Sonntag, 15. September 2013

Ein Zwerg will hochhinaus!

Zwerg-Tamarillo! TA-MA-RIL-LO! Eine Zwerg-Baumtomate. Nie gehört! Was für ein schönes, wohlklingendes Wort. Wie spricht man es aus? Läßt man das das Doppel-l klingen oder spricht man es wie im spanischen aus, also „Tamariljo“? Das klang so wunderbar exotisch und fruchtig, irgendwie geheimnisvoll und bevor ich recht wußte was ich für ein Pflänzchen überhaupt erwerbe war es schon in meinem Einkaufskorb gelandet, denn Tomaten liebe ich, ob sie nun auf Bäumen oder auf Sträuchern wachsen spielt da keine Rolle.
Lange Zeit wuchs die Pflanze nur in die Höhe, die Blätter wuchsen an langen Stielen riesig, mehr als Handteller groß und haarig. Sie rochen recht stark, nicht unangenehm, aber unbekannt und extrem, dazu waren sie unangenehm klebrig und der betörende Geruch blieb an den Fingern lange haften. Um den immer höher und dicker wachsenden Stamm säumten sich kleine Blätter in einem fast regelmäßigen Muster. Wirklich sehr hübsch und dazu dieser Geruch, der wirklich nicht im entferntesten an eine Tomatenpflanze erinnerte.

Aus Blüten, Pflanzen, Gemüse und andere Kräutlein

Blütenstände ließen bis Mitte August auf sich warten, ich glaubte schon gar nicht mehr daran, daß mein riesiger Zwergtamarillo überhaupt Früchte tragen würde.
In Gärtnerforen erfuhr ich daß die Pflanze auch Brasilianischer Samtpfirsich genannt wurde – sie stammt also auch aus Mittel-, bzw. Südamerika, wie meine Inka-, und die Minigurke. In dem Fall also „Tamariljo“, ganz juanalike.

Aus Blüten, Pflanzen, Gemüse und andere Kräutlein

An eine Tomate erinnert die Frucht des Tamarillobäumchens weder im Aussehen noch im Geschmack, nur in halbiertem Zustand erinnert die Anordung der kleinen Kerne entfernt an die, in einer Tomate.
Ich erfuhr, daß die Haut der Tamarillofrucht unangenehm bitter sei und man diese schälen müsse, ansonsten sei die Frucht sehr nahrhaft und enthielt sehr viel Vitamin C.
Als sich dann Ende August die ersten dunkelgrünen, samtigen Früchtchen gebildet hatten, nicht größer als Mirabellen, da dachte ich bei mir, was für ein Aufwand das geben würde, die paar winzigen „Samtpfirsichchen“ zu enthäuten. Da lohnt ja fast der Aufwand nicht!

Aus Blüten, Pflanzen, Gemüse und andere Kräutlein

Nun, der Zwerg ist mittlerweile gut zwei Meter hoch und das in einem relativ kleinen Kübel, es verzweigen sich immer mehr Blütenstände in des Bäumchens Krone, aus denen sich jeweils 15-20 Früchte bilden.

Aus Blüten, Pflanzen, Gemüse und andere Kräutlein

Die ersten Früchte sind dieser Tage reif geworden, sie sehen wie Miniaprikosen aus, farblich und auch von haarig samtener Beschaffenheit – und sie sind nur ganz leicht bitter, wenn sie fast überreif und schon sehr weich sind, weicht der bittere Geschmack und es entfaltet sich ein unvergleichlich fruchtiges Geschmackserlebnis im Gaumen. Der Tamarillo - ein kleines Freudenfest für die Sinne des Geschmacks!

Aus Blüten, Pflanzen, Gemüse und andere Kräutlein

Die weiteren Früchte kann ich sogar unreif ernten, falls es zu wenig Sonne in der nächsten Zeit gibt, sie reifen nach.
Nach meinen letztjährigen Erfahrungen mit dem überwintern meiner Knoblauchgräser, dem Olivenbäumchen und den beiden Hibiskussträuchern traue ich mir durchaus zu auch den Tamarillo unbeschadet durch den Winter zu bekommen.
Diesen Winter werde ich meinen Nachbarn fragen, ob ich einige Pflanzen zum Überwintern in dessen kalten, aber hellen Hausflur stellen kann, denn in meiner Wohnung habe ich einfach schon so viele Pflanzen und bekomme nicht alle zu optimalen Bedingungen unter.

Der Tamarillo ist in jedem Fall eine schöne und süße Bereicherung meiner Eßbar auf Altanien. Jetzt wo die Gurken- und Tomatenernte dem Ende zugeht, habe ich nun samtenweiche, orange und wohlschmeckende kleine Vitaminbomben - genau das richtige für das kalte, nasse und viel zu sonnenlose Wetter des momentanen Spätsommers.

Aus Blüten, Pflanzen, Gemüse und andere Kräutlein

2 Kommentare:

Helga hat gesagt…

Guten Morgen in den Wochenanfang hinein liebe Juana!

Deine "Altane Exotica" bietet ja immer neue Raritäten ... eine schöne Pflanze, die du uns da vorstellst.
Sag mal, wo bekommst du nur solche "Wunder" her?

Königin - ich grüße dich!

Helga

seekoenigin hat gesagt…

Ein fröhliches "Guten Morgen" über den See.

Meine liebste Frühlingsfreizeitbeschäftigung sind Besuche in den hiesigen Gartencentren, da kann ich stundenlang verweilen. Geld darf ich dann nie viel mitnehmen, sonst würde ich wohl den halben Laden leer kaufen.
Im Frühjahr enden meine Ausflüge meist in so einem Gartencenter und dann ist mein Fahrradkorb hinten mit Erde vollbepackt, und oben drauf werden kunstvoll ein paar Pflanzen festgebunden, auch das Körbchen am Lenker wird mit Grün beladen. Mich wundert immer wieder wie ich selbst auch noch Platz auf dem Rad finde. *lach*

Einen aufregenden Regentag wünscht

Juana