Montag, 2. April 2012

Königins Sonntagsausflug oder kein Aprilscherz

Die Sonntage am See werden, je schöner das Wetter wird, wieder recht ätzend. Nur Volk, Touristen und überall hinscheißende Köter säumen meinen Weg. Daher hab ich den gestrigen Sonntag im schweizer Hinterland verbracht und bin mit dem Rad auf die Tägerwiler Höhe gefahren. In meiner Kindheit ließ es sich dort herrlich Schlitten fahren und in den Wäldern "Räuberbande" spielen, später wurde die Gegend dann Alptraum - ich wurde Sonntag für Sonntag zum kilometerlangen Wandern gezwungen.

Viele Wege führen nach Schloss Castell und so bin ich unter Umwegen irgendwann, von hinten dort angekommen.
Ein Junker Konrad Vogt von Wartenfels aus Konstanz, ließ es 1585, anstelle eines Bauernhauses, als Herrensitz im Stil der Spätrenaissance errichten. 1661 gelangte das Anwesen dann in den Besitz der Sankt Galler Brüder Zollikofer von Altenklingen, die es 1725 zu einem Schloss umbauten.
Wie bei Herrenhäusern so üblich ist Schloss Castell leider nicht für die Öffentlichkeit, also den gemeinen Pöbel, zugänglich.

Gegenüber dem Schloss, nur durch eine Bachschlucht getrennt steht die Ruine Burg Castell, sie stammt aus dem zwölften Jahrhundert und wurde 1120 von einem Konstanzer Bischof, Ulrich I. von Kyburg- Dillingen errichtet.
Mit 120m Länge und 30m Breite, ist oder besser war Burg Castell eine der größten mittelalterlichen Wehranlagen im Bodenseeraum.

Ich hatte Glück, an jedem 1. Sonntag im Monat ist der Burgturm für Besucher geöffnet und so konnte ich eine herrliche Aussicht auf den Untersee, die Insel Reichenau und den Hegau genießen, zur anderen Seite konnte ich weit über meine Stadt und über meinen See blicken. Da hatte im Mittelalter kein Feind eine Chance, die alten Rittersleut haben ihren Wehrturm in günstigster Lage hingebaut.



Nette Tierchen erklimmen übrigens den Turm von Schloss Castell. Wer kann Sie erkennen?



Warum allerdings konnte ich nicht erfahren und ich bin jedenfalls keine, sondern eher das Gegenteil. *lach*

Auf dem Rückweg kam ich noch an Schloss Brunegg vorbei, liegt auch hübsch, die Adligen hatten schon einen guten Geschmack in Punkto Aussicht übern See! Sein Vorgängerbau wurde um 1300 erbaut und kam im Jahr 1363 in den Besitz der Konstanzer Patrizierfamilie Blarer.



Alles in allem ein herrlicher Sonntag, wenn man von der Sauerei absieht, welche man mittlerweile Tag für Tag am Himmel beobachten kann.



Zufällig traf ich oben auf der Burgruine ein befreundetes Ehepaar, die wollten diese Chemtrails einfach nicht sehen, obwohl sie doch groß und deutlich am Himmel prangen! "Das sind ganz normale Kondensstreifen! Ach Juanita, Du siehst immer Sachen und hast Spinnereien im Kopf, das hat sich in 35 Jahren die wir dich kennen nicht geändert!"
Nur die 13 jährige Tochter hat mir mit großen Augen zugehört und sich die Streifen aufmerksam angesehen.
Da könnte man ja fast die Hoffnung haben, dass die Jugend von morgen nicht ganz so rosa getönte Brillen trägt, wie ihre Alten!

7 Kommentare:

Helga hat gesagt…

:-) :-) :-)

Ich weiß es, Majestät!

Es sind ein Haufen Schneckerl, die den Turm raufspazieren!

:-) :-) :-)

Ich schick dir liebe Grüße - Helga

seekoenigin hat gesagt…

Grüß Dich Helga.

Du hast bessere Augen als mein kronprinzlicher Blindfisch!

Jetzt müsst man nur noch wissen wer das nackige Kaschperle ganz oben ist. Es scheint die Schnecken wollen dem an den Kragen und Ihn von der Spitze stoßen.

Viele liebe Grüße z' rück

Juana

Anonym hat gesagt…

Hallo Juana,

ja auch damals wussten die Reichen schon, wo es schön ist und man seinen Palast hinbauen muss.

LG

Detlef

seekoenigin hat gesagt…

Die Reichen?
Oder der Klerus?
Sinnbildlich für den Kaschper oben auf dem Turm.

;-)
Juana

Anonym hat gesagt…

um so was zu bauen brauchste ordentlich Kohle, egal aus welchen Teil der Bevölkerung....

Lg Detlef

P.S. Wir haben auch ein Schloss Castell im Steigerwald

Anne hat gesagt…

Hallo liebe Juana,
Du hast wieder einmal sehr schöne Fotos geschossen von deinem Ausflug. Ich hoffe daher dass du diesen Ausflug mit dem herrlichen Sonnenwetter genossen hast und du dir diesen Tag noch lange bildlich vor Augen halten wirst. Ich habe mich bei diesem Wetter wie eh und je in den Garten verkrümelt und mir ein dickes Buch zur Hand genommen um ein paar Tage vom versäumten Lesestoff wieder her zu stellen. Liebe Grüße zum Dienstag sendet dir Anne

seekoenigin hat gesagt…

Hi Detlef, liebe Anni.

natürlich genieße ich. Oder drücken meine Bilder etwas anderes aus?

Euch Beiden einen herzlichen Gruß und haltet die Augen immer weit offen.
Juana
Königin vom See