Freitag, 4. Oktober 2013

Elfriede aus Adelaide

Elfriede stammt aus Adelaide.
Ihre Gesichtszüge sind leicht mongoloide,
ihr Wesen ist einfach, regelrecht stupide.
Sie tanzt gern "La Sylphide"
und hämmert ständig in ihres Glückes Schmiede.

Nun sitzt sie und starrt ins Leere - rigide,
denn sie liebt so sehr den Davide,
dessen Züge sind so hübsch negroide.

Aus Zur Dichtung inspirierend

Mit ihrem liebsten Davide
stand die holde Elfriede
schon vor des Cheops Pyramide,
und sie sangen traut und in Friede,
den Kamelen das A-ha-bendliede.

Das schnöde Geld gibt Elfriede
zu schnell aus und ist rapide,
schon Anfang des Monats nicht mehr liquide.

An und für sich ist die Elfriede,
die meiste Zeit ziemlich solide,
oft jedoch - so schrecklich perfide.
Diese charakterlichen Unterschiede
führten mit dem treuen Davide
zu stetem und bösem Unfriede.

Dazu ist die blonde Elfriede,
in jeder Beziehung total frigide,
weshalb der gute Davide,
mit seinem dicken, langen Gliede
beschloß, das er Elfriede
fortan besser miede.

Sie überlebte etliche Suizide
und nahm vom geplagten Davide,
schon oft dramatische Abschiede.
Sie ist halt keine große Heroide,
die perfide, frigide Elfriede.
Und wartet, und wartet stupide,
das sie endlich im Schlaf dahinschiede.




6 Kommentare:

Helga hat gesagt…

... herrlich :-) !!!

... nun:

die Elfriede

- so seh ich -

ist gar nicht prüde!

Frohsinn am Abend
ist erfrischend und labend!

Ganz netten Gruß von Helga

seekoenigin hat gesagt…

Guten Abend Helga.

Dacht ich mir, daß Du meine Reimerei magst. ;-))

Der Gedanke und die Reimwörter auf Elfriede schwirren schon monatelang in meinem Kopf, aber allein die Muse fehlte mir, sie aneinanderzureihen. Heute hat sie, also die Muse, mich wohl geküßt, auf dem Spaziergang am See entstand mein Gedicht.

Die Skulptur sitzt auf einer Gartenmauer an unserer Promenade und schaut stur auf die Häuserfront, statt über den schönen blauen See. Ich seh sie ja fast jeden Tag zweimal und das schon ein paar Jahre. Irgendwann habe ich sie Elfriede getauft - die frigide Elfriede. Sie tat mir leid, daß sie falsch rum auf die Mauer gesetzt wurde, denn sonst könnte sie tagaus tagein über den herrlich flachen und blauen See nach Bregenz schauen. Bei Fönsturm könnte sie alle Sturmwarnleuchten rings um den See blinken sehn, auch die welche durch den sagenhaften Wasserberg eigentlich verborgen sein müßten.

Einen lieben Gruß über den abendlichen See send ich gerne zurück.

Juana

...und neugierig bleiben - oder ?? hat gesagt…

....also, ich finde die Dame recht hübsch - so für ihr Alter...! Sie sieht aus, als wenn sie irgend etwas aufregendes erwartet - oder jemanden ins Auge gefaßt hat....! Ich finde solche Figuren einfach herrlich.....
grüß sie von mir, wenn du wieder dran vorbeigehst !
Und ich wünsch dir einen netten Sonntag, ganz nach deiner Lust und Laune......

seekoenigin hat gesagt…

*lach*
So unterschiedlich können Eindrücke sein. Für mich ist sie Elfriede, die frigide. Sie hat etwas abweisendes Kühles und irgendwie etwas Verschlagenes im Blick.
Ich frage mich oft wer die „Galionsfigur“ da vor sein Fenster auf die Mauer gesetzt hat. Ob er arg einsam ist? Oder vielleicht mag er es, beobachtet zu werden, und um seinem Verlangen Befriedigung zu geben hat er Elfriede erschaffen. Kühl und distanziert sein Treiben beobachtend. :-)

Fänd ich die Dame nett,
dann hieß sie Marie-Antoinett‘.
Vorn‘ flach wie ein Bügelbrett,
liebt sie Milch, aber bitte nur vollfett.
Sie schläft in einem Himmelbett,
singt den Sopran im Damensextett
und kämpft beim Sport mit dem Florett.

Der Mann mit dem flotten Barett,
teilt oft mit ihr das Heiabett,
legt um ihre Schultern, sein Jackett.
Sie gehen gern ins Kabarett,
bei Regen spielen sie Quartett.
Sie wienert ihm das Holzparkett,
im Auto das Armaturenbrett
und staubt ihm ab, sein Bücherbrett.
Vielleicht wird ja sein Kirschholzbett,
der beiden Hübschen Hochzeitsbett.

Einen schönen Sonntag wünsch ich Dir.

Juana

...und neugierig bleiben - oder ?? hat gesagt…

....vielleicht ist sie aber auch DIE...?

Ein Weib
...............

Sie hatten sich beide so herzlich lieb,
Spitzbübin war sie, er war ein Dieb.
Wenn er Schelmenstreiche machte,
Sie warf sich aufs Bette und lachte.

Der Tag verging in Freud und Lust,
Des Nachts lag sie an seiner Brust.
Als man ins Gefängnis ihn brachte,
Sie stand am Fenster und lachte.

Er ließ ihr sagen: »O komm zu mir,
Ich sehne mich so sehr nach dir,
Ich rufe nach dir, ich schmachte« –
Sie schüttelt' das Haupt und lachte.

Um sechse des Morgens ward er gehenkt,
Um sieben ward er ins Grab gesenkt;
Sie aber schon um achte
Trank roten Wein und lachte.
( H. Heine )

.....und hat schon den Nächsten im Visier.....
Schönen Sonntag für dich, liebe Juana....

seekoenigin hat gesagt…

Mit der Dichterkunst von Heine mag ich mich nicht messen,
das wär von mir schon recht vermessen.
Die Reimerei die macht mir - und scheint' s meinen sehr wenigen Lesern einfach Laune. (Betonung liegt auf sehr) :-)

Apropos Laune! Laune macht mir auch die Lawine welche ich in den Freenet-Logs losgetreten habe. Chemtrails pro und contra sind dort nun fast an der Tagesordnung.
Weshalb soviel Wind um etwas was es angeblich nicht gibt?

Schmunzelnde Grüße
von der Bastei am südlichsten Zipfel des Ländles. :-)