Larven in der Erde reifen, haben die ausgebrachte Saat und deren Pflege einen großen Anteil daran. Wo keine Felder sind, die gepflügt werden, können die Larven auch nicht wachsen.....hier in Sachsen, in der leipziger Gegend waren sie noch vor 2-3 Jahren noch zuhauf, so daß sie mit Schaufeln eingesammelt wurden und den Schweinen gefüttert wurden. Aber die Junikäfer gibts noch reichlich, ich freu mich dann sehr, wenn ich auf dem Wäschplatz von ihnen umschwärmt werde und sie sich im Haar verfitzen.......und dann zwicken die ganz schön.....
Ich war mal paar Tage untätig, ohne bösen Willen.......gelesen hab ich allerdings alles.
Und nun send ich dir herzliche Grüße aus dem Vogtland, welches sehr sehr nach Regen dürstet.....muß ja nicht gleich ne Sintflut sein !
Also, winke winke....und bis bald wieder

seekoenigin hat gesagt…

Hallo Rebekka,

wir werden es nie erfahren- stimmt.

Ich kann dir auch sagen warum. Kein Mensch, aber auch wirklich kein Mensch hinterfragt irgend etwas.
Wir merken schon, das etwas nicht stimmt, aber wir haken es ab, nehmen es als gegeben hin.
So verbreiten wir nach und nach eine Art Lüge.
Unsere Kinder glauben, was die Alten sungen!!

Meine Arbeit ist vom Wetter abhängig. Mir begegnen reihenweise enttäuschte Menschen, weil die Wetterprognose keinen Tag mehr hält was sie verspricht.
Jeder wundert sich, manch einer wird sogar böse.
Eine unterschwellige Aggression, weil man ja im Urlaub nur eitel Sonnenschein erwartet.

Meinen Wetterbericht hole ich mir seit Jahren bei http://www.wetteronline.de/, ich werde diese Site, wohl demnächst boykottieren, denn sie hat neuerdings einen Newsticker, den ich total fragwürdig finde.
Im Stundentakt wird man mit Wettermeldungen, weltweit, verwirrt, man mag gar nicht hinschauen. Weltweite Wetterphänomene und nahende Katastrophen werden uns visuell positiv nahegebracht. Die für uns unvorstellbare Verwüstung, welche so ein klimatisch, künstlich erzeugtes Wetter hervor ruft, wurde zuletzt bei dem Tsunami 2004 auf unsere heimischen Fernsehschirme projiziert.
Über unsere Medien werden wir klammheimlich auf diese nahenden Katastrophen herangeführt.
Irgendwann ist das Alltag.

Seit ehrlich!
Diese Unwetter, welche unvorhersehbar und auf einen wirklich kleinen Radius beschränkt sind, die sind nicht normal.
Die zerstörerischen Ausmaße, grad in der heimischen Landwirtschaft, vernichten ganze Existenzen.

Und so hüpf ich einfach gar nicht weiter, barfuß, im Hemdchen über Wiesen und Felder...ohne zu überlegen und mir eins und eins für drei verkaufen zu lassen!

Deswegen liebe Rebekka, verzeihe ich dein kurzzeitiges Schweigen, ich brauche keine Kommentare, lieber wäre es mir, wenn meine Leserschaft erkennen würde, dass nichts so ist wie es zu sein scheint.

Bessere eine Sache von zig Seiten zu beleuchten, als nur von zwei!

Schönen Start in den kalendarischen Sommer, der wahrscheinlich sehr extrem werden wird.

Juana

Rebekka hat gesagt…

...ha ha ....Sommer ? Auch wenns ja nur der kalendarische ist...! Hallo liebe Juana ,du sagtest es bereits - ein Sommer der Extreme...ich hoffe ja nicht, daß wir verbrennen.....andererseits auch nicht ertrinken....hmmm ? was denn nun ? Das Wetter ist kein Wunschkonzert......gottseidank leider !
Als ich am Sonntag ein paar Kilometer entlang des ehemaligen Grenzgebietes von Tschechien fuhr, entdeckte ich wunderschöne Blumenwiesen, wie man sie äußerst selten noch sieht, vielleicht noch auf den Almen in den Alpen....
Wilde Lupinen, Glockenblumen, Pechnelken, wilde Mohn und Kornblumen.....und viele mehr....da meint man, die Welt sei noch in Ordnung....aber nichts ist so wie es scheint...
Und ich mußte an dich dabei denken......
Liebe Grüße und eine schöne Woche.....

seekoenigin hat gesagt…

Hallo Rebekka,

schön das Du an mich denkst. ;-)

Es ist in der Tat so, dass man meint die Welt ist noch in Ordnung, weil man sich nicht in eine Sinn- oder gar Lebenskrise stürzen will. Ja, ja, Hauptsache mir geht' s gut und ob meine Kindeskinder und die Generation danach das Leben noch lebenswert finden, das ist wurscht.

Was sind wir Menschen nur für Egoisten.

Hab dieser Tage ein Video gesehn, der Songtext hat mich erschüttert.
In solch einer Gesellschaft lebe ich.
Ich möchte echt nur kotzen.

Hier der Link zum Songtext, und man beachte den Titel des Albums!
Befehl von ganz unten.....und das ist leider geil?
http://www.magistrix.de/lyrics/Deichkind/Leider-Geil-1147463.html
VERDAMMT! Wer vermag es, denkenden Menschen, von ganz unten zu befehlen?
Ich finde es leider NICHT geil, sondern ich finde es grob fahrlässig und voll zu kotzen!

In diesem Sinne einen schönen Abend.
Juana