Sonntag, 29. September 2013

Es ist ein Brauch von alters her ...

In meiner Hinterhof-Eßbar auf Altanien ist schon langsam abgeerntet, einige Tomätchen wollen noch reif werden und hängen an mittlerweile unansehnlichen "Gerüsten" welche einmal üppige, grüne Tomatensträucher waren. Eine Gurkenpflanze hat dieser Tage noch einmal einen Schub bekommen - sie will wohl ganz hoch hinaus und trägt noch einmal eine Handvoll Blüten. Die zarten Ranken und Blätter der Inka-und der Mexikanischen Minigurke haben die Hitze im Sommer nicht so gut vertragen, vor allem hatte ich sie in zu kleine Tontöpfe gepflanzt, und so waren sie nach einer wirklich ertragreichen Ernte nun einfach am Ende ihrer Kräfte, ebenso die Zitronen- und die Baumarktgurke. Meine zig verschiedensten Paprika-, Peperoni- und Chiligewächse sind nun an dem freigewordenen, sonnigsten Teil Altaniens zusammengerückt - hier gibt es bald noch eine Menge Schoten zu ernten, die meisten sind fast reif. Auch die verschiedensten mehrjährigen Kräuter stehen nun dicht an dicht, denn die Sonne steht schon sehr tief über Altanien. Erdbeeren, Erdbeerchen und Tamarillos reifen immer noch, trotz Sonnenmangel und sehr, sehr herbstlichen Temperaturen - erstaunlich.

Naja, irgendwie macht es mir momentan Spaß durch die Gegend zu radeln und diese zu erkunden, oft querfeldein, aber auch ab und an zu Fuß durchs Dickicht. Mein Kronprinz der lacht schon immer, weil ich nie mit leeren Taschen, nie mit sauberen Schuhen und nie mit nicht zerzausten Haaren nachhause komme. Pilze, Beeren, Hasel- und Walnüsse, derzeit bevorzugt süße, gelbe Mirabellen - Dreckklattern zwischen dem Profil der Turnschuh, Blätter und Zweiglein im Haar - es ist Herbst!

Betonen möchte ich, daß ich mich nicht aus des Nachbars Garten bediene, sondern aus Feld, Wald, Weg, Wiese, Hain und Flur.

So viele Mirabellen, verschiedenster Sorten, verfaulen auf Wiesen und Wegen weil sie nicht geerntet werden. Der scharfe Ostwind und dazu ein sanftes Schütteln an einem Zweiglein, läßt Mirabellen regnen - mehr als man essen mag.








Und so schließe ich mich Wilhelm Busch an, welcher weise und vor langer Zeit erkannte:
Es ist ein Brauch von alters her,
Wer Sorgen hat, hat auch Likör.
Doch wer zufrieden und vergnügt,
Sieht auch zu, daß er welchen kriegt.


4 Kommentare:

...und neugierig bleiben - oder ?? hat gesagt…

.....und zu Weihnachten ist das Likörchen reif ! Jahrelang setzte ich einen Rumtopf an, mit Erdbeeren beginnend .....danach alle Früchte rein, die saisonmäßig anfielen.....hmmmm !!
Am Heiligabend wurde die Köstlichkeit angebrochen und so nach und nach leerte sich der Krug....das Osterfest hat kein Rumtopf erlebt !!
Laß ihn dir schmecken, lieb Juana - aber schön gemächlich....!
Komm gut in die neue Woche....

seekoenigin hat gesagt…

Guten Morgen Rebekka.

So ein Likörchen herstellen geht nicht einmal 20 Minuten und ist somit die bequemste Art die feinen Mirabellen zu verwerten. Kuchen wäre auch lecker, aber entsteinen ist mir viel zu mühsam.
Selbst trinke ich eigentlich nie Likör, ist mir zu süß, aber ein Versucherle werde ich dann in wenigen Monaten natürlich auch wagen.

Mal sehn was uns die Woche wiederfährt,
´s ist auf jeden Fall ein Mirabellenlikörchen wert.

Zufrieden und vergnügt send ich Dir einen Montagmorgengruß.

Helga hat gesagt…

Schick mir doch über die Wellen
ein paar von deinen Mirabellen!

:-) aber Die in Alkohol gelegten! :-)

Schöne Woche dir von Helga

seekoenigin hat gesagt…

Schick ich Dir mit den Wellen,
die alkoholgetränkten Mirabellen,
dann fang‘ n die Fische an zu singen,
Likörgesang – wie mag das klingen?

Auch Dir eine gute Woche und uns beiden hoffentlich bald etwas Sonnenschein.

Juana